Warum sind Juden immer so verhasst?

13 Antworten

Jede Andersartigkeit sät Hass bei anderen Bevölkerungsgruppen.

Und dieser Hass saß in den letzten Jahrhunderten tief. Es fehlte die Toleranz gegenüber dem anderen. Dann gab es speziell in den christlichen Kirchen auch Personen, die gegen die Juden aufhetzten. Diese nutzten die Unkenntnis der Gläubigen aus und inszenierten Pogrome, bei denen viele Juden unschuldig ums Leben kamen.

Kaiser Wilhelm II. war ein Judenhasser. Es gab also in feudalen Kreisen eine Basis für Judenhass, auf den die Nationalsozialisten aufbauen konnten. Nur so ist ein Holocaust (Shoah) überhaupt vorstellbar. Die Juden mussten als Sündenböcke dafür herhalten, wenn Fehler in der Politik gemacht wurden.

Die Anhänger des alten Zentrum waren gegenüber der Entente offen eingestellt. Gegenüber Juden waren sie tolerant. So durfte der frühere Hohe Kommissar Gilbert Grandval nach dem Krieg in Saarbrücken wieder eine Synagoge bauen.

Dagegen waren die Anhänger des Bundes der Frontsoldaten (Stahlhelm) unter Hugenberg eher rechtsradikal und schlossen sich später den Nationalsozialisten an. So wurde der Judenhass plötzlich hoffähig.

Diese Frage wurde vor vier Stunden schon gestellt. Man braucht halt einen Sündenbock. Oft spielt auch Neid eine Rolle.

Antisemitische Vorurteile gibt es seit dem Mittelalter, das ist wahrlich nichts Neues. Dr. Dr. Michel Friedman, selbst Jude, erklärte bei hart aber fair, dass etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung Vorurteile hegen - bildungsunabhängig, altersunabhängig und einkommensunabhängig.

Ab 52:00: https://www.youtube.com/watch?v=8EvdX8YbTOw

Arik Brauer: Nein, das ist für mich ein Fakt. Ein neuer Antisemitismus wurde mit den Flüchtlingen importiert. Natürlich gibt es immer andere, die anders empfinden. Aber ich sage, dass die Mehrheit der arabischen Muslime die Juden hassen. Sie fühlen sich vom Staat Israel gedemütigt. Ich nehme das gar nicht persönlich, die Menschen empfinden das so, sie wurden so erzogen und vielleicht würde ich das an ihrer Stelle auch so sehen. 

https://kurier.at/politik/inland/brauer-antisemitismus-wurde-mit-fluechtlingen-importiert/400014565

Ich vertrete auch eine vergleichbare Ansicht. Denke der Antisemitismus heute ist nicht das, was er bei Nazis geschehen ist. Heute sind es eher Beleidigungen und Pöbelleien. Antisemitismus ist kein rein deutsches Problem, man muß über Grenzen schauen.

Es zieht sich ein christlicher Judenhaß durch die Geschichte, vom Anfang des Christentums und zum Teil bis heute.

Am Anfang war es vermutlich nötig sich abzugrenzen und eine neue Religion zu sein (schau man sich an was die Gründungsväter der Kirche so über Juden schrieben, Jesusmörder und so).

Danach war es - egal ob Mittelalter oder NS-Zeit eine willkommene Begründung wenn man einen Sündenbock gesucht hat (alle Leute krank? Die Juden haben den Brunnen vergiftet!) oder Neidisch war (Geldverleih durch Juden, erfolgreiche Geschäftsleute oft jüdisch).

Das scheint ziemlich universell im Christentum* so zu sein, wenn man sich anschaut was der Haßprediger Luther so geschrieben hat über Juden (daß Hitler dann bei ihm abgeschrieben hat). Im Islam* ist der Trend auch deutlich, da kommt noch ein Konflikt um Land und Ressourcen zwischen Israel und den muslimisch dominierten Ländern drum herum dazu.

(*ich schreibe hier "im Islam" und "im Christentum". Natürlich denken nicht alle Christen und Muslime so. Es gab selbst zu Zeiten der NS-Propaganda Christen die sich dagegen ausgesprochen und Juden gerettet haben... also fühlt euch bitte nicht persönlich angegriffen wenn Ihr auch nicht so denkt... aber die großen Kirchen waren voll dabei, im Mittelalter wie im 2. Weltkrieg. Der Vatikan hat sogar noch nach Kriegsende Naziverbrechern zur Flucht verholfen... das ist Fakt.)