Warum steht das Buch "Andorra" immer noch im Lehrplan?

7 Antworten

Weil die Auswirkung von Vorurteilen, die Schuld der Mitläufer und die Frage nach der Identität eines Menschen gegenüber dem Bild, das sich andere von ihm machen, immer noch aktuelle Theme sind.

Außerdem lassen sich Lehrpläne nicht besonders schnell ändern. Das dauert.

Nun ja, die Welt der Literatur ist eben nicht ganz so kurzlebig wie sonst so vieles. Es gibt literarische Werke, von welchen man auch noch nach Jahrzehnten, Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden spricht. Und ganz grundsätzlich ist "neuer" noch nicht unbedingt "besser" !

Ob "Andorra" nun gerade zu den Jahrhunderte überdauernden Werken zählen wird, darf man trotzdem bezweifeln.

Die Thematik passt aber auch in die heutige Zeit.

Hey(:

also ich habe das in der 9. klasse gelesen, allerdings halten sich einige Lehrer ja nicht mehr so wirklich an Lehrplan, aber es kann gut sein (:

Lg ♥

Hallo!

"Andorra" von Max Frisch ist ein Werk, dessen Thematik zwar sprachlich und vom Handlungsrahmen her etwas veraltet rübergebracht wird, aber rein inhaltlich immernoch aktuell ist.. man braucht sich nur mal in der Gesellschaft umzusehen & dann in "Andorra" zwischen den Zeilen lesen :)

Ich habe vor einiger Zeit eine "moderne" Inszenierung davon gesehen.. die zeigte es ganz gut auf, wie nah "Andorra" doch am Puls der Zeit ist.

Dass der schulische Literaturkanon eine von grauen Herren gepflegte "Bücherkiste" ist, an deren Büros im Kultusministerium die Veränderungen der letzten 20 Jahre erfolgreich vorbeigezogen sind, zeigen andere Werke aber vortrefflich & "Andorra" ist eines der wenigen halbwegs modernen Werke, die dort Einzug hielten (1961 erstmals gezeigt).

Das haben wir zu meiner Schulzeit auch schon gelesen, und ich bin bereits 52 ;o) .

Ich vermute, das liegt einfach daran, weil ja neue Literatur für die Lehrpläne erstmal von vielen Leuten probegelesen werden muss, und auf Eignung getestet werden muss, ob man das für den Unterricht nehmen kann. Das geht eben nicht alle Nase lang. Andorra steht nun sicher 40 Jahre auf dem Lehrplan ;o) . 

Aber freu dich: In den Abiturjahrgängen werden jetzt wohl neue Bücher gelesen. Die letzten lasen immer Homo Faber, Agnes, Danton´s Tod, usw. Die, die jetzt in die Oberstufe kommen, müssen was anderes bearbeiten. Einerseits gut, andererseits blöd, weil ich das "Alte" alles von meinem größeren Sohn schon zuhause haben, und das "Neue" nun wieder alles kaufen muss.

Bleibt zu hoffen, dass die Literatur nicht auf irgendwas Altem stehen bleibt, denn wozu schreiben dann die Autoren immer neue Bücher?