Warum bestehen Kinder von Russlanddeutschen darauf, dass sie Russen sind?

8 Antworten

Jetzt pass mal auf: Ich bin ethnisch Deutscher (wobei ich das lediglich bis zu den Großeltern zurückverfolgt habe) und wenn ich jetzt nach Russland auswandern würde, dann wäre ich Russe und würde mich als solcher fühlen. Und wenn ich in die Türkei umziehe, dann bin ich eben Türke. Innerhalb kürzester Zeit würde mich Deutschland nicht mehr interessieren.

Das ethnische ist also nicht unbedingt wichtig. Der eine hängt eben mehr an der alten Heimat, der andere mehr an der neuen. Kommt sicher auch darauf an, aus welchem Grund man ausreist.

Ansonsten finde ich, dass die Deutschen sehr häufig überheblich gegenüber Russland sind und nicht umsonst hatte ich oben auch noch die Türkei erwähnt, wo dumme Deutsche ebenfalls meinen, sie seien was besseres!

Warum bestehen Kinder von Russlanddeutschen darauf, dass sie Russen sind?

Warum? Offenbar identifizieren sie sich mehr mit Russland als mit Deutschland. Das mag an der Erziehung liegen oder am deutschlandfeindlichen Umgang, den sie pflegen. Es gibt in Deutschland ja genügend staatsfeindliche Gesellen auf extremen linken und rechten Seiten der deutschen Gesellschaft, und wenn sie sich diesen anbequemen ...

Die sind nicht nur auf dem Papier deutsch, sondern auch ethnisch deutsch, sogar der Nachname hat deutschen Ursprung

"Ethnisch deutsch" gibt es nicht. Deutschland besteht aus unterschiedlichen Ethnien, etwas Bayern, Hessen, Pfälzern usw. Die Zugehörigkeit zu diesen unterschiedlichen Ethnien hat sich im Laufe vieler Jahrhunderte gewandelt und wird von der inneren Einstellung bestimmt, die zumeist auf (un-)bewusster Enkulturation beruht. So war es nachweislich seit der Antike und ist es auch heute noch.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Erstens, jeder will etwas besonderes sein.

Und zweitens: wie viele Kinder hast du befragt um von allen zu sprechen?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Geboren und 18 Jahre gelebt in Russland.

Tun sie das?. Habe solche Erfahrungen noch nicht gemacht. Eine Bekannte kam mit 6 nach DE, die fühlt sich nicht als Russin. Im Gegenteil. Sie hat ihren alten Vater mal begleitet nach Russland, weil der seinen Bruder noch mal sehen wollte und sie auch den Onkel. Fazit von ihr. Das ist ein Drecksland, gut dass wir damals weggingen.

Da wo ich persönlich es mit bekomme, werden die Russlanddeutschen von einheimischen Deutschen nicht als "vollwertige" Deutsche anerkannt. Eher als Menschen, die sich als "Halter eines Deutschen Schäferhundes" die deutsche Staatsbürgerschaft irgendwie erschlichen haben. Dazu kommen antiquierte Wertvorstellungen, osteuropäischer Akzent im Sprechen, manchmal auch etwas vulgäres Verhalten von jungen Frauen, alles Dinge, die als Reaktion der Einheimischen das Signal "Du gehörst nicht hierher und schon gar nicht zu uns" provozieren.

Wen wundert es da, dass sich diese Leute nicht mit uns Deutschen identifizieren ?