Warum heißt es Random Access Memory?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das "Random" wird in diesem Zusammenhang nicht mit der Bedeutung "Zufällig" verwendet.

Am besten erklärt man das mit der deutschen Begrifflichkeit aus den Pioniertagen der Computer. Diese lautet "Wahlfreier Zugriffs-Speicher".

Im Endeffekt gibt es nämlich zwei Arten von digitalen speichern:

  1. Sequentielle Speicher - Hier müssen die Daten zwingend nacheinander gelesen werden. Spürnge vorwärts und Rückwärts zu beliebigen Speicherzellen sind nicht möglich. - Beispiele: Lochstreifen, Lochkarten. Magnetbänder früherer Generationen
  2. Wahlfreier Zugriffs-Speicher - Hier kann jede Speicherstellen adressiert und sofort angesteuert werden - Beispiele: HDD, SSD, USB-Stick etc.

In den frühen Tagen der Computer wurden in der Regel Programme zuerst aus einem Sequentiellen Speicher eingelesen. Die Rechenoperationen erfolgten dann in einem Speicher mit wahlfreiem Zugriff. Die Ausgaben des Programms erfolgten wieder Sequentiell auf andere Medien oder Drucker.

Magnetbänder in großen Rechenanlagen konnten zu späteren Zeitpunkten auch teilweise mit freiem Zugriff genutzt werden. Man konnte so zu verschiedenen Daten- oder Programmabschnitten des Bandes hin und herspringen. Dann wiederum mussten die Daten aber sequentiell gelesen werden. Also eine Mischform, welche die Rechnerei nicht wirklich schneller machte.

Heutzutage ist die Bezeichung RAM an sich obsolet, da jedes Speichermedium inzwischen wie ein RAM-Speicher adressiert werden kann. Der Unterschied ist nur - immer noch - die Geschwindigkeit. Etwas was in den Arbeitsspeicher geladen wird, arbeitet dann wesentlich schneller, als wenn die Rechneoperationen mit ständigen Schreiblesezugriffen von einem Massenspeicher aus erfolgen müssen.

Die Verwendung von SSD verringert in der Zwischenzeit diesen Nachteil massiv. Nur noch das Interface zwischen Rechner und der SSD regelt, wie schnell die Daten gelesen werden können (Flaschenhals - Bottleneck). Ansonsten kann eine SSD wie ein RAM behandelt werden.

NUR: Der klassische Arbeitsspeicher - also das, was wir heutzutage immer noch als RAM bezeichnen, verliert seine Daten, sobald der Strom weg ist. Eine SSD hingegen eben nicht. Es werden unterschiedliche Speicherbausteine verwendet.

Von Experte indiachinacook bestätigt

Random-Access Memory (der oder das;[1] englisch random[-]access memory, zu Deutsch: „Speicher mit wahlfreiem/direktem Zugriff“ = Direktzugriffsspeicher)

Die Bezeichnung des Speichertyps als „wahlfrei“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass jede Speicherzelle über ihre Speicheradresse direkt angesprochen werden kann. Der Speicher muss also nicht sequenziell oder in Blöcken ausgelesen werden. 

Random-Access Memory