Was sind Gesichtspunkte, der sozialen Marktwirtschaft?

2 Antworten

Der Begriff ist schon ein Widerspruch an sich. Eine Marktwirtschaft ist a priori überhaupt nicht sozial. Der Markt interessiert sich nicht im geringsten für die soziale Verträglichkeit der Marktmechanismen. Im Extremfall können Preise zum Beispiel durch die marktwirtschaftlichen Mechanismen soweit fallen, dass sie die Marktteilnehmer kaum noch ernähren!

Allenfalls durch sehr starkes Wachstum wie etwa in Deutschland in den 50er und frühen 60er Jahren kann Marktwirtschaft mit einer Verbesserung sozialer Verhältnisse kombinert werden!

Soziale Markwirtschaft hat zwei wesentliche Inhalt:

Zunächst die Marktwirtschaft. Das bedeutet, dass Angebot und Nachfrage den Markt regeln und danach auch die Preise bestimmt werden. Dabei spielt natürlich die Konkurrenzsituation auch eine Rolle. Das kann man jede Woche den Anzeigenblättern z. B. der Lebensmittelmärkte, Baumärkte oder Möbelhäuser entnehmen, die mit Angeboten versuchen, Menschen zum Kauf zu animieren.
Marktwirtschaft bedeutet gleichzeitig, dass der Staat keine Preise bestimmt, er nimmt bei bestimmten Produkten Einfluss auf die Preise durch die Erhebung von besonderen Steuern (Z. B: Steuer auf Benzin, Alkohol).

Aber der zweite wesentliche Punkte ist das Soziale: Das zeigt sich daran, dass Arbeitnehmer sozialversichert sind und die Beiträge in der Regel von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Hälfte getragen werden. Hinzukommt die Tariffreiheit, die es ermöglicht, dass Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände die Gehälter und Löhne frei aushandeln und somit dafür sorgen, dass die Menschen für die Arbeit vernünftig bezahlt werden. Diese Tariffreiheit hat in Deutschland dazu gehört, dass es zu weniger Streiks gekommen ist und somit der soziale Friede oft gewahrt wurde.