Was genau ist damit gemeint wenn eine Große Kirchenorgel?

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Es gibt unter dem Gesichtspunkt der Ästhetik zwei Typen von Orgeln:

Die Barockorgel, deren Klangideal die Klarheit und Durchsichtigkeit ist, sowohl bei den einzelnen Registern wie auch in den Kombinationen bis hin zum Plenum.

Und die romantische Orgel, die auf Vermischung von Klangfarben angelegt ist. Es gibt verhältnismäßig mehr Register in den tiefen Lagen (8 Fuß und 16 Fuß), und diese sind so mensuriert und grundtönig intoniert, dass sie sich gut miteinander mischen. Auch die Solo-Register sind grundtöniger und oft leiser intoniert, damit sie sich in den Klang einbetten und nicht klar hervorstechen wie bei der Barockorgel. Zudem ist das Schwellwerk eine Erfindung der Romantik, die ein stufenloses Crescendo und Decrescendo ermöglicht und damit die dynamischen Möglichkeiten der Orgel erweitert.
Mit der romantischen Orgel kann man orchestrale oder symphonische Wirkungen erzielen.

(Dann gibt es noch die Kompromiss-Orgeln, die Elemente dieser beiden Typen miteinander vereinigen - mit dem Ergebnis, dass alles irgendwie spielbar ist, jedoch weder alte noch romantische Orgelwerke klanggetreu wiedergegeben werden können.)