Warum sind manche Leute eigentlich kaum gläubig, halten sich aber streng an Traditionen?

13 Antworten

Das hat nicht immer etwas mit dem Glauben zu tun.

Manche Dinge haben sich innerhalb der Familie zu einer gewissen Tradition entwickelt. Das kann das Essen bestimmter Dinge an bestimmten Tagen sein oder aber auch, dass man sich am Sonntag ausruht.

In meiner Familie und im meinem damaligen Umfeld war es auch üblich an Sonntagen keine Wäsche aufzuhängen oder nicht Staub zu saugen. Das hat man einfach aus Rücksicht auf andere Menschen getan, die am Sonntag ihre Ruhe haben wollten. Man darf nicht vergessen, dass damals eine 6-Tage-Woche normal war. Man hatte nur diesen einen Tag zum ausruhen.

Ebenso gab es bei uns damals jeden Sonntag Nudeln mit Hackfleischsoße und das habe ich seitdem so fortgeführt.

Manche Menschen möchten eben am Freitag aus Gewohnheit Fisch essen, nicht weil sie gläubig sind, sondern weil sie es so gewohnt sind.

Das man auf Schimpfwörter verzichtet, hat ebenfalls wenig mit dem Glauben zu tun, als viel mehr mit gutem Benehmen und guter Erziehung.

Das es Freitags Fisch geben soll hab ich ehrlich gesagt noch nicht gehört.

Das mit dem Sonntag ist mir aber sehr wichtig. Ich gehe Samstags und Sonntags nicht arbeiten, weil ich meine Freizeit brauche. Das hat für mich nichts mit Religion zu tun.

Es sind ja Regeln, die nichts direkt mit dem Glauben zu tun haben, aber auch andere Gründe haben können. Es ist sicher nicht ungesund einen Tag in der Woche kein Fleisch zu essen. Ebenso kann man auch gläubig sein ohne eine Kirche zu besuchen

Menschen lieben Strukturen. Das Leben, die Welt sind chaotisch. Ohne Regeln wäre man dem hilflos ausgesetzt. Und manchmal machen sich eben die Regeln selbständig und dann bleibt nur noch die Regel ohne den ursprünglichen Sinn dahinter.

Das sind dann eben tatsächlich nur Traditionen für diese Leute.

Ihnen aber deshalb den Glauben absprechen zu wollen, finde ich etwas gewagt. Sie leben ihn eben auf ihre Art.