Warum wurden damals umlaute immer so dargestellt?

1 Antwort

Die Umlaute ä, ö und ü, sind eigentlich die Vokale a, o und u. Sie werden nur in bestimmten Varianten, meist der Pluralform des Wortes, anders (dunkler) ausgesprochen, also "umgelautet".

Beispiel: Vater im Singular wird zu Väter im Plural.

Um diese veränderte Aussprache des Vokals zu kennzeichnen, wurde an ihn ein 'e' angehängt, so eben "Vaeter" für den Plural. Später wurde dieses e etwas kleiner als die anderen Buchstaben geschrieben. Noch später wanderte es dann in Form eines lateinischen kleinen e (also so wie wir es auch heute schreiben) über den Vokal. Dieses darübergeschriebene e wird im weiteren zeitlichen Verlauf durch ein deutsches e ersetzt.

In der deutschen Schrift sieht das kleine e wie zwei dicht aneinander geschriebene Einsen aus. Mit einer Feder geschrieben: zwei kurze dünne Anstriche, und zwei dickere senkrechte Striche.

Die Anstriche entfielen schon kurz darauf, es werden nun nur noch die senkrechten Striche gemacht. Zu guterletzt hat man diese Striche zu Punkten vekürzt.

Frag mal deine Eltern oder Großeltern, sie kennen diese Striche sicher noch!

Wenn du heute Punkte auf ein a, o oder u machst um sie als Umlaute zu schreiben, so schreibst du in Wirklichkeit ein e darüber!

Die Schreibweisen ae, oe und ue sind einfach nur ältere Schreibvarianten oder dienen als Ersatzvarianten, da andere Sprachen die typografischen Zeichen ä, ö und ü nicht kennen/haben.