Warum ist die Abneigung gegenüber Nachhaltigkeit und Klimaschatz so groß wie nie zuvor?

9 Antworten

Ich bin genauso, ich verabscheue Nachhaltigkeit muss ich sagen.

Warum? Ganz einfach:

Schau dir mal die ganzen Goofies an, die sich auf die Straße kleben, wobei, ist Kleber selbst nicht schädlich?!

Und diese Menschen ziehen dann hinter der nächsten Ecke ihre Warnwesten aus und laufen in den nächsten Mc Donalds rein.

Außerdem, was soll das? Sie lassen ja nicht einmal Autofahrer durch, die zur Arbeit fahren müssen, evtl. als Arzt, Feuerwehrmann, etc. arbeiten.

Und das allerdümmste ist, dass diese Menschen nicht einmal Krankenwägen durchlassen.


NBGcool 
Beitragsersteller
 17.12.2023, 13:13

Und was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun? Die Definition von Nachhaltigkeit ist so zu handeln und Entscheidungen zu treffen dass zukünftige Generationen aus ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht nicht irgendwelche Nachteile erleben.

was ist also dein Problem?

Ich vermute, dass die Abneigung sich nicht gegen die Nachhaltigkeit und Klimaschutz richtet, sondern dass man „dafür auch wieder nen Manager braucht“!
die meisten Menschen denken, jeder tut halt ein bissl was in seinem Rahmen und dann ist es gut. Dass Strategien und Prozesse dahinterstehen, die entwickelt und implementiert werden müssen ist nicht unbedingt für jeden erkennbar

Es ist die Thematik allgemein. Umweltschutz kostet. Diese Kosten treffen nicht die die ganze Gesellschaft mit gleicher Wucht. Diese Kosten schränken arme und kranke Menschen massiv ein. Sie nehmen ihnen die Möglichkeit zu reisen und die Welt zu sehen, Fleisch zu essen, zu heizen und mobil zu sein (Auto)

Es schränkt die working class noch mehr ein und verhindert noch weiter den sozialen Aufstieg. Wohlhabende werden weiter ohne Ende fliegen, Müll produzieren, Klamotten schoppen und Fleisch und Fisch essen

Es ist unfair und das ist jedem klar


NBGcool 
Beitragsersteller
 30.11.2023, 11:56

Und was sind die Konsequenzen wenn man das Problem für einige Jahrzehnte ignoriert? Jeden müsste klar sein dass die Kosten dann auf die Generation danach sitzen und diese sind um einiges höher

AlexausBue  30.11.2023, 11:59
@NBGcool

Ja, aber das trifft eben nicht einen selbst, sondern eben andere Generationen.

Sascha0604  30.11.2023, 11:59
@NBGcool

Ne es würde eben nur weiter Menschen ausschließen und ändern würde sich gar nix wie oben beschrieben

Ich glaube, du verwechselst die Abneigung gegenüber hochtrabenden, hohlen Berufsbezeichnungen mit der Abneigung gegenüber Nachhaltigkeit.

Es kommt dann wohl auch noch darauf an, welche politische Macht definiert, was man sich darunter vorzustellen hat und mit welcher Agenda so ein Manager dann unterwegs ist und sein Tun rechtfertigt.

Weil beim Thema Nachhaltigkeit oft nicht wirklich nachhaltig gedacht wird, sondern einfach gewisse Leute allen anderen einfach einen gewissen Lebensstil aufzwängen wollen ohne sich je mit der Lebensrealität der Betroffenen beschäftigt zu haben bzw. gewisse sehr absehbare Entwicklungen im Blick zu haben.

Ich bin Ingenieur und aufgrund meiner Berufserfahrung kann ich sagen, dass z. T. sogar schon kleine Unterschiede bei den Randbedingungen dafür sorgen können, dass nicht mehr Lösung A viel besser ist als Lösung B, sondern genau umgekehrt.

Z. B. kann der ÖP(N)V mit den heutigen riesigen Fahrzeugen nicht gleichzeitig umweltfreundlich sein und auch gute Verbindungen von einem Randgebiet zu einem anderen irgendwo anders anbieten, also mit kaum Umwegen, die auch nicht nachhaltig sein. Aber die Randgebiete bzw. die Nachteile durch die Zeitverluste sind solchen Elfenbeinturm-Entscheidern scheißegal im Namen der Nachhaltigkeit. Die Kreise die das fordern können sich natürlich eine aufgrund guter ÖPNV-Anbindung teurere Wohnung leisten und müssen nie in Randgebiete :-(

Da kommen auch gerne faule Ausreden wie "Da können wir nix machen weil XY zuständig", also z. B. weil der ÖPNV vom Land bzw. der Bahn oder anderen EVU bereitgestellt wird. Stattdessen werden dann (bald) Zwangs-ÖPNV-Gebühren erhoben, z. T. auch für Radfahrer, siehe z. B. https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/drei-vorreiterkommunen-denken-den-mobilitaetspass-weiter

Wüsste z. B. nicht, dass man dort weniger zahlen muss, wenn man z. B. kaum seinen eigenen Zwangs-Solarstrom kaum nutzen kann (mehr s.u.).

Wir haben uns um unsere demente Oma die ständig auf's Klo muss über viele Jahre daheim gepflegt. Wir haben nicht die Zeit mit dem ÖP(N)V einen Haufen Zeit zu verschwenden. Einmal hätte sie nach einem Schlaganfallverdacht 4h vom KH unbetreut auf den KTW warten müssen, weil sie hatte ja nix. Einen Behinderten-Parkhausweis hat sie trotz aller Bemühungen meiner Mutter nie bekommen.

Also blieb nix anderes als Auto.

Je weniger Autofahrer es gibt, umso weniger (insb. ehrenamtl.) Fahrer z. B. für die Feuerwehr gibt's. Je weniger man ohne Blaulichtstress privat fährt, umso weniger Übung hat man -> mehr Unfallgefahr.

Auch bei anderen Behinderten scheut man sich nicht davor, sie zu diskriminieren, z. B. siehe https://www.heise.de/news/Kein-Auto-zu-viel-Hannovers-Konzept-fuer-eine-autofreie-Innenstadt-9310278.html, wo die Inhaber von https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/parkerleichterung/ diskriminiert werden.

Zudem muss man z. B. an die regelm. ÖP(N)V-Streiks denken.

Außerdem braucht man E-Autos, die zumindest über Überschussladung das Stromnetz entlasten. Der ÖP(N)V kann das nicht wirklich, der kriegt nur soviel Akku wie er unbedingt braucht.

Einerseits heißt's immer mehr Lärm und Hitzestau in Städten, gleichzeitig werden Städte immer stärker verdichtet (mehr Lärmreflexionen und eben Hitzestau, Grün an den Wänden ist auch viel aufwändiger zu pflegen bzw. erfordert ein stabileres Auto -> mehr (Material-)Aufwand). Außerdem braucht man EFH (gegen die auch immer mehr gehetzt wird) um neue Technologien möglichst bürokratiearm besser auf ihre Praxistauglichkeit testen zu können ohne dass man Stress mit Mietern bzw. anderen WEG-Eigentümern Probleme kriegt.

Bzw. bei der vielerorts drohenden Fernwärmepflicht werden z. B. die vielen kleinen Vermieter ignoriert, denen defekto die Möglichkeit genommen wird einigermaßen kostengünstig dafür zu sorgen, dass die Mieter direkt mit dem Energielieferant einen Vertrag schließen zu müssen, wie bei Etagenheizungen. Weil sie müssen sonst ständig in Vorleistung treten und haben dadurch ein sehr hohes Risiko, obwohl für die meisten Vermieter die Vermietung garnicht die Haupteinnahme-Quelle ist, sprich sie auch noch selbst arbeiten gehen müssen.

Ergebnis: Kleine Vermieter bieten Wohnungen nur an, wenn sie aus dem Bekanntenkreis einen Hinweis auf einen potenziellen Mieter bekommen.

Ergebnis: (Angebliche) Wohnungsnot. Ich bin so ein Vermieter. Hier im Haus (Mietpreisbremse-Gebiet) ist eine Wohnung, die praktisch immer an irgendwelche 2er-Studenten-WGs vermietet wurde (ca. 15min von Hochschule weg). Hab nachdem ich das Haus gekauft habe monatelang beim Studentenwerk inseriert -> keine Anfragen, obwohl ich preislich definitiv im üblichen Rahmen bin. Irgendwann habe ich beim Studentenwerk angefragt: Ja, ist auf für ihre Wohnheime wenig Nachfrage. Trotzdem muss ich mich mit dem Mietpreis-Bremse-Quatsch rumärgern.

Es gibt nun bei uns schon eine Weile eine Solarpflicht, aber man hat weder sinnvolle Ausnahmeregelungen geschaffen, wenn der Stromnetzbetreiber nicht anschließen kann, noch vor dem Gesetz den Stromnetzbetreibern genug Zeit gegeben die Netze auszubauen: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/abgehaengt-photovoltaik-ausbau-scheitert-100.html

Kurz: Nachhaltigkeitsmanager sind in der heutigen Form meist nur ein Ausbau des Elfenbeinturm-Wasserkopfs. Würde mich freuen, wenn du dich deutl. mehr mit der Lebensrealität der Leute beschäftigen würdest und die Leute für dich nicht nur irgendwelche statistischen Durchschnittswerte wäre. Wie heißt es so schön: Woran erkennt man einen Statistiker? Er hängt seinen Kopf in einen heißen Backofen und seine Beine in eine Gefriertruhe und beschwert sich dann, dass es ihm schlecht geht, obwohl seine Durchschnittstemperatur ok ist.

notting

PS: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/winfried-kretschmann-viele-gruene-pflegen-beim-auto-altes-feindbild-a-eaed3a7e-5f26-4c90-8bf5-33a1abf2a6eb

Mittlerweile gebe es aber Elektroautos, die kein CO₂ ausstoßen. Auf diese Entwicklung müsse man reagieren. »Stattdessen pflegen auch viele Grüne weiter ihr altes Feindbild«, sagte Kretschmann.

Klimamanager kommen oft aus solchen Kreisen bzw. bekommen ihre Vorgaben von Leuten aus solchen Kreisen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung