Was passiert wenn die letzten NS-Zeitzeugen tot sind?
7 Antworten
Israel-Deutschland und jüdische Verbände und Organisationen wie AIPAC werden die Erinnerung wach halten, wenn der letzte Zeitzeuge verstarb. Zeugnisse wie Konzentrationslager und Gedenkstätten bis "Stolpersteine" machen Geschichte erlebbar.
https://www.gladbeck.de/Leben_Wohnen/Stadtportrait/Stolpersteine/autostart.asp
Staatsbesuche in Israel werden immer
Yad Vashem – Das Welt-Holocaust-Gedenkzentrumim Rahmen des Staatsbesuch aufsuchen.
Der persönliche Bezug wird dann fehlen.
Die Shoa/ der Holocaust wird zu einem Ereignis in den Geschichtsbüchern, es ist dann etwas außerhalb dem Alltag der Menschen.
Vergleiche hinken eigentlich immer, ich versuche es trotzdem.
In den Geschichtsbüchern findet man die Reformation und die Religionskriege, beispielhaft wird noch der Dreißigjährige Krieg behandelt meist aber nur sehr grob (Beginn, Ende, die einzelnen Konfliktparteien Dänen, Schweden, die Rolle Frankreichs, Wallensteins Ermordung) das ein berühmter Reitergeneral des dreißigjährigen Kriegs aus einem Nachbarort von meinem Wohnort kam ist für die Geschichtsbücher des Bundeslandes ( und bundesweit sowie so) uninteressant.
Der Truchsessischer Krieg fehlt in vielen Geschichtsbüchern gleich ganz.
Warum ich gerade den erwähne?
Mein Wohnort/ mein Heimatort wurde in diesem Krieg von verschiedenen Truppen beider Seiten belagert/ erobert.
In einem Fall haben sich die Angehörigen einerReligion vor den Truppen der anderen Religionen erfolgreich verbarikadiert.
Die Truppen lockten die Menschen (es handelte sich wohl um einige hundert) mit falschen Versprechungen heraus und massakrierten diese.
Das mag in diesen Zeiten mehr als einmal passiert sein aber es hatte nie bundesweite Bedeutung und hat es deshalb auch nie in die Geschichtsbücher geschafft.
Heute sei das beim Holocaust/ der Shoa ja anders, sehe ich jetzt schon in den Kommentaren.
Nein eigentlich nicht.
Es macht halt doch einen Unterschied einem Überlebenden des NS-Regimes ins Gesicht zu sagen das man die Person für einen Lügner hält oder zu behaupten, die Dokumentationen über die NS-Zeit seien ja alle von Yad Vashem produzierte Fakes.
Der Unterschied zu früheren Epochen der Geschichte wird sein: es gibt unendlich viel Bild- und Tonmaterial dass auf ewig für die Geschichtsforscher abrufbar sein wird. Reden Hitlers, Zeitzeugeninterviews, Wochenschau-Nachrichten, Reportagen vom Krieg etc.
Bei früheren Ereignissen, da hat man nur einige wenige Aufzeichnungen, aus denen man nur erahnen kann, was wirklich passiert ist. Ein römischer Schriftsteller hat über den Vesuv-Ausbruch berichtet, nur die konservierten Städte haben tiefere Einblicke gegeben.
Kreuzzüge, Hexenverbrennung, 30.Jähriger Krieg, darüber gibt es nur die Berichte der Oberschicht, wer wann König der Kardinal war, was der Pabst verfügt hat. Wie die Menschen wirklich gelebt haben, da gibts keine Handyfotos, keine Tagebücher der Anne Frank (einfache Leute konnten nicht lesen und schreiben).
Zum Glück gibt es dann noch genug Interviews von ihnen.
Hoffen wir nur das da auch alles gezeigt wird
LG
Dann bleibt nur noch die Hoffnung, daß ihre Erinnerungen aufgezeichnet wurden, so daß wir nach wie vor daran erinnert werden können, was für eine Sch... damals abgelaufen ist!