Tochter lesbisch oder nicht

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Es gibt auch asexuelle Menschen, die glücklich ohne irgendeine Beziehung sind.

Hätte deine Tochter gleichgeschlechtliche Gefühle und traut sich nur nicht, weil sie Angst vor den Reaktionen der Umwelt hat, dann würde ich ihr als Mutter sagen, dass sie sicher an einige Reaktionen und Meinungen geraten würde, die das nicht ganz verstehen können oder wollen.

Aber, und ich denke, da haben Mädels einen ganz klaren Vorteil: 2 Mädels/Frauen sind eher akzeptiert als 2 Jungs/Männer. Warum auch immer, aber schwule Männer sind mehr Anfeindungen ausgesetzt als lesbische Frauen.

Bei Frauen wird eher gesagt: "Möchte mal zugucken" oder "hast nur noch nicht den richtigen Mann kennengelernt".

Männer dagegen werden oft genug richtig angegriffen und abgewertet.

Ich als Mutter würde meiner Tochter sagen, dass sie sich erstens keinen Druck machen braucht und machen lassen soll. Wenn sie (im Moment) kein Interesse hat, dann ist das eben so. Es steht nirgends geschrieben, dass man dann und dann eine Beziehung haben muss.

Und wenn es tatsächlich mal auf eine andere Frau hinauslaufen sollte, dann würde ich ihr sagen, dass ich als Mutter glücklich bin, wenn sie es ist.

Wenn du deine Tochter zu einer selbstbewussten Frau erzogen hast, dann wird sie sich eine Entscheidung, die sie mal trifft, egal, ob Mann, Frau oder keins von beiden, auch nicht ausreden oder kleinreden lassen.

Es ist ihr Leben und da hat nur sie zu bestimmen, ob oder ob nicht und wenn, mit wem.

Die anderen können ihre Meinung haben, aber sie haben trotzdem nichts zu sagen.

Abakus2015 
Fragesteller
 01.03.2014, 15:15

Das haben wir längst auch so besprochen. Natürlich habe ich in den letzten Jahren ihr Desinteresse an einer Beziehung mitbekommen. Ich habe auch gemerkt, wie sehr man sie in der Schule usw. teilweise schon recht mies angegriffen hat, weil alle Jungen, die Interesse an ihr hatten, abgeblitzt sind.

Ich habe ihr immer gesagt, das sie alles machen soll, wozu ihr der Sinn steht, nur eins nicht, und das wäre, sich einfach dahinrönnen zu lassen, mit jemandem zu schlafen, bloß damit die anderen endlich Ruhe geben.

Selbstverständlich gibt es Menschen, die entweder zeitweise oder ihr leben lang gar keine Beziehung haben wollen. Das ist eben wie es ist!

Durch eine neue Freundin ist sie in einen Kreis von Homosexuellen Leuten gekommen, nun habe ich ein wenig das Gefühl, das sie nun diese Homosexualität "vorschiebt", um momentan etwas aus der Schußlinie heraus zu kommen.

Wie auch immer, ich habe ihr versichert, dass sie sich in meinen Augen jetzt nicht verändert hat, immer mein Kind sein werde und ich immer hinter ihr stehe.

Sie war total überrascht, dass ich es SOOOO gelassen aufgenommen habe. Sie weiß zwar, dass meine Kinder sich meiner Liebe sicher sein können, aber das ich so ruhig und sachlich mit ihr das Thema besprochen habe, hat sie nun doch nicht erwartet.

Sie meinte, "wenn ich meine Augenbrauen falsch zupfe, darüber regst du dich auf. Wenn ich dir sage, dass ich glaube, lesbisch zu sein, dann nicht!"

Meine ehrliche Antwort war:"Schlecht gezupfte Augenbrauen verändern dich ja auch zum Negativen. Das Lesbisch sein nicht!"

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touchyourheart  01.03.2014, 18:46
@Abakus2015

Gute Antwort.

Ich hätte auch kein Problem, wären oder würden meine Töchter lesbisch sein.

Vielleicht sollte deine Tochter mal eine ganz direkte Ansage bei ihren Freunden machen: "Ich habe derzeit kein Interesse an einer Beziehung. Und da ich EUCH nicht reinrede, wie ihr zu leben habt, wünsche ICH mir dasselbe Verhalten auch von euch. Ist das möglich? Danke!"

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sie muss keine lesbe sein.

viele fühlen sich mal zum geleichen geschlecht hin gezogen. einige entscheiden sich dann auch.

wenn sie noch kein richtiges interesse an männern hat, dann hat sie etweder noch nicht den richtigen kennen gelernt oder ist wirklich lesbisch.

aber mal ehrlich: egal wie sie sich entscheidet, fast alle haben irgendwann gleichgeschlechtliche gedanken. wen, soll sie einfach dazu stehen. solange die familie dahinter steht dann schaft sie es auch das durch zustehen

Abakus2015 
Fragesteller
 27.02.2014, 09:35

Richtig, so sehe ich das auch. Sie soll sich erst einmal an alles herantasten und dann schauen, was ihr Ding ist. Vielleicht das Eine oder das Andere oder Beides. Wer weiß das schon. Sie ist auf jeden Fall sehr erleichtert, mit mir ein ausführliches Gespräch gehabt zu haben und sieht sich nun in einer doch eher entspannten Situation.

Ich werde das auch nicht weiter thematisieren, sie weiß, dass sie jederzeit zu mir kommen und auf mich zählen kann.

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Du als Mutter fragst hier?

Im Prinzip solltest du deine Tochter besser kennen als wir. Wie sollen wir es anhand dieser Sätze einschätzen?? Es ist alleine ihre Sache, sich zu orientieren.

Lasse deine Tochter ihre Erfahrungen selber machen, mische dich nicht ein und akzeptiere sie, so wie sie ist - wie sie sein wird.

Halte dich mit deinen Bedenken bitte zurück. Lasse deine erwachsene Tochter ihr Leben leben und sei froh, wenn sie jemanden findet, mit dem/der sie glücklich ist. Das alleine zählt.

Abakus2015 
Fragesteller
 26.02.2014, 17:21

Ja, ich als Mutter frage hier. Weil Menschen wie Ihr auch zu der Gesellschaft gehören, vor der meine Tochter Angst hat, wenn sie sich outen würde. Deswegen ist es gut für mich, Euer Feedback zu lesen. Natürlich werde ich sie ganz normal behandeln und unterstützen. Sie ist mein Kind, dass ich über alles liebe und so wird es auch bleiben, egal was sie macht...

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rhapsodyinblue  26.02.2014, 17:23
@Abakus2015

Was habt ihr alle nur mit diesem "Outing"???

Die sexuelle Richtung ist reine Privatsache und geht keinem was an. Ich hänge doch auch nicht an die große Glocke, weil ich hetero bin...

Es ist egal, wen sie liebt. Völlig egal. Da gibt es nichts zum "Outen".

Und du als Mutter wirst genau das akzeptieren, was deine Tochter glücklich macht und dich sollte nicht interessieren, was dann die "Leute" reden.

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Abakus2015 
Fragesteller
 26.02.2014, 17:29
@rhapsodyinblue

Ich habe nichts mit dem"Outing" habe den Begriff nicht erfunden ... Wer die Gesellschaft kennt, sollte wissen, dass es auch im 21. Jahrhundert immer noch nicht "gesellschaftsfähig" ist, wenn man nicht heterosexuell ist.

Mich wundert nicht mehr, das Foren wie dieses nicht mehr so häufig frequentiert werden. Wenn man bei jeder Frage gleich behandelt wird, als hätte man keinen Grips im Kopf...

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rhapsodyinblue  26.02.2014, 17:43
@Abakus2015

Du bist wirklich voreingenommen. Von welcher Gesellschaft redest du denn? Sicher ist es gesellschaftsfähig, wenn man homosexuell ist. Ein Beispiel? Westerwelle, Wowereit, die Friseure Gehrhard Meir und Udo Walz....nicht gesellschaftsfähig?????????????

Da ist doch längst nichts mehr dabei. Mir scheint, du hast in dieser Beziehung mit Vouruteile zu kämpfen und möchtest von uns diesbezüglich Erfahrungen hören. Hier ist meine: Meine beste Freundin ist homosexuell und mich juckt es nicht. Es juckt auch niemanden sonst. Sie ist beruflich sehr erfolgreich und hat einen großen Freundeskreis.

Sie ist glücklich mit ihrer Lebgensgefährtin und ich bin gerne bei ihnen zu Gast, auch mein Mann.

Der beste Freund meiner Tochter ist schwul und selbstständiger Geschäftsmann. Er wird auch akzpetiert und geht liebend gerne mit meiner Tochter shoppen.

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Abakus2015 
Fragesteller
 26.02.2014, 17:59
@rhapsodyinblue

Sorry, das Eigentor sei dir geschenkt, welche Leute zählst du den auf?? Bist du wirklich der Meinung, das prominente Homosexuelle ein Beispiel für gesellschaftsfähig sind???? Wir leben auf dem Land und da weht oft noch ein anderer Wind und im Gegensatz zu Dir, habe ich mehr als einmal mitgekriegt, dass Homosexuelle immer noch wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Und unterstelle mir bitte nicht, dass ich Vorurteile hätte, das ist unsachlich und nicht richtig. Vielen Dank fürs Gespräch,. Und nun bitte habe Du Allwissende/r und so unglaublich toleranter Mensch das letzte Wort. Ich gönne es Dir von Herzen!!!

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Deine Tochter hat mom weder Interesse an Männern noch an Frauen. Auf was sie steht, wird sich mit der Zeit zeigen. Vielleicht gibt es ja in der Gegend eine Beratungsstelle, wo deine Tochter sich informieren kann. Die machen das da auch objektiver als du es als Mutter jemals kannst.

wie ist sie sexuell erzogen worden, wie wird sexualität bei euch gehandhabt?

ich denke sie fürchtet sich davor, ihre ausrichtung ist ihr noch unbewusst

Abakus2015 
Fragesteller
 01.03.2014, 15:04

Sexualität gehört für uns zum Leben einfach dazu, wir thematisieren sie nicht ständig, aber wir sind dort sehr vorurteilsfrei und locker.

Sie ist dadurch, dass sie noch nie einen Freund hatte, irgendwie unter Zugzwang geraten. Man kann sich zwar sagen, was interessiert es mich, was die anderen sagen, aber sie fühlt sich schon stark unter Druck gesetzt. In unserem Gespräch meinte sie auch, ich glaube ich bin asexuell, mich interessiert das alles nicht und Männer machen mir Angst. Wenn ich sexuelles Interesse entwickeln sollte, dann eher an einer Frau."

Sie hat in der Kindheit wohl mit ein paar Jungen schlechte Erfahrungen gemacht, aber bereits mit 6 Jahren. Da wurde sie zu ein paar Handlungen genötigt, die sie stark beeinflusst und geängstigt haben. Das hat sie, obwohl sie es abstreite nie richtig verarbeitet. Sie hat es völlig verdrängt und sie hat es mir erst vor kurzer Zeit anvertraut. Ich bin der Meinung, sie sollte womöglich einmal zu einem Therapeuten gehen, um das Erlebte zu verarbeiten. Ganz unabhängig von ihrer sexuellen Ausrichtung, denn wenn es sie heute noch immer belastet, dann muss man etwas dagegen tun. Ansonsten habe ich ihr geraten, alles langsam anzugehen, für sich selbst herauszufinden, was sie will und was sie glücklich macht. Sie muss allerdings alleine entscheiden, ob sie sich einem Therapeuten anvertrauen möchte, sonst bringt die beste Therapie nichts. Ich kann nur für sie da sein, egal, was sie entscheidet...

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