Verschärfter Verweis wegen Meinungsäußerung!

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Um beurteilen zu können, ob es sich um eine Unverschämtheit gehandelt hat, müsste man den Inhalt dessen kennen, was Du geschrieben hast. Es kann ja nur als eine solche gewertet werden, wenn Du beleidigend warst oder die Unwahrheit geschrieben hast. Die Meinungsäußerung an sich kann noch keine Unverschämtheit sein.

Ganz sicher rechtfertigt Dein Vorgehen, aus Sicht der Schule, Dir eine schlechte Note für den Test zu geben. Denn vermutlich war die Aufgabe eine andere, als eine Kritik über die Arbeitsweise der Lehrerin zu schreiben und damit hättest Du das Thema verfehlt, was bekanntlich eine Bewertungszahl gleich oder größer als 5 nach sich zieht. Das ist nun mal die Logik in unseren Belehrungsanstalten. Aber einen verschärften Verweis zu erteilen, na ich weiß nicht. Immer vorausgesetzt, Du hast Dich nicht beleidigend geäußert oder die Unwahrheit gesagt.

Nun ist die Schule immer noch eine sehr autoritäre Einrichtung und was der normalsterbliche Mitteleuropäer als gerechtfertigte Kritik definiert, ist für das Belehrungspersonal einer deutschen Regelschule bereits Blasphemie. Ein Mensch, der zu einem Schüler degradiert ist, kritisiert gefälligst keine autoritätsbesessne Belehrerin. Das steht ihm nicht zu. Er wird nicht als gleichwertige Person gesehen und hat kein Recht diejenigen, denen er ausgeliefert ist, kritische Worte unter die Nase zu reiben oder zu Papier zu bringen.

Ich würde mir genau erklären lassen, worin die Unverschämtheit denn besteht. Ein Verweis, egal ob verschärft oder nicht, bedarf ja einer Begründung. Ich würde mich nicht mit allgemeinen Floskeln, wie ungebührlich, unverschämt, respektlos, ungehörig oder ähnlichem abspeisen lassen. Wenn man Dir von Seiten der Schule sagt, dass man so etwas nicht duldet, dann frag einfach warum nicht. Was ist so problematisch, jemandem zu sagen, dass dessen Unterricht nicht in Ordnung ist?

Hast Du übrigens den Eindruck, dass auch nur eine einzige der anderen Antworten den Eindruck erweckt, als sei sie von jemandem geschrieben, der sich WIRKLICH auskennt? Ich kenne mich mit der rechtlichen Seite und den Voraussetzungen für einen verschärften Verweis auch nicht aus, bin mir aber sehr sicher, dass man gegen Erziehungsmethoden aus dem 19. Jahrhundert dringend etwas unternehmen muss.

Gruß Matti

Nunuhueper  11.04.2014, 15:03

Du hast wirklich keine Ahnung, wie die Erziehungsmethoden im 19. Jahrhundert aussahen!

Ein Mensch, der zu einem Schüler degradiert ist

was für eine Vorstellung über unser Bildungssystem!

Andere Länder wären froh, wenn alle Kinder vom "Belehrungspersonal" unterrichtet würden.

0
Kuhlmann26  11.04.2014, 17:05
@Nunuhueper

Zugegeben, ich formuliere gerne etwas provokant; in der Sache aber immer richtig. Wir haben zwar den Prügelstock weggelegt, Druck und Zwang sind aber erhalten geblieben. Und damit die gleichen autoritären Methoden wie im 19. Jahrhundert. Und etwas war damals eindeutig besser als heute. Niemand war gesetzlich gezwungen, sich den Schulmethoden auszusetzen.

Das es in der Schule nicht um Bildung, sondern um Belehrung geht, wird unter anderem durch die Frage offensichtlich. Sachliche Kritik am Lehrer wird als Zumutung empfunden. Ich darf mir die Lehrer nicht nur nicht aussuchen, ich muss ihre Art der Belehrung auch noch unwidersprochen erdulden. Und sei sie noch so grottenschlecht. Was ist daran anders als im 19. Jahrhundert? Autoritäres Verhalten wohin man schaut.

Natürlich ist der Vorschlag mit dem Verweis für Lehrer nicht ernst gemeint (Mein Kommentar zu Deiner Antwort). Sonst wäre ich ja nicht besser als die Schule. Nur misst Du mit zweierlei Mass, wenn Du den Verweis dem Schüler gegenüber für rechtfertigst hältst, für den Lehrer aber nicht. So lange Du die Gleichwertigkeit zwischen Schüler und Lehrer nicht akzeptierst, ist das für mich 19. Jahrhundert. Ich sage nicht, dass sie gleich sind. So wenig, wie Lehrer oder Schüler untereinander gleich sind. Wohl aber sind beide gleich in ihrem Wert. Wenn Du das akzeptierst, kannst Du im Umgang mit ihnen keine unterschiedlichen Maßstäbe anlegen. Der Mensch, wenn er schon zum Schüler gemacht wird, muss dem Lehrer widersprechen dürfen, ohne Bestrafung zu fürchten. Die sachliche Form natürlich immer vorausgesetzt.

Meine Vorstellungen einer Schule des 21. Jahrhunderts sind ganz andere. Nicht die Lehrer stellen die Fragen, sondern die Schüler. Dieses Vorgehen würde das Belehren beseitigen und an dessen Stelle träte das Lehren. Lehrer wären Gelehrte und keine Menschen mit einem Erziehungsauftrag. Sie brauchten nicht um ihre Autorität ringen, von der sie glauben, dass sie ihnen schon deshalb zusteht, weil sie Lehrer sind. Sie hätten diese Autorität, wenn sie andere an ihrem Wissen teilhaben lassen würde. Aber nicht ungefragt, sondern dann, wenn ihre Besucher sie darum bitten.

Es wären keine Lehrpläne, keine Leistungskontrollen, keine Zensuren und Prüfungen, keine Belobigungen und Bestrafungen erforderlich. Verweise, Klingelzeichen, fünfundvierzig minütige Lerneinheiten und Versuche der Erziehung gehörten der Vergangenheit an. Es gäbe keine Klassen mit gleichaltrigen Schülern. An deren Stelle träten Gruppen von Menschen, mit gleich Interessen und dem Wunsch einem Phänomen auf den Grund zu gehen. Der Schulzwang wäre nicht länger erforderlich, weil Menschen gern an solche Orte gingen, um Bildung zu erfahren.

Schüler wären keine Objekte, die man unterrichtet. Sie wären wieder Menschen und müssten nicht mehr den Erwartungen anderer entsprechen, weil nämlich Gelehrte keine Erwartungen an diejenigen haben, die sich vertrauensvoll an sie wenden.

1
verreisterNutzer  07.05.2020, 10:46
@Kuhlmann26

Wow, all das, was ich mir von der Schule wünsche und was ich daran hasse direkt aufgeschrieben! So viele Screenshots konnte ich gar nicht machen🤣😯!

👍👍👍👍👍👍Wenn die Schule wirklich so wäre, wie oben beschrieben, gäbe es keine Lehrer mehr, die selber nicht so richtig wissen, worum es geht, sondern wirklich Leute, die es einem auch gut erklären, weil man sie nach ihrem Fachgebiet fragen kann.

0
Kuhlmann26  16.04.2014, 21:13

Ich danke Dir sehr für den Stern.

Gruß Matti

0

Die spinnt! In der Berufsschule haben meine Klassen ständig kritisiert, aber niemand ist deshalb laut geworden. Lehrer haben sich an der Kritik sogar beteiligt.

Ja, der verschärfte Verweis ist gerechtfertigt. Bitte die Lehrerin um Entschuldigung, führe ein klärendes, sachliches Gespräch mit ihr.

YeahSchule 
Fragesteller
 10.04.2014, 17:27

Warum ist der gerechtfertigt, ich habe sie nicht beleidigt oder dergleichen..?? Der Verweis kommt nicht von der Lehrerin sonder von der Schulleitung

2
Bitterkraut  10.04.2014, 17:31
@YeahSchule

ja, aber entschuldigen mußt du dich nicht bei der Schulleitung, sondern bei der Lehrerin.

5
Kuhlmann26  10.04.2014, 22:33
@Tuedelband

Ich verstehe die Antwort auch nicht. Warum ist der Verweis gerechtfertigt und wofür muss sich der Fragesteller entschuldigen?

Könnt Ihr Eure Meinungen mal begründen?

2

Jeder Mensch muß lernen, die Konsequenzen für sein Tun zu tragen, auch du. Der verschärfte Verweis ist gerechtfertigt. Daß die Lehrerin diese Unverschämtheitt der Schulleitung vorlegte, das ist ja wohl verständlich.

Du hast Dir nicht die Mühe gemacht, auch nur ansatzweise die Aufgabe zu lösen? Stattdessen hast Du begründet, warum Du die Aufgabe nicht lösen kannst. Richtig, die Lehrerin (auch ohne Namensnennung) sei schuld daran. Den Verweis bekamst Du deshalb. Eine harteStrafe, aus der Du lernst.

YeahSchule 
Fragesteller
 10.04.2014, 17:33

ich hab die Aufgaben wirklich versucht zu bearbeiten aber nachdem ich gemerkt habe dass ich wirklich keine Ahnung habe habe ich angefangen die Nachricht zu verfassen (ich habe ihr in der vorangegangenen Stunde auch gesagt dass ich keinen Plan habe und sie hat gesagt sie erklärt es mir in der nächsten Stunde. Aber stattdessen hat sie einen Test geschrieben..)

0
Kuhlmann26  10.04.2014, 22:39

@Nunuhueper: das, was Du schreibst würde ja bestenfalls eine schlechte Note rechtfertigen, aber keine Verweis.

Wer soll denn sonst Schuld sein, wenn nicht die Lehrerin? Es ist ihr Job Wissen zu vermitteln. Wenn sie das nicht kann, hat sie den falschen Job.

0
Nunuhueper  11.04.2014, 11:24
@Kuhlmann26

Nein, hier wurde die Lehrerin einseitig beleidigt. Zur Wissensvermittlung braucht man auch motivierte Schüler. Und daran zweifle ich hier.

1
Kuhlmann26  11.04.2014, 14:25
@Nunuhueper

Wenn ich Dir in einem sachlichen Ton sagte, dass Du etwas nicht gut gemacht hast, ist das doch keine Beleidigung, sonder Kritik.

Zur Wissensvermittlung gehört zu allererst eine Frage. Und zwar keine Frage des Lehrers, sondern eines Interessierten. In der Schule erfolgt leider eine ungefragte Belehrung, anstatt eine nachgefragte Wissensvermittlung. Und unter normalen Umständen suche ich mir denjenigen aus, von dem ich mir Wissen vermitteln lassen möchte.

Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee, der Lehrerin einen Verweis wegen Unfähigkeit zu geben?

0
Nunuhueper  11.04.2014, 14:54
@Kuhlmann26

Hier haben wir es wieder einmal deutlich zu spüren: was die einen als Kritik bezeichnen, empfinden die anderen als Beleidigung.

Ein Verweis an die Lehrerin als Idee? Man, wo leben wir? In der heutigen Spaßgesellschaft, wo alles und alle so toll und super aufgestellt sind, kommt man doch ohne Prügelstrafe sehr gut aus, doch gegen Lehrer sie vielleicht wieder einzuführen, auch wenn abgemildert nur als Verweis,- das geht zu weit!

Wer heute noch Lehrer wird, den kann man bei solcher oppositionellen Einstellung und Verunglimpfung nur bedauern.

Die, wie Du meinst, "ungefragte" Wissensvermittlung in der Schule ist was anderes, als sich an der Volkshochschule Wissen einzukaufen und die Lektoren auszusuchen. Ich staune nur, dass es so viele Abiturienten heutzutage gibt, bei so vielen "unfähigen" Lehrern!

1