Warum stellen sich soviele entwickler quer spiele für Linux anzubieten?

11 Antworten

Das problem ist, dass es zu viele verschiedene Linux Distris gibt und viele "Kleinigkeiten" anders haben. Das wären zum Beispiel die Dateipfade für Mediengeräte

"/media" vs "/var/run/media"

oder auch wo USB Geräte im Dateibaum hängen. und wie genau die bezeichnet werden.

Und dann sind da viele nützlichen Bibliotheken in anderer Schreibweise usw.

Der Hersteller muss dann also sehr viele verschiedene Distris durch testen und Anpassungen bzw. Fallunterscheidungen machen. Das kostet viel Zeit und damit Geld. Und der Kundenkreis mit Linux spielt nur einen sehr kleinen Teil ein.

Schaut man sich bei Steam um, so wurde früher "Windows, Mac und Linux" unterschieden. Seit einigen Jahren wird "Windows und SteamOS" Unterschieden.

Die Hersteller Entwickeln und Testen also nur auf SteamOS. Und dann hat man nur eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das unter einer anderen Distri läuft. Die Steam Foren sind voll mit Problemen die bei bestimmter Hardware und Distris entstehen. Meistens sind bei Hardware dann die Treiber der Distri schuld. Fast immer gibt es dafür Lösungen, aber einfach Kaufen und es funktioniert ist da halt nicht garantiert.

Steam steckt viel Aufwand in Proton rein. Wine und Proton (für Spiele optimiertes Wine) sind kein Emulator! Der Code läuft immer direkt auf der Maschine. Was Wine und Proton bereit stellen sind die Betriebssystem Schnittstellen von Windows die dann auf Linux abgebildet werden. Das ist keine Emulation und verschwendet auch kaum Ressourcen. Im Gegenteil, viele Windows Schnittstellen sind über Wine/Proton umgelenkt sogar schneller und effizienter als bei purem Windows selber!

Das sieht man auch am Steamdeck. Das ist zwar für einen Handheld unheimlich stark, aber im Vergleich mit einem echten Gaming PC sehr schwach. Und trotzdem kann das fast alle aktuellen Spiele problemlos handhaben.

Ich spiele seit über 20 Jahren rein auf Linux. Während man am Anfang gerade bei Grafik sehr starke Performanceverluste hatte, merkt man heute gar nichts mehr davon. Tatsächlich sind die Load-Screens viel kürzer als auf einer Windows Maschine und die Grafik vergleichbar gut/schnell/FPS. Nur in Ausnahmefällen kommt es dann durch Wine/Proton zu stottern und Fehlern. Die sind dann aber fast immer nach 2 Monaten nachdem das Spiel raus kam behoben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Waldelb3  20.04.2024, 14:33

Dafür gibt es doch die Steam Runtime bzw. Flatpak, da ist das völlig vom System unabhängig.

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Commodore64  20.04.2024, 14:59
@Waldelb3

Leider nicht immer.

Gerade als OpenSuSE Nutzer kann ich da Lieder von Singen. Oft muss man Sicherheitsrelevante Dinge im System frei geben die bei OpenSuSE im Gegensatz zu den meisten anderen Distris per default gesperrt sind.

Und dann muss man bei einigen Spielen je nach Distri irgendwelche Startparameter mit geben.

Und die Steam Runtime ist ja gerade für Steam gemacht. Hat man kein Steam hat man dann mehr Probleme unter Linux zu spielen.

Und reine Windows Spiele laufen auch praktisch genau so gut unter Linux. Man kann sogar uralte Spiele unter Linux zum leben erwecken die unter neueren Win Versionen nicht funktionieren können. Wine kann man ja auf jede Win Version, z.B. Win95 oder XP stellen.

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  1. sind diese Konsolen nicht Linux basiert
  2. lohnt sich der Aufwand teils nicht weil man dafür auch Fachwissen benötigt und der Linux Markt nicht immer genügend Gewinn abwirft. Vor allem auch wegen testing, manche genutzten Software Komponenten sind nicht immer zu Linux bei größeren Spielen kann es zb. Kopierschutz sein. Es wirkt einfacher und wirtschaftlicher nicht drauf zu achten.
  3. Die Punkte die hier von anderen genannt wurden sind natürlich Faktoren, also dass es unterschiedliche Distributionen gibt und so weiter (wobei so was halt auch lösbar ist, primär ist es eben Wirtschaftlichkeit)
  4. mittlerweile vertrauen manche Entwickler einfach auf Proton und die Community. Statt einen offiziellen Port anzubieten. Das funktioniert oft gut und die haben nicht den Aufwand eines offiziellen Ports (und weil es inoffiziell ist kann man ihnen nichts vorwerfen wenn es Probleme gibt)
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Privat und beruflich damit zu tun

Weil der Anteil der Linux Nutzer so gering ist, dass es sich für die meisten Entwickler nicht lohnt. Die Entwicklung für Linux Spiele kostet den Entwicklern in der aktuellen Situation mehr, als sie einbringt.

Außerdem denken die meisten Entwickler, dass man Linux Nutzer mit den Kompatibilitätsprogrammen schon zufrieden gestellt hat, also Proton Steam, Wine und Lutris.

Aber die meisten Spiele kann man durch Proton Steam zum Glück ja schon so spielen, als wären sie Nativ. Welche Spiele das sind kannst du hier nachgucken: https://www.protondb.com/

Außerdem sind die Konsolen Betriebssysteme nicht Linux basiert und meines Wissens nach nichtmal Unix basiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich nutze GNU/Linux (mehrere Distributionen) seit 6 Jahren.

weils open source ist und somit nicht sicher gegen Spielehacker etc. Das System von Sony wird aktiv von Sony gemanaged und überwacht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – PC-Werkstatt

Ich weiß nicht was für ein Betriebssystem auf der XBox läuft, auf der PS5 wäre es FreeBSD.

Emulatoren kannst du auf jeder Plattform nutzen. Rein Native Games gibt es unter Linux durchaus, sind im Vergleich recht klein.

Zumal man nicht wirklich merkt ob nun ein translationlayer dazwischen ist oder nicht.

GPU Treiber laufen (sofern es AMD Grafikkarten sind) out of the Box.

Arksor 
Fragesteller
 20.04.2024, 16:31

ja ich habe und liebe aber nvidea

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AnimeLOL  20.04.2024, 21:45
@Arksor

Kannst du ja tun.

Wie gut und Stabil / Zuverlässig die Nvidia Treiber mittlerweile laufen wirst du wohl selbst herausfinden müssen.

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