Tiefenpsychologische Auslegung von Psalm 130: "Aus der Tiefe rufe ich zu dir"

7 Antworten

Hallo MatteoRascetta, dein innerster Wesenskern, deine innere Quelle ist die Weisheit. Alles trägst du bereits in dir. In dieser Tiefe ist das "Göttliche" in dir manifest angelegt. Lasse dich auf dein Innerstes ein, finde diesen Weg. Achte auf deine Gefühle. Sie sind dein Indikator. Tue nichts wobei du dich schlecht fühlst, denn dann ist es auch in der Konsequenz schlecht für dich. Tue gutes und dir wird gutes widerfahren. Lerne in dich hinein zu hören, lasse dich nicht (mehr) so stark von äußeren Dingen blenden. Geh (d)einen ehrlichen und geraden Weg, sei fair zu dir und zu deinen Mitmenschen und der Schöpfung. Lieben Gruß. Petra31356.

Ein sehr schöner Psalm, wie eigentlich alle anderen auch. Ich für meinen Teil sehe hier keine sonderlich schwierige Deutung. Der Dichter hat eine Erkenntniss davon dass die Opfer die im Gesetz Mose gefordert werden zur Sühnung unzureichend sind, und harrt deshalb auf die Vergebung aus Gnade. Er deutet damit an dass Sündenvergebung nicht durch Opfer geschieht sondern durch den Glauben. Es gibt aber sicher auch Bücher wo diese Verse ausführlicher ausgelegt werden. Vielleicht beim CLV Verlag?

Psalm 130 Ein Wallfahrtslied. Aus der Tiefe rufe ich zu dir, o Herr:

2 Herr, höre meine Stimme! Laß deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! 3 Wenn du, o Herr, Sünden anrechnest, Herr, wer kann bestehen? 4 Aber bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte. 5 Ich harre auf den Herrn, meine Seele harrt, und ich hoffe auf sein Wort. 6 Meine Seele harrt auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. 7 Israel, hoffe auf den Herrn! Denn bei dem Herrn ist die Gnade, und bei ihm ist Erlösung in Fülle. 8 Ja, er wird Israel erlösen von allen seinen Sünden.

Hallo, ich erkenne hier auch unserem Herrn Jesus, als er am Kreuz hing. Er war ja drei Stunden in der Finsternis. Da wurde unsere Sünde auf ihn gelegt. Er war in den untersten Teilen der Erde, und er war in der tiefsten Grube. Er hat sich zu nichts gemacht. Er hat sich völlig entäußert.In dieser Tiefe hat er zu seinem Gott gerufen. In Psalm 22,2 rief er des Tages (während den drei Stunden am Kreuz, als es hell war)und des Nachts (während den drei Stunden Finsternis am Kreuz)zu Gott. Auch Jona war in der Tiefe. und so sagt aiuch der Psalmist vorschattend: "Alle deine Wellen und Wogen sind über mich dahingegangen".

Meine eigene Deutung:

Aus der Tiefe des menschlichen Innersten, der Seele, des (Unter-)Bewußtseins, ruft es...

Und ich denke dabei auch daran:

"Das Himmelreich ist inwendig in euch".

Ich brauche kein Tiefenpsychologe zu sein, um zu erkennen, dass z.B. Süchtige erst ganz tief unten angekommen sein müssen, bevor sie zu Gott schreien. Vorher versuchen sie es immer selber, sich aus dem Sumpf zu ziehen. David hatte schwer gesündigt (Ehebruch und Auftragsmord) - und war so tief unten, wie noch nie. Also schrie er da zu Gott um Vergebung. Da die Sache dem Propheten Nathan bekannt geworden war, war sie publik. Welche andere Chance hatte er, als echte Reue zu zeigen? Rücktritt vielleicht.