Warum wurden Menschen im dritten Reich ermordet?

6 Antworten

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Autismus war damals noch nicht bekannt und wenn jemand eine niedere Arbeit machen konnte, war er nicht in Gefahr.

komanwe 
Fragesteller
 27.12.2022, 18:21

Ja aber damals gab es solche Jobs doch nicht? Und wie hätte man davon leben sollen?

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Fuchssprung  27.12.2022, 18:23
@komanwe

Es gab genug andere Jobs, die jeder funktionale Autist bewältigen konnte. Zum Beispiel in der Landwirtschaft mit der Hand Kartoffeln sammeln oder mit der Sense Gras mähen.

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Juden und Regimegegner wurden vernichtet. Du, mit deiner Krankheit wahrscheinlich nicht.

Frage1997407  28.12.2022, 13:58

Geistig und körperlich eingeschränkte Menschen wurden auch vernichtet.

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Je nach dem wie auffällig du als Kind warst, wäre das ggf. wirklich dein Todesurteil gewesen.

Entweder direkt, da als lebensunwertes Leben eingestuft oder langsam und qualvoll in speziellen Einrichtungen an denen verschiedenste Versuche an Kindern durchgefüht wurden. Deine Eltern hättest du jedenfalls nie wieder gesehen und keine Chance auf ein halbwegs eigenständiges Leben gehabt, da man dich nur als Versuchstierchen gesehen hätte.

Wenn du als Kind nur leicht auffällig warst, hättest du eine Chance gehabt und wärst in einfachen Arbeiterjobs wie in der Landwirtschaft oder in Fabriken gelandet, in Norddeutschland ggf. auch einfach auf einem Schiff oder im Hafen als Hilfsarbeiter. Damals gab es noch viel mehr Jobs ohne besondere Qualifikation, da es viel weniger Technik als heute gab.

Selbst Kinder mit Kiefer Gaumenspalte wurden damal getötet, selbst wen es eine leichte Form war die man schon damals opperieren und so beheben konnte. Körperlich behinderte Kinder wurden im Krankenhaus direkt nach der Geburt getötet z.B. teils noch vor dem ersten Schrei in einem Wassereimer "erlöst" und den Eltern als Todgeburt mitgeteilt.

Da meine Uroma als Krankenschwester darum wusste, als Risikoschwangere aber immer in der Klinik enbinden sollte, hatte sie immer extra ihre Schwester (ebenso Krankenschwester) dabei, die das im Notfall verhindern sollte. Denn es gab damals bei uns Fälle von Kiefer Gaumenspalte in der Famile.

Und tatsächlich hat genau das einem ihrer Kinder das Leben gerettet, in dem die Schwester die sorfortige Tötung verhinderte durch eine Frage und das Kind dann ganz normal schrie, meine Oma dann drum bat das Kind als ebenso geschulte medizinische Kraft immerhin kurz halten zu dürfen, ehe man es "in eine Einrichtung bringe wo man sich besser um das Kind kümmern könne" -> Tod oder Experimente, wo ein Kind wie dieses ja hin gehöre (also gaaanz kooperativ). Die Schwester lenkte die anderen dann ab, mit Papierkram und allgemeinem gequatsche als Kollegin aus einem anderen Haus. Die Zeit nutze sie dann, um mit dem Kind aus der Klinik zu flüchten und über Jahre unterzutauchen, bis ein Kinderarzt das Kind heimlich opperiert hat. Ich kenne nur Fotos von dem Großonkel, bis auf eine kleine Narbe (die auch was anderes hätte sein können) war da wirklich nichts mehr von zu sehen als Erwachsener. Der Plan war für Notfälle schon lange vorher geschmiedet worden, auch dass mein Uropa mit den anderen Kindern bei Zeugen (Nachbarn, extra nicht nur Verwandte, um vermeintlich auf das neue Kind anzustoßen) war, die bezeugen konnten er hätte davon ja nichts gewusst und sei nicht verwickelt, seine Frau sei bei Anblick des Kindes wohl spontan durchgedreht und er wisse natürlich nicht wo sie sei.

Von daher ja, jeder Mensch mit Behinderung, gerade welchen die von Geburt an oder im Kleinkindalter auffiehlen, war damals in Lebensgefahr.

komanwe 
Fragesteller
 28.12.2022, 16:06

Das hat man aber nicht angesehen

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Menschen mit geistigen und körperlichen Behindeurngen, die nach Definition der Nazis ohne Mehrwert für die Gesellschaft waren wurden zum Teil deportiert und ermordet. Ob du nun in diese Gruppe gefallen wärst kann man schlecht einschätzen ohne dich zu kennen, aber wenn du dich selbst als nahezu arbeitsunfähig beschreibst hätte das Risiko durchaus bestanden.

Ja, der Sozialdarwinismus war der Grund.