Uni Prüfungen Österreich?
Wie viele Prüfungen muss man mindestens pro Semester machen um nicht exmatrikuliert zu werden? Im Grunde genommen kann man es sich eigentlich einteilen wie viele Prüfungen man machen will, oder? Warum schreiben dann die meisten, dass die Uni so schwer ist? Warum teilen die sich die Prüfungen nicht einfach mehr auf? Sozusagen, dass sie die eine oder andere Vorlesung einfach im nächsten Semester dann machen?
1 Antwort
Oke... Es is ja so, dass der reguläre Bachelor 6+2 Toleranzsemester dauert... danach darfst 350€ pro Semester zahlen...
Das gilt für jedes Studium, egal ob Mathe, Geschichte, Geographie... und alles ist standardisiert (weil man Erziehungswissenschaften jah auch so gut mit Informatik vergleichen kann *sarkasmus). Der Gesetzgeber nimmt an, dass du 3-4 Jahre lang ein konstantes Leben, mit konstanten Leistungen und konstanter mentaler und physischer Gesundheit führst (stimmt einfach nicht)... Die ECTS sind pro Kurs unterschiedlich... normal ist 1 ECTS = 25h Arbeit... Es gibt Kurse die haben 5 ECTS, da reicht es für die Klausur, wenn du die Vorlesung einmal gehört hast, aber es gibt auch Kurse die haben 1 ECTS und für die musst dich so unnötig plagen.
Bisher war es so, dass man Steops (Studieneingangs und Orientierungsphase) erfüllen musste. Das sind fix vorgeschriebene erstsemester Kurse, die man in einem Jahr bestehen muss, damit man nicht fliegt... heute ises so, dass du ohne Steop nur 30ECTS sammeln darfst... in naher Zukunft is ein neues brachiales weltfremdes Studiengesetz auf dem Weg (mit dem auch Plagiate verjähren). Du hast generell für jeden Kurs 5 Prüfungsantritte... 3 normale + 2 mit Aufsicht und mündlicher Extraprüfung obendrein.
Und hier is der Clue an der Uni -> Standardisierung von jedem einzelnen Studium, es gibt keinen fixen Lehrplan (was eigentlich positiv wäre) und keine wirklich didaktischen "Lehrkräfte" (das heißt der Prof unterrichtet und prüft eigentlich was und wie er will), der Berg an Stoff den du wöchentlich abarbeiten darfst is enorm, alles darfst dir eh selbst beibringen, nebenbei darfst dich beim AMS nicht melden (wer das überhaupt möchte), weil das Vollzeitstudium ja bereits deine Beschäftigung ist, Förderung vom Staat kriegst auch nur individuell und unter Auflagen in den regulären 6+2 Semester, und Städte wie Innsbruck, Wien sind halt teuer! Preisnachlass bei vielen Dingen (zb Semesterticket für die Öffis) kriegst halt dann auch irgendwann nicht mehr, egal ob Student bist.
Ich hab erst im März 2019 mit 23j studieren angefangen und war davor beruflich als KPE-Soldat und Verkäufer tätig und hab meine Matura am Abendgymnasium fertig gemacht.
Frenstudium am Abendgym is wie die Uni... und selbst dort im Modulsystem schaffen es die wenigsten in den vorgegebenen 8 Semestern abzuschließen... nur dass das Abendgym für Erwachsene mitten im Leben ausgerichtet ist, die daneben Vollzeit arbeiten und auch eine Familie haben... die Uni ist das nicht. Auf der Uni wirsd auch wieder behandelt wie ein 16 Jähriger (zumindest fühl ich mich so).
Ich bin mit meinem Bachelor in Physik noch ewig unterwegs... nicht nur, weil die Uni viele Kurse nur wechselweise im Sommer oder Winter anbieten, weil Professoren vor dir hast die einfach nicht unterrichten sollten (Wittgensteinpreisträger die mit inhomogenen Differentialgleichungen 2ter Ordnung beginnen noch bevor du überhaut weißt, was eine DGL ist), weil manche wöchentlich das Bewertungssystem verändern, weil viele Kurse während Corona vergessen kannst... aber auch weil manche sagen, dass sie nur ein oder zwei Klausuren anbieten in eine Zeitraum den jeder gleichzeitig beansprucht. Und das hast halt alles zusammen in JEDEM SEMESTER!
Ich teil mir die Uni schon genau so ein, wie sie mir passt und zum Glück krieg ich noch eine saftige Studienbeihilfe mit der ich mir Laptop, Bücher, etc... leisten kann und mich nur aufs Studium konzentrieren muss. Aber ich möcht halt auch irgendwann hoffentlich mit dem Abschluss fertig werden und von der Uni so viel Interdisziplinares mitnehmen wie nur geht (was hat man davon ein Experte in seinem Gebiet, aber sonst nur ein kompletter Vollidiot zu sein). Der Stress der mich im Militär, in der Privatwirtschaft oder auch am Abendgym (weil ich einen ausgezeichneten Erfolg haben wollte) so psychisch krank gemacht hat, tu ich mir an der Uni einfach nicht mehr an. Und ich sehe auch nicht wofür? Die 6+2 Regelstudienzeit sind halt auch komplett unrealistisch. Dann musst dich von der Politik aus auch noch wie ein Platzverschwender behandeln lassen.
naja... im neuen Studiengesetz hast anscheinend erst deine Ruhe bei 100 ECTS... davor kannst unter gewissen Gründen noch leicht exmatrikuliert werden so viel ich mitbekommen hab... wird spannend
aber das gilt eh noch nicht... das wichtigste ist die Steop, deine 5 Prüfungsantritte nicht verschwenden und die 6+2Semester... abseits davon kannst momentan machen was willst
VIELEN Dank für deine Antwort. Heißt das, ich kann mir so viel Zeit für die Uni lassen wie ich will, nur dass ich eben nach den zwei Toleranzsemestern fast 400 Euro zahlen muss pro Semester?