Warum verstehen viele nicht das Reißverschlussverfahren?
Moin, immer wieder wenn ich Auto fahre, fällt mir auf, dass sehr viele Menschen beim einfädeln, von zwei Spuren auf eine, scheitern. Damit meine ich entweder, dass die Personen viel zu früh auf die andere Spur wechseln oder sich nicht, wie es bei einem Reißverschluss ist, einreihen und dadurch einem die Vorfahrt nehmen.
Nun frage ich mich, warum so viele dieses simple Verfahren nicht verstehen bzw. was die Beweggründe der Personen sind, die so fahren.
4 Antworten
Für viele Autofahrer ist das mit der Fahrschule schon einige Jahre her. Wie gut erinnerst du dich an den Schulstoff von vor 10 Jahren? Ich bin schon immer frei Schnauze gefahren, ist noch nie was passiert, also mache ich es ja wohl richtig.
Gleichzeitig gibt es ja die Schilder, die anzeigen dass die Spur endet. Da zeigt der Pfeil doch, wie man fahren soll, oder? Also wie man jetzt fahren soll...
Oh, und die anderen ziehen ja auch schon viel früher 'rüber, statt bis zum Ende der Spur zu fahren.
Oh, der eine oder andere empfindet diejenigen, auf der endenden Spur an der Schlange vorbei bis ganz nach vorne fahren, als blöde Egoisten, die man selbst vorne auch nicht einfädeln lassen würde. Und will selbst kein so ein Egoist sein.
Und was, wenn die anderen mich am Ende der Spur nicht reinlassen wollen, weil sie mir übel nehmen dass ich sie alle überholt habe? Dann stehe ich dumm da...
Wahrscheinlich eine Mischung aus solchen Faktoren.
An solchen Faktoren habe ich nie gedacht, weil ich sehr selbstbewusst im Straßenverkehr bin.
Ja, und allgemein schadet es auch nicht, im Straßenverkehr ein etwas dickeres Fell zu haben. Wenn ich hier wieder Fragen lese "es ist nichts passiert, aber wird er mich jetzt anzeigen?"...
Den Dreisatz nutze ich auch nicht jeden Tag, trotzdem ist der tief in meinem Gehirn verankert und das sollte bei Verkehrsregeln ähnlich sein.
Es hat nicht bei Weitem jeder, der so auf den Straßen unterwegs ist, wirklich Routine mit dem Fahren. Und schon gar nicht mit einzelnen Verkehrssituationen, die in seinem normalen Fahrbereich selten sind. Ich wüsste z.B. in meiner Kommune keine einzige Stelle mit Reißverschlussverfahren. Die Autobahn hier ist auch so verkehrsarm, dass man dort nie in die Verlegenheit kommt. Jetzt sage mir, woher jemand, der sonst nur zum Einkaufen fährt und nur alle paar Monate mal 100 km zur Verwandtschaft reist, Routine mit dem Reißverschlussverfahren haben soll?
Du weißt nicht, wie viele von den Menschen, die in deiner Stadt unterwegs sind, regelmäßig fahren und wie viele von denen von Anfang an das Prinzip des Reißverschlussverfahrens verinnerlicht hatten. Denn wenn man was nicht weiß, aber sich selbst irgendwas erschlossen hat das ja ganz gut funktioniert, merkt man ggf. gar nicht dass man auf einem Irrweg ist...
Und was, wenn die anderen mich am Ende der Spur nicht reinlassen wollen, weil sie mir übel nehmen dass ich sie alle überholt habe? Dann stehe ich dumm da...
Oder Schlussendlich die Anderen für die, die sich bei uns vor einigen Jahren mal reihenweise eine Anzeige wegen Nötigung einhandelten, nachdem sich die Polizei dort inkognito postierte...
Gleich Nötigung?... hat mich auch überrascht - aber die haben es auch nicht besser verdient.😁
Verstehen tun sie das schon, viele halten sich eben nur nicht dran, weil sie meinen es besser zu wissen. Und verursachen eben so Rückstaus. Lässt sich nicht ändern.
Verstehen tun sie das schon
Nein, es gibt in der Tat viele viele Menschen, die es nicht verstehen und immer wieder extra Lücken dicht machen, weil sie denken, man sollte sich frühestmöglich einordnen und dass alle, die bis zum Ende fahren, Egoisten sind. Auch, wenn es die Menschen, die du beschreibst, natürlich auch gibt.
Hab so eine eben erleben dürfen… rechte Spur war schon komplett frei, was ich für mich ausgenutzt habe. Hab mich dann hinter einem BMW eingereiht und wurde dann erstmal angehupt von einer Mutter (mit Kind) in ihrer V-Klasse, weil sie scheinbar nicht rafft wie Einfädeln funktioniert. Ging dann noch so weit, dass sie Fotos vom Auto gemacht hat, mir dann bis nach Hause (2km) gefolgt ist und dann noch Fotos vom Haus meiner Eltern gemacht hat.
Wer so weit geht, scheint das wirklich nicht zu verstehen.
Das ist natürlich schon ein extremer Fall. Aber mir ist es auch mehrfach schon passiert. Einmal fuhr mir eine Mutti fast rein, während ich längst dachte, sie lässt mich ganz normal im Stau am Ende der Spur einfädeln. Zum Glück habe ich noch ein letztes Mal in den Spiegel geschaut. Ich war kurz davor auszusteigen und es ihr mal zu erklären, aber ich habe es dann doch lieber gelassen.
Im Nachhinein hätte ich es ihr auch gerne erklärt. Ich hab mich vorher dann noch in die Garage verkrümelt und dann hat sie sich nicht getraut rauszukommen, als ich aus der Garage kam.
Ich hoffe irgendwie, dass die rechtliche Schritte einleitet, weil ich ja nichts falsch gemacht habe und mein Vater Lustigerweise Anwalt ist.
Weil jeder entweder denkt, nicht mehr rechtzeitig vor dem Hindernis einscheren zu können und sich deshalb schon frühzeitig, weit vor dem Hinternis einschert. Beim Hindernis lassen die Leute die Autos, die einscheren wollen dann nicht rein, weil sie ja selber schon lange vor dem Hindernis eingeschert sind und dem anderen, von dem sie den Eindruck haben, er habe sich unerlaubterweise auf der freien Spur vorgedrängelt, daher keinen diesbezüglichen Zeitvorteil gewähren wollen... 😏😅
Das ist typisch für Sonntagsfahrer.
Wer am Wochenende auf die Autobahn muß, kenn das zur Genüge.
Ich erlebe es täglich, weil durch meine Stadt eine 2 spurige Bundesstraße läuft, welche jeweils zum Ortsende einspurig wird. Jedes Mal sehe ich da Leute, die an dieser simplen Sache scheitern und viele davon sind Pendler…
Mir ist es eben auch passiert, dass mich eine Mutter mit ihren Kind, über 2km bis zu mir nach Hause verfolgt hat, weil ich auf mein Recht beim einfädeln bestanden habe. Sie hat mich dann erstmal angehupt und ich hab mich an der nächsten Ampel auf dem Sitz umgedreht und sie mit einem fetten Grinsen angeschaut. Hat die dann so sehr provoziert, dass sie Fotos vom Auto, dem Haus meiner Eltern und mir gemacht hat. Leider habe ich mir nicht ihr Kennzeichen gemerkt, weil das ganze schon gegen meine Persönlichkeitsrechte verstößt und ich ja nichts falsch gemacht habe.
An solchen Faktoren habe ich nie gedacht, weil ich sehr selbstbewusst im Straßenverkehr bin. Ich hab mir dann immer gedacht, wenn mir einem im Reisverschluss reinfährt und ich Vorfahrt hatte, dass dieser die Schuld trägt und dementsprechend auch zahlen muss.
Das Argument mit der Schule trifft in meinen Augen hier nicht zu. Es gibt durchaus Regeln/Schilder im Straßenverkehr, die extrem selten sind (z.B. Bergregionen und ähnliches), wo ich dieses Argument verstehe. Aber das Reißverschlussverfahren ist zumindest in meiner Heimatstadt an vielen Stellen vorhanden und dementsprechend sollten Menschen die dort oft lang fahren auch verstehen. Den Dreisatz nutze ich auch nicht jeden Tag, trotzdem ist der tief in meinem Gehirn verankert und das sollte bei Verkehrsregeln ähnlich sein.