Was passiert bei größerem Blutverlust?

7 Antworten

Akuter grosser Blutverlust führt zu Schock und muss sofort mit Infusionen und wenn nötig mit Bluttransfusionen behandelt werden, neben dem stoppen der akuten Blutung.
Danach kommt Intensivstation, wenn der Patient im Schockzustand und beatmet ist.
Glaub das ist sobald ein grösseres Gefäss verletzt ist immer so sobald operiert werden musste, aber ich kann da nicht meine Hand ins Feuer halten.
Ich hab meistens meine Blutverluste potentiell im Rahmen gehalten, aber als jmd mit mir und dem Rettungsdienst in die Notaufnahme gekommen ist, war der Zustand schon so kritisch, dass die Person keine 10 Minuten später als sie in den OP und dann Intensivstation musste, von HB 6 in der Notaufnahme bis zum OP auf HB 4.8 gefallen ist, dass sie paar Tage für die Überwachung 2-3 Tage in der Intensivstation ins Koma gelegt wurde, da bei so grossem Blutverlust sonst ohne Koma grösseren Hirnschäden gerechnet hätte werden müssen.

Ich empfehle niemandem dazu, sich bewusst so zu verletzen, denn das ist übel und nicht nur als Patient sondern auch als Freund/Angehöriger ein übler Schock.

Wie viel Bluttransfusion und wie viel Infusionen von NaCl man wie wann bekommt kann nur ein Arzt sagen, aber nach 2 Liter akuten einmaligen Verlustes wird man schon mal mit Eiseninfusion therapiert.

2l Blutverlust sind für einen normalen Menschen absolut tödlich. Aber du hast recht, mehr verliert er bei so einer Verletzung nicht... denn dann ist einfach nicht mehr genug Volumen da, als dass das Herz einen Druck aufbauen könnte. Es gibt im ganzen Körper keinen Blutfluss mehr, auch nicht aus der Wunde am Hals.

Nein, der Mensch überlebt nicht annähernd bis ins Krankenhaus. Der Herzstillstand dürfte eintreten, bevor ein Nebenstehender überhaupt mit dem Notruf bei der 112 fertig sein kann.

BrunoRU 
Fragesteller
 25.09.2018, 22:02

Wie viel Liter Blutverlust wäre denn möglich zu überleben und ohne größere innere Schäden davonzutragen?

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RedPanther  25.09.2018, 22:13
@BrunoRU

Das kommt auf den Menschen an. Größere Menschen haben mehr Blut, kleinere weniger. Der eine kommt mit 15% Blutverlust ganz gut zurecht, der andere ist da schon halb im Koma.

Sprich, wie schlimm der Blutverlust ist, bemisst man vor allem mal danach, wie es dem Menschen geht... und nicht nach der Menge in Millilitern (die man ohnehin nicht messen kann).

1L Blutverlust wird für die meisten zierlichen Damen schon hochkritisch sein... der Kreislauf kann das dann vielleicht eine Zeitlang überbrücken, aber irgendwann wird er zusammenbrechen, wenn nichts passiert. Bei einem 1,90m Muskelklotz von 120kg wird das dann vielleicht "erst" bei 1,5l der Fall sein. Achtung: Fettmasse wird sehr wenig durchblutet, wenn ein Mensch allein durch Fettmasse mehr Volumen hat, hat er nicht mehr Blutvolumen als ein gleich großer schlanker Mensch!

Ob man das überlebt, hängt stark davon ab, ob einem rechtzeitig geholfen wird. Man kann eine Blutung nicht immer außerhalb eines OP-Saales stoppen, und dann hängt das Leben des Verletzten einfach daran, ob man ein Krankenhaus erreicht und Blutkonserven reinlaufen lassen kann, bevor der Kreislauf schlapp macht. Auch hier: "rechtzeitig" ist beim einen Verletzten nach 20min, beim anderen nach 2h. Je nach Schwere und Kontrollierbarkeit der Blutung.

Innere Verletzungen - es kann noch Tage später eine Reaktion auf den Kreislaufschock eintreten, in Form eines Multiorganversagens. Wenn das nicht eintritt, und die (Bauch-)Organe die ganze Zeit wenigstens einigermaßen duchblutet wurden, werden Organschäden kein Problem sein. Das Problem ist eigentlich eher, dass das Herz ohne Blutvolumen einfach nichts pumpen kann (und damit auch nicht sich selbst versorgen, woraufhin es irgendwann stehen bleibt), und dass die Gehirnzellen sehr schlecht auf Sauerstoffmangel reagieren. Um die würde ich mir als erstes Sorgen machen.

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Dutti1409  25.09.2018, 22:19

Das ist Quatsch! Es ist zwar gefährlich, aber es muss nicht sein dass jemand sofort stirbt! Mein Mann hatte damals einen Unfall, bei dem er 6 Liter Blut verloren hat, ihm wurde sofort Blut gespendet nachdem er mit dem Heli in ein spezial Krankenhaus eingeflogen wurde!

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RedPanther  26.09.2018, 05:25
@Dutti1409

6l? Sorry, das ist völliger Humbug. Das ist nahezu das komplette Blutvolumen. Damit man so viel Blut verlieren kann, muss man die Halsschlagader aufschneiden und den Menschen dann an den Füßen aufhängen, damit auch nach dem Tod noch der Rest rausläuft... Genau das, was der Metzger mit seinen Schweinen macht.

Wie kommst du auf die 6l?

Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, wäre dass der Blutverlust über eine längere Zeit geschehen ist, während im Krankenhaus schon die Blutkonserven reinfließen. Um 6l Blut zu ersetzen, bräuchtest du aber mal eben >30 Blutkonserven... Denn durch den Stress der Blutentnahme und Einlagerung transportieren die gespendeten Erythrozyten am Anfang sehr wenig Sauerstoff, das wird erst im Lauf der Tage besser. Da würde ich mich fragen: Was haben die im Krankenhaus gemacht, während der (mehreren) Stunden, die man braucht um so viele Blutkonserven reinlaufen zu lassen? Offenbar keine Operation zur Blutstillung, denn dann hätte die Zeit nicht für so viel Blutverlust gereicht.

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Der Körper würde das Blut neu bilden.

BrunoRU 
Fragesteller
 25.09.2018, 21:53

Aber bei so einer großen Menge? Ja klar würde es irgendwann wieder da sein aber währenddessen. In der Zeit der neubildung. Was für Einschränkungen würde man haben etc.

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peterobm  25.09.2018, 21:56
@BrunoRU

irgendwann - klar - bereits bei Verlust von ca. 1,5 ltr können bereits zuviel sein, es können schwere innere Schäden entstehen

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Sniffys  25.09.2018, 21:59
@peterobm

Der Körper kann das gut kompensieren. Du halt einpaar Tage etwas blaß um die Nase.

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SaniOnTheRoad  25.09.2018, 22:09
@Sniffys

Bei einem unbehandelten Blutverlust von > 30 % reden wir von akuter Lebensgefahr, und nicht von "ein paar Tagen schlapp sein"...

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SaniOnTheRoad  25.09.2018, 22:24
@Sniffys

Naja, eher 5 - 6 Liter, so die gängige Meinung medizinischer Literatur.

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SaniOnTheRoad  25.09.2018, 22:34
@Sniffys

Bei mir wirst Du nicht auf 7 Liter kommen - dafür bin ich zu leicht ^^

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Sniffys  25.09.2018, 22:35
@SaniOnTheRoad

Dann substituieren wir ein bißchen was. Wichtiger wäre auch, wie du mit 2 Litern klarkommst.

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Hi,

Was passiert anschließend wenn man keine Blutinfusion bekommen würde?

Der Patient würde - ausgehend von einem Gesamtblutvolumen von 5 bis 6 Litern - einen (zumindest zu Beginn kompensierten) hämorrhagischen Schock erleiden.

Dekompensiert der Patient und es erfolgt keine Behandlung, wird er am Blutverlust selbst bzw. an dem dem Schock folgenden Multiorganversagen sterben.

LG

BrunoRU 
Fragesteller
 25.09.2018, 21:59

Wäre es unter keinen Umständen möglich ohne Infusion weiter zu leben? Und ohne wirklich große innere Schäden?

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SaniOnTheRoad  25.09.2018, 22:04
@BrunoRU

Ohne Blut läuft nichts - bei angenommenen 2 Litern Blutverlust (bei 6 l insgesamt, damit > 30 % Blutverlust) besteht akute Lebensgefahr.

Es kommt zur Sauerstoffunterversorgung des Gewebes (und damit zum Zelltod), zur Übersäuerung des Blutes (Azidose), zur Verbrauchskoagulopathie...viele Wege, die zum Tod führen können.

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Youareme  25.09.2018, 22:39

2 Liter auf einmal ist Sense, 2 Liter innerhalb von 1 Jahr ist ein qualvoller Moment mit Anämie:-)

Glaub sehr ungesund

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