was kann einem diabetiker passieren der kifft? ( grass)

10 Antworten

Nichts passiert, wenn der Kollege seine Diabetes nicht vernachlässigt. Im Gegenteil, die Wissenschaft ist derzeit dabei auf Cannabis basierende Medikamente für die Behandlung von Diabetes zu entwickeln. Auszugsweise:

Wissenschaft: DIABETES

In einer Pressemitteilung berichtete GW Pharmaceuticals, dass es viel versprechende Ergebnisse sowohl in vorklinischen pharmakologischen Studien als auch in einer Phase-I-Studie mit einem neuen potenziellen Cannabinoidmedikament für Typ-2-DIABETES und verwandte Stoffwechselstörungen erhalten habe. Das natürliche Cannabinoid Delta-9-Tetrahydrocannabivarin (THCV), dass sich in früheren Studien als Antagonist am CB1-Rezeptor verhalten hatte, zeigte in Tiermodellen für DIABETES positive Wirkungen auf Hormone wie Insulin und wurde von gesunden Menschen gut vertragen. Das Unternehmen kündigte an, noch in 2008 mit einer Phase-II-Studie bei Patienten mit Typ-2-DIABETES zu beginnen. (Quelle: Pressemitteilung von GW Pharmaceuticals vom 22. Januar 2008)

Alle relevanten Ergebnisse zu Cannabis und Diabetes findet man auf Deutschlands bester Webseite zu Cannabis als Medizin. http://www.cannabis-med.org/index.php?tpl=page&id=18&lng=de Dort einfach den Begriff "Diabetes" in die Suchleiste eingeben.

Heisshungerattacken hin oder her Insulin muss ein Typ1ser immer spritzen ob nun bekifft oder nach Alkoholgenuss. Der Blutzuckerspiegel wird dadurch nicht extrem beeinflusst. Gras etc. hat aber seine Eigenheiten, wie alle Genussmittel, die Gefahren bergen, für alle Menschen. Nur bei einem Diabetiker sagt man halt immer, dass alles Schlechte doppelt so schlecht ist, weil er eben schlechtere Grundgesundheitsvoraussetzungen als ein gesunder Mensch hat. Das ist die Gefahr, aber der Blutzucker wird nicht direkt entgleisen.

Eintretende Heißhungerattacken lassen sich im bekifften Zustand schlecht ignorieren, dann könnte schonmal der Zuckerspiegel nach oben schnellen

Wenn der Diabetiker insulinpflichtig ist, sollte er das lassen.

Andererseits ist ein zu hoher Zuckerspiegel nicht so gefärhlich wie ein zu niedriger. Gesund ist jedenfalls was anderes.

Arsenique82  24.06.2012, 16:30

Entschuldige, aber das stimmt nicht. Ein hoher Blutzuckerspiegel ist grundsätzlich schädlicher. Man kann zwar unterzuckern, aber dafür gibt es Traubenzucker etc. Die meisten Diabetiker sterben an zu hohem Zucker, nicht umgekehrt. Klar, kann beides gefährlich werden. Aber jeder Diabetiker hat Unterzuckerungen und Überzuckerungen jedenfalls Typ 1. Die Unterzuckerungen gehen schnell vorüber und hinterlassen keine Folgeschäden, zu hoher Zucker aber kann den ganzen Körper zerstören. Und was hat das mit insulinpflichtig zu tun? Man darf als insulinpflichtiger Diabetiker sogar Wodka trinken, muss eben immer schön testen und sein Auge drauf haben.

marchlew57  24.06.2012, 17:08
@Arsenique82

Wenn man keine Ahnung hat...

Unterzucker führt bei Nichtbehandlung zum Tod und hat eine hohe zeitliche Dynamik. Wenn mehrere ungünstige Umstände zusammentreffen (zu wenig gegessen, zu viel gespritzt, Durchfall, Erbrechen, andere Erkrankung, Kreislaufprobleme, Bewusstseinsstörungen) hat der Betroffene unter Umständen keine Möglichkeit mehr zu handeln und bis der Notarzt kommt.....

Überzcukerung ist zwar schädlicher, was die Langzeitschäden angehen, sind aber im Einzelfall nicht lebensbedrohlich. Außerdem entwickeln sie sich wesentlich langsamer und auch nicht mit so rasch eintretenden gravierenden Folgen, so dass man viel mehr Zeit zum Handeln hat.

Insulinpflichtig ist deshalb ein wichtiger Faktor, weil beschriebene Prozesse hauptsächlich bei diesen Patienten in der Form auftreten.

Arsenique82  24.06.2012, 17:45
@marchlew57

Na, ein bisschen Ahnung habe ich schon. Ich habe seit 10 Jahren Typ 1 und habe selbst schon etliche Unter- und Überzuckerungen erlebt (muss tgl. zwei versch. Arten von Insulin spritzen). Eine Ketoazidose, durch Überzuckerung, kann sehr schnell zum Tod führen, erst Koma, dann Tod, war doch selbst zu Beginn bei mir kurz davor. hba1c von 14 - noch Fragen?

Natürlich kann man nachts unterzuckern und krampfen etc. Aber dann fällt man erst mal in Ohnmacht, dann ins Koma etc. Und dann dauert es eine ganze Zeit bis der Tod eintritt, wenn überhaupt. Die Meinungen z. B. zum Suizid mit Insulin bei einem Diabetiker gehen da sehr auseinander, was die Erfolgschancen angeht.

Wenn du wach bist, dann ist eine Unterzuckerung schnell zu behandeln (außer du hast eine Störung, und kannst Unterzuckerungen nicht mehr schnell genug erkennen, das haben manche Diabetiker). Aber eine Überzuckerung kann dich den ganzen Tag beschäftigen. Und wenn die Werte den ganzen Tag, oder oft mehrere Tage, ohne ersichtlichen Grund bei 300 aufwärts liegen, dann hast du eine Keto und die kann schnell lebensgefährlich werden und muss stationär behandelt werden. Ich WEIß wovon ich spreche. Und ich bin überzeugt davon, dass ÜBERzuckerungen mit allen Variationen häufiger zum Tod führen.

Arsenique82  24.06.2012, 17:48
@Arsenique82

übrigens war ich in den ganzen 10 Jahren nicht ein einziges Mal durch Unterzucker ohnmächtig. Ich musste zwar schon oft etwas essen, weil mir zittrig war, habe immer Weingummi dabei, das hilft schnell - das ist für einen Diabetiker aber eine gewohnte Situation die er oft erlebt. Aber dafür war ich durch Überzucker schon in einer lebensbedrohlichen Situation. Und das war gruseliger als die kleinen Unterzuckerungen.

Orel1982  25.06.2012, 06:34
@marchlew57

Ja genau wenn man keine Ahnung hat... Seit wann fuehren Unterzuckerungen zum Tod? Entschuldige aber daran ist noch niemand gestorben ausser man spritzt sich 300 I.E:! Also erst mal selbst informieren und dann sprechen!

marchlew57  26.06.2012, 16:04
@Orel1982

Selbst informieren ist gut.... in meiner beruflichen Praxis habe ich etliche Notfälle durch Unterzuckerung erlebt, zwei davon waren Todesfälle.

In jeder notärztlichen Aus- und Weiterbildung ist die Unterzuckerung ein prominentes Thema. Wie es dazu kommen kann, habe ich oben erklärt.

da sind keine 300 Einheiten nötig. Hängt schließlich stark vom verwendeten Insulin ab.

Und bis aus einer Überzuckerung eine lebensgefährliche Ketoazidose entsteht, kann sehr viel Zeit vergehen, was ich auch schon geschrieben hatte. Unterzuckerung ist ab einem Blutzucker von unter 1,5 mmol eine Sache von Minuten.

Mein Freund konsumiert Cannabis Sativa aus Eigenproduktion mittlerweile seit 25 Jahren, er war immer Übergewichtig, hat bis vor 5 Jahren Cannabis mit Tabak geraucht, seit er vor 5 Jahren generell zu Rauchen aufgehört hat konsumiert er Cannabis mittels Vaporisator/Verdampfer. Darin werden die Harze und ätherischen Öle mit niedriger Temperatur verdampft und inhaliert bis zur gewünschten Wirkung. Nebenbei möchte ich noch anmerken, dass er weder sozial noch finanziell verarmt, geschweige denn dumm geworden ist, im Gegenteil - dafür gibt es bei ihm keinen Alkohol und andere Drogen.

Vor 2 Jahren wurde bei ihm durch einen Zufall Diabetes Typ 2 entdeckt. Er ist Übergewichtig und seine Mutter hatte ebenfalls diese Krankheit, nach systemischer Verabreichung von Kortison kam es zu einer Explosion des Blutzuckers. Er wurde sofort auf ein modernes BZ-Medikament eingestellt, und er begann sich ganz gesund zu ernähren, seine BZ Werte regelmäßig zu messen und nach 3 Monaten war der Wert auf 7,4 gefallen. Nun nach 2 Jahren blieb der Wert konstant auf 6,4. Neun Monate nach der Entdeckung ließ ich er es dann wieder laufen und er hat wieder zu essen begonnen wie vorher. Die abgenommenen 25 Kilo waren schnell wieder oben, + 13 dazu. Das interessante daran ist, dass seine Hba1C Werte sich auf 6,4 eingependelt haben und sich nicht veränderten.

Im Februar 2014 begann der 3 monatige Leidensweg seiner Mutter der Ende April mit Ihrem Tod endete, dies hat ihn sehr mitgenommen, und er hat seinen Frust, die Trauer und den Ärger mit noch mehr süßem und Klumpert versucht weg zu fressen. Dan befand er sich auf einer Rehab zur Diabeteseinstellung - sein HbA1C Wert war bei der erfolgten Kontrolle noch immer auf 6,5 -er war zu der Ärztin sehr ehrlich, und er hat Ihr gesagt dass der Wert trotz schlechtem Verhalten, so niedrig ist - das versteht er nicht - und Sie kann es sich auch nicht erklären. Er ist Nichtraucher und Antialkoholiker, er isst nur gern - und kiffen macht das Essen eben noch schöner. Den Cannabiskonsum hat er der Ärztin nicht bekannt gegeben. Er hatte noch nie einen Gesetzeskonflikt - so soll es auch bleiben.

Leider konnte er noch keine Studien oder Berichte über die Beeinflussung des HbA1C Wertes durch den Konsum von C. im Netz finden. Sollte jemand genaueres wissen bitte sagen. glG.

..das Kiffen selbst wird Deine Zuckerwerte wenig beeinflussen. Jedoch hängt es von der Schwere der Diabetes ab in wie weit Du Dich kontrollieren musst. Hier ist es wie mit Alkohol, daß Du Anzeichen von etwaigen Komplikationen nach oben oder nach unten weniger in Griff hast..... oder merkst.

Bei einer Party liegt jemand in der Ecke und alle denken der is total besoffen oder zugekifft, auf die Idee das derjenige im UZ Koma liegt kommt wohl hier fast niemand....

Also..... beiß nich ins "Grass" wegen "Grass".... ((-;

dami999 
Fragesteller
 24.06.2012, 19:53

hahaa dankee und es geht nicht um mich ... sondeen um einen guten koleg von mir :D