Warum wird im Hinblick auf den "Fachkräftemangel" nur an die Anwerbung ausländischer Fachkräfte gedacht, aber nie an das Halten inländischer Fachkräfte?

5 Antworten

Das wurde schon oft kritisiert, denn vor allem hochausgebildete Fachkräfte sich im Ausland bessere Forschungsmöglichkeiten, bessere Bezahlung und/oder bessere Arbeitsbedingungen suchen.

Aber selbst wenn wir die halten würden, würden jedes Jahr noch hunderttausende Fehlen. Denn wir brauchen ja nicht nur IT-ler und Mathematiker, sondern auch Pflegekräfte (40.000), Erzieher/Lehrer (bald 230.000) und Handwerker (65.000), die nicht als hochausgebildet gelten.

Woher ich das weiß:Recherche

Es wird in der DIskussion nicht ausgeblendet. Schließlich geht diese Diskussion nicht nur in die Richtung, wie man Menschen aus dem Ausland dafür gewinnt, nach Deutschland zu ziehen, sondern auch sehr stark darum, wie Arbeitgeber es schaffen, ihre Mitarbeitenden zu halten. Also, zumindest in der "Fachwelt".

Bin selber Personalerin im Bereich Jugendhilfe, wo es auch massiv an pädagogischen Fachkräften mangelt, und das Thema "Mitarbeiterbindung" ist eins, was ganz massiv im Fokus bei allem, was ich so tagtäglich mache, steht. Und ja, wir haben es dadurch geschafft, derzeit keine offenen Stellen zu haben und in 2022 auch gut drei mal so viele Eintritte wie Austritte gehabt zu haben (Trägergröße liegt bei rund 200 Mitarbeitenden).

Es ist aber halt auch einfach so, dass es schlichtweg in Deutschland an Menschen im arbeitsfähigen Alter fehlt. Nur rund ein Drittel der Arbeitslosen fällt unter "langzeitarbeitslos" - also länger als 1 Jahr ohne Job. Das ist nicht mal eine Million. Und an sich sind nur das diejenigen, die man zum Schließen der zahlreichen Lücken auf dem Arbeitsmarkt heranziehen könnte.

Aber dabei sollte man auch niemals vergessen, dass nicht jeder Mensch für jeden Beruf geeignet ist! Ich mein, möchten wir wirklich von Menschen gepflegt werden, die den Job nur aus Zwang machen? Möchten wir Menschen, die nicht dafür geeignet sind, unsere Kinder anvertrauen? Nee, oder?

Gleichzeitig gibt es weltweit aber eben mehr Menschen als je zuvor. Menschen, unter denen sicherlich etliche sind, die für Pflege, Erziehung, IT und Co. geeignet sind und da Lust drauf hätten. Somit ist es einfach nur logisch, dass man nicht in irgendwelchen imaginären Linien auf Landkarten denkt, sondern schaut, wie man diese Menschen und die freien Jobs gut zusammenbringt, finde ich.

Bisher war es einfacher Personal abzuwerben.

Eine Anzeige, die Bewerbung kam.

Die Zeiten sind vorbei, jetzt oh wir müssen ausbilden! 😂

Nein, ein Konstrukt ist der Fachkräftemangel nicht, gleichwohl aber hausgemacht. Denn seit 30 Jahren wird darüber geklagt. Dass man in der Zwischenzeit andere Lösungen hätte finden können, liegt auf der Hand, aber so lange es immer noch zu Kriegen und Flüchtlingsströmen kommt, ist man zufrieden.

Nur der Weltfrieden wäre für die deutsche Wirtschaft tödlich.

Es wäre eigentlich an der Zeit, selbst Fachkräfte auszubilden. Aber das kostet Geld. Darum setzt man auf Einwanderung, die ja ohnehin gebraucht würde, aber wenn man sie wirklich steuern will, dann geht das nur, wenn wir auch im eigenen Land die Hausaufgaben machen. Das fängt bei der Schulbildung an. Die ist offenbar immer noch so schlecht, dass es niemand wagt, für deren berufliche Bildung Geld auszugeben, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass das besser liefe als allgemeinbildende Schulen, die ja nur alle Themen ankratzen können. Lernt man etwas schwerpunktmäßig und ist interessiert, kann auch auch einem Analphabeten ein Facharbeiter werden.

ZumStrand  07.01.2023, 22:10

Wovon träumst du? xD Die "Facharbeiter" sprechen unsere Sprache nicht und beuten unser Sozialsystem aus. Arbeitswillig Fehlanzeige :D

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Knochi1972  08.01.2023, 00:34
@ZumStrand

Wenn dem so wäre, hätten wir ja gar keinen Facharbeiter. Aber es gibt sie noch.

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jgobond  08.01.2023, 15:46
@ZumStrand

Ja. Es ist deren ewige Geschichte vom faulen unwilligen Ausländer.

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ZumStrand  08.01.2023, 15:55
@jgobond

Hältst du das nicht für sehr vereinfacht? Ich bin grundsätzlich wirtschaftliberal eingestellt und sehe deswegen im Fokus die nüchternen Fakten.

Wir brauchen Zuwanderung. Kontrolliert und auf einem hohen Niveau. Das Gegenteil passiert. Echte Fachkräfte wandern in Massen ab und vermeintliche Flüchtlinge, die weder unsere Sprache sprechen, noch nach Jahren eine Tätigkeiten aufnehmen (statistisches Bundesamt: Flüchtlinge zwischen 2014 - 2018 sind 2/3 auf Sozialhilfe angewiesen) betreten unser Land. Wo ist das ein "Märchen vom faulen Ausländer"?

Einfach mal Emotionen und framing aus den Diskussionen raushalten, das würde uns sehr helfen.

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jgobond  08.01.2023, 16:01
@ZumStrand

Das Problem das du ansprichst, ist leider nicht von der Hand zu weisen. Dennoch war dein Beitrag auf den ich mich bezog NPD Sprech.

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ZumStrand  08.01.2023, 16:03
@jgobond

Vielleicht hast du Recht, dass er ein wenig überspitzt war. :D Meinen Standpunkt kennst du allerdings jetzt. :)

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Knochi1972  08.01.2023, 16:07
@ZumStrand

Deine Statistik ist schlichtweg gelogen und nicht dem Statistischen Bundesamt entnommen. In Wirklichkeit gibt es nämlich nur 214.860 Menschen überhaupt, die Sozialhilfe beziehen. 190.130 davon sind Deutsche, 24.730 Ausländer, davon wiederum 1.620 Asylberechtigte und 695 Kriegsflüchtlinge. 2/3 hieße also entweder, dass allein 600.000 Ukrainer Sozialhilfe bekämen, oder dass es in Deutschland nicht einmal 75.000 Flüchtlinge gäbe.

Stand 2021.

Quelle: Empfängerinnen und Empfänger insgesamt im Zeitvergleich - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

Besser als du kann man nicht zeigen, wessen Gesinnung du bist.

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ZumStrand  08.01.2023, 16:23
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Knochi1972  08.01.2023, 16:43
@ZumStrand

Das ist das Asylbewerberleistungsgesetz, keine Sozialhilfe und auch keine Grundsicherung. Die bekommen auch kein Hartz IV oder Bürgergeld, sondern nur 364 € im Monat.

Bürgergeld bekommen nur die, die dem Arbeitsmarkt auch zur Verfügung stehen. Trotz der hohen Zahl an Einwanderung ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken, zu denen nicht diejenigen gerechnet werden, die Sozialhilfe beziehen. Man bringt sie also schon in Lohn und Brot. Denn mehr Flüchtlinge bedeutet auch mehr Konsumenten. Das schafft Arbeitsplätze. So einfach ist das.

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Ich denke die deutschen Fachkräfte sind gut ausgebildet und gehen in andere Länder in denen bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für sie selbst herrschen als in Deutschland.

Und die Migranten aus dem Ausland wollen auch aufsteigen und kommen nach Deutschland weil hier für sie bessere arbeitsbedingungen sind.