Warum haben in USA soviel Neugeborene Syphilis?
Ich "liebe" Nachrichten.. Da hab ich am Ende mehr Fragen als vorher. Wenn einer wieder nach einer Quelle fragt.. Das hab ich hier beim Frühstück aufgeschnappt:
2 Antworten
Quellen gibt es dafür genug. Leider. Eine offizielle ist die CDC:
https://www.cdc.gov/std/statistics/2021/tables/21.htm
Gründe sind:
A complex mix of poverty, institutional racism, inadequate public health services and untreated addictions are contributing to the troubling spike, the study authors said. Quelle
Also die Gründe sind:
Armut, institutioneller Rassismus, unzureichende Gesundheitsvorsorge (keine KV, Medicaid ist für Arme unzureichend) und unbehandelte Abhängigkeiten.
In 2019, the US had the third-highest rate of syphilis among countries in the OECD, a group of countries with developed economies. However, as in many aspects of US life, the rates of syphilis are unequal. The south and south-west have rates of congenital syphilis comparable to some developing nations, whereas several New England states have gone years with fewer than five cases.
Das muss man sich vorstellen, die USA, die am meisten Pro Kopf für Gesundheitsvorsorge ausgeben (im Durchschnitt!) schafft es nicht, Schwangerschaften so zu begleiten, dass erkannte Fälle von Syphilis behandelt werden!
Wichtig ist aber, dass Abtreibungen verboten werden, die werdende Mütter und ihre Kinder zu schützen, das passt dann nicht zum moralischen Zeigerfinger, der „alten weißen Männer“.
Additionally, Black, Latino and Native American people were eight times more likely to give birth to a child with syphilis. That increased risk represents the confluence of social, economic and political factors known as “social determinants of health”, which lead those with low incomes and people of color to have worse health outcomes overall Quelle
Am Ende ist es wieder und wieder das Ergebnis des „institutionellen Rassismus“, der überall die Chancen für US Bürger ungleich verteilt.
Geschlechtskrankheiten sind nicht nur in den USA auf dem Vormarsch. Auch hierzulande gibt es wieder mehr Infektionen mit Gonorrhoe, Chlamydien oder Syphilis.
Die erste Ursache ist also wohl: zu wenig Wissen über Geschlechtskrankheiten und deren Verhütung. In einem Artikel habe ich mal von einer Studie gelesen, dass insbesondere in Gegenden der USA, in denen junge Mädchen Keuschheitsgelübde auf Jungfernbällen ablegen, Geschlechtskrankheiten auf dem Vormarsch sind. (https://www.stern.de/neon/magazin/purity-bewegung-in-den-usa---dear-lord--keep-her-pure--7389492.html)
Ist ja auch nicht weiter überraschend, wenn sogar im Sexualkundeunterricht gelehrt wird, dass der einzige Schutz vor ungewollten Schwangerschaften Enthaltsamkeit ist.
Die zweite Ursache: in Deutschland wird bei jeder Schwangeren ein Bluttest auf Chlamydien, Syphilis und HIV durchgeführt - wobei letzterer abgelehnt werden kann. Alle drei Erkrankungen können sich nämlich auf das Neugeborene übertragen, mit teilweise schweren Folgen. In den USA gibt es aber Schwangere, die keine Krankenversicherung haben oder nur eine unzureichende und die natürlich nicht zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen. Somit bleiben dann Infektionen unbemerkt.
Kenne jemanden, darüber hat mich ne Bekannte informiert - das "Babsi" schon wieder Tripper hat / hatte und die darüber nicht mal die Typen informiert. Beides halte ich für bedenklich, aber was geht mich fremdes Elend an, oder? Im Endeffekt macht doch sowieso jeder was er will.
Besser wäre es natürlich, zum einen die Geschlechtspartner zu informieren, zum anderen Kondome zu benutzen.
Da muss halt letztendlich jeder auf sich selbst schauen, dass er bei Verkehr mit wechselnden Geschlechtspartnern immer auf einem Kondom besteht.
Die Gefahr von STDs wird meiner Beobachtung nach nämlich tatsächlich unterschätzt.
Wieso das?