Warum genau kam es zu dem tragischen Zugunfall 1998 in Eschede?

6 Antworten

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Es ist ein Radreifen gebrochen. Das alleine hätte noch nicht solche katastrophalen Folgen gehabt. Unglücklicherweise passierte das direkt vor einem Tunnel. Der Wagen entgleiste, stellte sich quer vor den Tunnel, und die anderen Wagen rasten in das Hindernis hinein.

Man hat daraus gelernt und prüft nun die Radreifen intensiver, bzw. hat auch die Technik geändert.

Für meine Begriffe sollte das Bestreben der Bahn nicht sein, immer höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Das Ziel sollte Pünktlichkeit, gute Anschlüsse und Bequemlichkeit sein. Was nützt mir ein Zug mit 200kmh, wenn ich auf den Anschluss zwei Stunden warten muss? Und diese zwei Stunden im Stehen auf einem zugigen Bahnsteig verbringen muss?

Holzbiene2024  17.04.2024, 23:50
passierte das direkt vor einem Tunnel.

Ich habe eine Brücke in Erinnerung, die dann auf den zertrümmerten Zug gefallen ist und die Rettungskräfte noch zusätzlich von den Verletzten und Toten trennte.

Oder war das ein anderes Zugunglück?

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spelman  18.04.2024, 07:11
@Holzbiene2024

Vielleicht war es auch eine Brücke. Jedenfalls ein Hindernis, an dem sich der entgleiste Wagen verkeilte und deshalb der ganze Zug ineinanderschob.

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Damals wurde noch eine andere Radtechnik verwendet. Die Lauffläche war mit einer Art hartem Gummi o.ä. ummantelt. Das hat sich gelöst und ist in den Fahrgastraum durchgebrochen. Dann hat sichs verkeilt und den Zug aus der Schine gehoben.

Soweit ich mich erinnern kann.

Das ist jetzt 26 Jahre her, ich kann mich aber noch sehr gut an dieses schlimme Ereignis erinnern und denke grad ganz direkt zurück - am 3. Juni 1998 war ich noch Schüler ... mein Gott.

Hier sind die Tagesschau von damals und eine ZDF-Reportage von 1998 als Dokumentation zu Eschede. Das war damals die erste ICE-Katastrophe; aus den beiden Beiträgen geht eigentlich alles hervor, was dazu wichtig wäre.

https://www.youtube.com/watch?v=CTgTCr7vTUg

https://www.youtube.com/watch?v=OiW9YWlViDs

Ich bin der Meinung, dass so etwas in dem Ausmaß heute durchaus noch immer möglich ist, auch wenn es objektiv nicht passieren dürfe. Ganz grundsätzlich ist technisches Versagen (wie in Eschede, als das Rad des ICE gebrochen ist) oder auch menschliches Versagen bis heute leider nie auszuschließen, man hat es nie in der Hand. Selbst die besten und technisch richtigen Erkenntnisse, die aus solchen Katastrophen gezogen werden, sind keine Allheilmittel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein Radreifen ist damals am 03.06.1998 am ICE - "Wilhelm-Konrad-Röntgen" auf der Fahrt von München nach Hamburg gebrochen.

Ein Radreifen war defekt und ist gebrochen. Dann ist der Zug noch zusätzlich an einen Pfeiler gerammt. Ein besonders schreckliches Unglück, die Toten, oft junge Menschen, lagen draußen herum, während ihre Handys klingelten.