Warum können nur Molekühle mit Wasserstoff Wasserstoffbrücken bilden?

3 Antworten

Es gibt verschiedene Formen der zwischenmolekularen Wechselwirkungen (googel einfach mal).

Wasserstoffbrückenbindungen sind nur eine spezielle Art davon und wie der Name schon sagt, an Wasserstoff gebunden.

Auch wenn viele dieser Wechselwirkungen im Grundprinzip ähnlich sind und sich auf die Anziehungskraft gegensätzlicher Ladungen zurückführen lassen, mußt du die einzelnen Fachbegriffe dafür lernen und korrekt anwenden können, sonst gibt es Punktabzug. Hilft leider im Schulbetrieb nur auswendiglernen, für das tiefere Verständnis und die Unterschiede (z.B. HSAB-Prinzip, Leitfähigkeit von wässrigen Lösungen u.s.w.) gibt es das Chemiestudium.

m.f.G.

anwesende

Moin,

tja, die Differenz der Elektronegativitäten bei Lithium und Sauerstoff ist sogar so groß, dass die „Polarität der Bindung” zu einer Ionenbildung führt!

Lithiumatome geben an Sauerstoffatome Elektronen ab, so dass Lithiumkationen und Oxidanionen entstehen.

Die elektrostatische Anziehung der entgegengesetzt geladenen Ionen ist dann in der Tat sehr groß: es kommt zur Ausbildung von Ionenbindungen zwischen den Ionen, wodurch ein riesiges Ionengitter entsteht.

Aber dein Bild einer Anziehung zwischen Molekülen passt hier eher nicht, weil bei einer Ionenverbindung eben keine separaten Moleküle entstehen, die sich gegenseitig anziehen, sondern Ionen (es sei denn, du betrachtest die Kristalle der Ionenverbindung mit ihren Ionengittern als Riesenmoleküle).

Die Wasserstoffbrückenbindung ist eben eine spezielle intermolekulare Bindung, die zwischen positivierten Wasserstoffatomen und den freien (nicht-bindenden) Elektronenpaaren von negativierten anderen Atomen (Sauerstoff, Stickstoff oder Halogenatomen wie Fluor, Chlor oder eventuell noch Brom) entstehen...

Es gibt allerdings auch noch andere derartige Anziehungskräfte, die nicht mit Wasserstoff in Verbindung stehen. Doch solche Anziehungskräfte sind Dipol-Dipol-Wechselwirkungen zwischen Molekül(teil)en.

Wenn du so willst, ist die Wasserstoffbrückenbindung eine spezielle Dipol-Dipol-Wechselwirkung, an der nun einmal Wasserstoffatome mit polaren Atombindungen beteiligt sind.
Dann sind auch van-der-Waals-Kräfte solche Dipol-Dipol-Wechselwirkungen, die allerdings schwächer sind, weil sie nicht auf permanenten Dipolen, sondern auf induzierten Dipolen beruhen.

Fazit:
Es gibt zwischen Molekülen Anziehungskräfte, die auf polaren Bindungen beruhen. Allgemein werden sie als Dipol-Dipol-Wechselwirkungen bezeichnet.
Die Wasserstoffbrückenbindungen (und die van-der-Waals-Kräfte) sind dann spezielle Bindungen dieser Art...

LG von der Waterkant

Eine Wasserstoffbrückenbindung ohne Wasserstoff ist ziemlich sinnentleert.