Warum können hier eindimensional Argumentierende nicht überzeugen?

AntwortenArchiv  14.03.2023, 00:53

Was ist eine "eindimensionale Argumentation"?

gotik 
Fragesteller
 14.03.2023, 00:54

s.u.

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist oft schwierig, eindimensional argumentierende Menschen zu überzeugen, weil ihre Argumentation auf simplen, starren Vorstellungen und Überzeugungen basiert, die nicht immer in der Lage sind, der Komplexität und Vielfalt der Realität gerecht zu werden. Eindimensionale Argumente sind oft auf ein enges Spektrum begrenzt und können daher nicht alle relevanten Aspekte und Perspektiven eines Themas berücksichtigen.


AntwortenArchiv  14.03.2023, 00:57

Kann mir jemand erklären was genau "eindimensionale Argumente" bedeuten? Gibt es eine Definition, wo ich das nachlesen kann?

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Ich weiß zwar nicht so ganz worauf Du hinaus willst, aber ich antworte nach meinen Eindrücken und versuche ein paar Typen abzudecken, die Du meinen könntest.

Die Dummen oder die Nicht-Wortgewandten: Warum sollte sich dieser Typus in Diskussion im Netz durchsetzen können? In Politik und Journalismus im Real Life sind diese Personen auch nicht vertreten.

Diskutieren hat eben mit Rhetorik zu tun, und das kann durchaus eine Kampfkunst sein. Wer die Werkzeuge dazu nicht beherrscht und sie virtuos einsetzen kann wird auch kein Meister und gewinnt eben keine Diskussion.

Die verschrobenen Genies: Diese verlieren sich häufig in langwierigen Erklärungen, die nur wirklich Interessierte lesen, da sie teilweise schwer zu verstehen sind und eigenes Engagement und Anstrengung eines Lesers verlangen. Dieser Typ erreicht einen kleinen Kreis, der seine Texte dann aber durchaus zu schätzen weiß.

In einem ruhigen Spezialgebiet kann er sich durchaus durchsetzen und Bekanntheit erlangen. Er wird dort auch geschätzt. Massentaugliche Texte sind von ihm aber nicht zu erwarten.

Und zuletzt gibt es noch:

Die Schizophrenen und Psychotiker: Sofern man deren Texte überhaupt verstehen und nachvollziehen kann, stößt man schnell auf ein (oft in sich schlüssiges, oft aber nicht einmal das) Wahnkonstrukt, dass nur für den Verfasser Sinn ergibt, für fast alle anderen Menschen aber völlig sinnlos erscheint.

Vielleicht trifft das sogar am ehesten Deine Frage.

Ein Merkmal dass die meisten psychisch kranken gemeinsam haben ist die Fokussierung auf sich selbst.

Eine lebendige Diskussion kommt aber nicht zustande, wenn der Diskussionspartner unfähig oder unwillig ist die Perspektive des Gegenübers einzunehmen - und sei es nur um es zu widerlegen.

Im besten Falle ist das Ergebnis einer Diskussion eine gemeinsame Position zu erarbeiten, oder zumindest dem anderen neue Blickwinkel auf ein Thema zu eröffnen.

Wenn ich merke, dass ich gegen eine Mauer rede, verliere ich natürlich schnell die Lust.

Deshalb hat sich der andere aber nicht durchgesetzt, sondern ich breche dann die Diskussion sehr schnell ab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter