Tyrannenmord: Pro und Contra?

5 Antworten

In früheren Zeiten war das an der Tagesordnung.

In gewissen Ländern wird ein Mord an einem Despoten immer noch gerechtfertigt und praktiziert.

Im Grunde aber bleibt Mord eben Mord.

Auch ein Tyrann sollte eingesperrt und verurteilt werden. Meist besteht aber bei denjenigen, die ihn beseitigen wollen keine Macht, dies durchzusetzen.

Daher wird es zur Beseitigung dieses Übels auch weiter Morde geben.

Das Kern Problem ist, dass die, die bestimmen, wer ein Tyrann ist, keine Legitimation dafür haben. Sie sind ja nicht vom Volk dafür ausgewählt worden. Dann ist das Problem natürlich, wie man überhaupt zur Todesstrafe steht. Auch ein Tyrann ist ein Mensch, man müsste ihm erst mal die Menschenrechte wegnehmen. Wer soll das tun und auf welcher Grundlage? Andererseits dürften die meisten Menschen heute der Meinung sein, dass Graf Stauffenbergs Attentat auf Hitler nicht zu verurteilen ist. Man könnte überlegen, ob man den Tyrannen Mord als eine Variante von Notwehr betrachtet. Aber auch hier bleibt die Frage, wer denn dann festlegt, wann dieser Fall eingetreten ist.  Also besser ist es auf jeden Fall, man lässt erst mal überhaupt keinen Tyrannen an die Macht kommen oder das Parlament oder ein Gericht setzen ihn rechtzeitig ab und die Armee setzt dann diese Beschlüsse durch.

Hei, 4zulaa, hier das Thema in 20, 30 Zeilen abzuarbeiten, geht nicht. Die Gedanken von gutifragerno sind sicherlich richtig, aber ohne Lösung wie meine folgenden. Es ist m. E. eine Frage der utilaristischen Ethik, ob man mit dem eingesetzten Mittel das Maximum an erstrebten Effekt erzielt. Hätte die Welt im Lauf ihrer Geschichte mehr Tyrannenmörder gehabt, so wäre vielen Menschen viel Elend erspart geblieben. Aber: Die Tat allein nutzt nichts, wenn sie nicht mit einer tragbaren dauerhaften Lösung verbunden ist. Der Sturz des irakischen Diktators Saddam und der des Ägypters Mubarak hat so wenig Segen gebracht wie der des Libyers Gaddafi. Und so. Grüße!

http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1421352

Ein heikles Thema. Ich schiebe nur einmal Wilhelm Tell hier mit ein.

Dann zu Dionys dem Tyrannen schlich, Damon, den Dolch im Gewande usw.

Alle Attentate auf Hitler, bis die Beseitigung von Allende in Chile und Gaddafi in Libyen.

Was hat es hinterher gebracht? Mal werden von spaeteren Gerichten die Sachen Positiv bewertet, ein andermal kommt genau das Gegenteil dabei heraus.

Wer hier den lieben Gott spielen will, der kann nicht vorausplanen, denn niemand kann sicher sein, wie ein Tyrannenmord gewertet wird.

Das es manchmal nicht anders geht, steht ausser Frage.

Ich möchte hier darauf hinweisen, das der Terminus Tyrann der spezifischen altgriechischen Epoche der Tyrannis vorbehalten sein sollte. Und somit ist es ein spezifischer Begriff.

Den Begriff T. heutzutage für Autokraten, Diktatoren jeglicher Couleur und Massenschlächter verwenden zu wollen, ist meiner Ansicht nach völlig verfehlt.

In der Literatur hat er einen euphemistisch-romantisierenden Beigeschmack, insofern er im "Tyrannenmord" einen Heldentypus kreiert, der leider nur idealiter eine "gute Figur" macht.