Was ist eine Diskurstradition?

3 Antworten

Eine Diskurstradition kann sich durch jedweiliges bezeichenbare sprachliche Ausdrucks- oder Inhaltselement, dessen Aktualisierung eine Verbindung zu einem früheren Ausdruck oder Inhalt bzw. Situation herstellt, festsetzen.

Diskurstradition = Stilrichtungen, rhetorische Traditionen, Gattungen, Textsorten.......ist der historischen Ebene zuzuordnen, sind prinzipiell nicht an Einzelsprache zuzuordnen, sondern können auch auf Sprachgemeinschaften übergreifend sein = dies gilt z.B. bei Biographien, wissenschaftlichen Texten, feierliche Ansprache, Kondulenzbrief und wie auch die Chronik..

Sie decken den ganzen Bereich von Nähe und Distanz ab und sind eng in sozialkulturelle Zusammenhänge eingebunden,

http://books.google.de/books?id=bKVsTtGFstQC&pg=PA19&lpg=PA19&dq=was+ist+diskurstradition&source=bl&ots=-jstyP_2wJ&sig=kJqch8xqHF0lSutKbO3R40vBgZw&hl=de&sa=X&ei=jLE8T5uEJYP5sgbl5_W4BA&sqi=2&ved=0CD0Q6AEwAw#v=onepage&q=was%20ist%20diskurstradition&f=false

Diskurstraditionen

Ein Diskurs ist eine sprachliche Äußerung, die in bestimmten Situationen entsteht und auf die ihnen von einem Sprachsystem zur Verfügung gestellten, vorgeprägten Techniken zurückgreift. Zu einer Diskurstradition werden Diskurse dann, wenn diese sich zu historisch tradierten Techniken verfestigen (Albrecht, 2003, 41). Diskurstraditionen stellen demnach Muster dar, die über das Individuum hinausgehen und auf außertextliche Situationen eine Antwort geben. Diese konventionalisierten Mittel ermöglichen dem Rezipienten eine bestimmte Erwartungshaltung einzunehmen.

Diskurstraditionelle Modelle bestehen für alle nur erdenklichen Äußerungsformen wie Bewerbungsschreiben, Todesanzeige, Rezept oder Telefongespräch. Sie decken die kommunikative Ebene ab und sind an den gesellschaftlichen Kontext geknüpft.

Diskurstraditionen sind, wie schon betont […]eine einzelsprachunabhängige Ausprägung sprachlicher Historizität. Sie sind an kulturelle Gruppen gebunden, die sich nach künstlerischen, religiösen, juristischen, sozialen, machtpolitischen, wirtschaftlichen u. a. Kriterien definieren und sich allenfalls zufällig mit Sprachgemeinschaften decken (Koch 1988, 343, zit. in Weidenbusch 2005, 105).

http://www.welt-ohne-grenzen.de/?p=579