Theologische Sichtweise auf angeborene Behinderungen?
Bezogen auf das Christentum.
Im neuen Testament steht an einer Stelle in etwa sinngemäß:
Frage (an Jesus): Durch wessen Sünde wurde dieser man krank (blind?)?
Antwort (inkl. Heilung): Weder das eine, noch das andere.
Welche Bedeutung steckt theologisch dahinter?
Auch ist ein Neugeborenes von König David um's Leben gekommen. Ist das auch der Sünde zuzurechnen?
6 Antworten
Welche Bedeutung steckt theologisch dahinter?
Jesus erteilt dem Tun-Ergehen-Zusammenhang eine Absage. Schlimme Dinge passieren nicht weil jemand was böses getan hat, sondern Dinge passieren eben einfach. Jemand wird nicht aufgrund von Sünden behindert geboren.
Auch ist ein Neugeborenes von König David um's Leben gekommen. Ist das auch der Sünde zuzurechnen?
Zur Zeit Davids ging man noch fest vom Tun-Ergehen-Zusammenhang aus. Erst im und durch das babylonische Exil fand da ein Umdenken statt, das für die weitere Entwicklung der abrahamitischen Religionen entscheidend war.
Hallo Whdothfoxsa,
wusstest Du eigentlich, dass es gemäß dem Vorhaben Gottes niemals irgendwelche Krankheiten oder Behinderungen geben sollte? Gott bezeichnete seine Schöpfung am Anfang als "sehr gut", also ohne Fehler und Makel.
Im Schöpfungsbericht heißt es nämlich: "Nach diesem sah Gott alles, was er gemacht hatte, und siehe, [es war] sehr gut" (1. Mose 1:31). Zu dieser Schöpfung gehörte natürlich auch der Mensch, der völlig ohne jeglichen Fehler erschaffen wurde und infolgedessen auch nie krank geworden wäre.
Das hätte auch für immer so bleiben können, wenn nicht die beiden ersten Menschen einen Weg der Rebellion und Unabhängigkeit von Gott eingeschlagen hätten. Rückblickend auf dieses Geschehen schrieb der Apostel Paulus:
"Darum, so wie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten " (Römer 5:12). Ja, mit der Sünde kam nicht nur der Tod in die Welt sondern auch Krankheiten und Behinderungen, da der Mensch seine ursprüngliche Vollkommenheit eingebüßt hatte.
Gott hat jedoch für einen Ausweg gesorgt, indem durch das Opfer seines Sohnes Jesus Christus die Grundlage für Sündenvergebung geschaffen wurde. Durch die Vergebung der Sünden, die eigentliche Ursache für Krankheiten und Tod, wird Gott eines Tages das wahr werden lassen, was er über das Ende von Krankheiten und Behinderungen jeglicher Art hat prophezeien lassen. Hier ist eine kleine Auswahl der entsprechenden biblischen Vorhersagen:
Jesaja 33:24: "Und kein Bewohner wird sagen: „Ich bin krank.“ Dem Volk, das in [dem Land] wohnt, wird sein Vergehen verziehen sein".
Jesaja 35:5,6: "Zu jener Zeit werden die Augen der Blinden geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan. Zu jener Zeit wird der Lahme klettern wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln".
Offenbarung 21:4: "Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen."
Dass das Ende von Krankheiten und Behinderungen durch Gottes Macht möglich ist, bewies Jesus, als hier auf Erden war, hundertfach. Im Matthäusevangelium heißt es: "Dann ging er in ganz Galilạ̈a umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte die gute Botschaft vom Königreich und heilte jede Art von Leiden und jede Art von Gebrechen unter dem Volk" (Matthäus 4:23).
Für jeden, der sich Gott zuwendet, steht also eine großartige Zukunft in Aussicht! Da sich Gottes Wort immer als zuverlässig und absolut wahr erwiesen hat, werden auch die genannten Vorhersagen ganz sicher in Erfüllung gehen!
LG Philipp
Das Thema ist gigantisch groß. Nicht umsonst haben sich Wo ist Gott in einer bösen und leidvollen Welt? // Prof. Dr. John Lennox - YouTube John Lennox und Jesus - der einzig wahre Gott? Christlicher Glaube und andere Religionen: Warum mich von allen Weltanschauungen nur eine überzeugte : Zacharias, Ravi: Amazon.de: Bücher Ravi Zacharia völlig verschieden an das Thema angenähert.
Die heutige Deutung vieler Christen - Sünden haben NICHTS mit Leid zu tun, sehe ich in diesen Textstellen gar nicht. Sondern Jesus sagt für mich das Gegenteil - siehe Vortrag von John Lennox.
Wir erben alle die Sünde von Adam und Eva es ist wie eine Infektion die sich verbreitet und Jesus ist das Heilmittel. Das Neugeborene ist sowieso im Himmel da es noch keine Sünde begangen hat. Die Sünde entwickelt sich im Laufe des Lebens. Auf jeden Fall der tot dient dazu um uns von dieser sündigen Welt zu befreien dann gibt es eben kein Leid, keine Krankheit und kein Tod mehr. Außer man entscheidet sich gegen Jesus Christus
Ich mein als Kind hat man nicht wirklich die Möglichkeit sich bewusst für oder gegen Jesus zu entscheiden deswegen denke ich das Gott barmherzig ist gegenüber Kindern. Sie erben zwar die Sünde aber sie haben sich ja selbst nicht bewusst dazu entschieden zu sündigen
Darin unterscheiden sich z.B. Christentum und Islam.
Der Christ geht davon aus, dass der Mensch die Sünde wegen des sog. Sündenfalls erbt, also in sich trägt von Natur aus, also auch ein Neugeborenes bereits die Sünde in sich trägt. Der in der Bibel beschriebene Kreuzestod Jesu ist, wenn ich richtig liege, die Befreiung der Menschheit von der Sünde stellvertretend, was m.E. die Frage aufwirft, wieso die Menschen dennoch so viel sündigen, selbst wenn sie Christen sind und sagen, Jesus ist ihr Erlöser, der für sie sich geopfert habe. War sein Opfer dann umsonst? (Rein rhetorisch gefragt)
Der Muslim glaubt, dass der Mensch als reines Wesen engelsgleich ohne jede Erbsünde geboren wird und Sünden erst im Laufe des Lebens durch eigenes Tun, also immer eigenverantwortlich erwirbt und grundsätzlich durch aufrichtige Reue wieder loswerden kann. Das Konzept Erbsünde ist dem Islam fremd. Auch hat nach islamischer Lehre Eva den Adam nicht verführt, den Apfel zu essen, wie man es oft liest, sondern beide sind gleichermaßen für ihr Tun verantwortlich. Niemand ist für das Tun eines andern verantwortlich. Und dass die beiden das Paradies verlassen haben, ist keine Strafe sondern eine Prüfung, eine Chance. …
Wenn man Jesus annimmt erhält man den heiligen Geist. Man erkennt den heiligen Geist anhand seiner Früchte. Wenn ein Christ sündigt handelt er nach dem sündigen Fleisch welches er von Adam und Eva geerbt hat. Es sollte das Ziel eines Christen sein sündenfrei zu werden auch wenn das unmöglich ist da wir nunmal auf einer verdammten Welt leben. Nur der Herr selbst konnte es schaffen auf dieser Welt ohne Sünde zu sein und somit die Sünde und das Böse zu besiegen. Christen müssen Reue zeigen wenn sie gesündigt haben. Gott sieht das Herz jedes Menschen
Ich verstehe, was du meinst. Nur folgen kann ich dieser Denkweise nicht, da dem Islam die Lehre von der Erbsünde fremd ist. Aber das ist kein Problem. Ich danke dir für die Darlegung aus deiner Perspektive.
Ich stimme Jesus zu!
Denke, da wir Menschen uns fortpflanzen, kann es passieren, dass es auch mal zu Fehlbildungen kommen kann. Ob Jesus das nun auch so sieht, weiß ich nicht, doch ich vermute das mal.
Ist es nicht ein Widerspruch, wenn man sagt, dass die Menschen die Sünde erben, aber ein Neugeborenes „im Himmel sei“, also nach meinem Verständnis hierzu ein reines, engelsgleiches und völlig unschuldiges Wesen ist, frei von Sünde, die man erst im Laufe des Lebens durch sein Handeln erwirbt?