Studium nach Ausbildung wieder anfangen?

4 Antworten

Leider ist es heutzutage offenbar noch wichtiger, sein Leben nach Geld auszurichten. Das war in meinen jungen Jahren ähnlich, die Wünsche jedoch kleiner und es war vieles sehr viel günstiger.

Das Du Plan B hast, finde ich sehr gut, ich schaue für mich gerne immer noch nach Plan C, wenn die beiden anderen nicht funktionieren.

Mein Leben hat sich nicht immer an Pläne gehalten, was gar nicht verkehrt war, weil so manches dazwischen kam, was Neues brachte.

Das es Dir neben den Finanzen auch um Leidenschaft geht, verrät Dein Interesse an Bio und Reisen.

Ich finde es gut und wichtig, schon einmal einen tieferen Einblick ins praktische Leben zu bekommen und durch Deine Ausbildung erfähst Du sicherlich eine Menge, wie es nicht nur "theoretisch" läuft im Leben. Lernst oft alte und kranke Menschen kennen, die schon einiges erlebt haben und Dir was mitgeben können.

Auch wenn sich jeder nur noch durch Besitz und Konsum definiert, macht es auch Druck, ist irgendwann Ballast und dient oft nur dazu, sich vor anderen Darzustellen und zu zeigen, was man so vollbracht hat. Aber das ist gar nicht wichtig.

Wenn ich deine Frage richtig verstehe, dann hast du jetzt die Ausbildung Pflegefachkraft neu begonnen. Diese dauert aber 3 Jahre, kann in einigen Bundesländern auf 2 Jahre verkürzt werden. Aber deine Alternativentscheidungen stehen daher nicht jetzt sofort an. Aber du fragst im Ton als müsstest du jetzt etwas entscheiden.

Der Abbruch des Studiums ist aber erfolgt und ob die Wiederaufnahme eines Studiums auch im Hinblick auf dein Abi mit 3,5 überhaupt das richtige für dich ist kannst du in Ruhe abwarten bis die Ausbildung beendet wird. Diese solltest du jetzt aber durchziehen.

Die Pflege ist dann ggf. Ideal um neben dem Studium zu arbeiten, weil du auch sehr gesucht nachts und am WE arbeiten kannst. Das Gleiche gilt für Teilzeitarbeit und Familie. Also als Basis ist das sehr ideal für alle möglichen Kombinationen.

Als Dauertätigkeit sind das aber auch genau die Nachteile, weil du halt fast immer mit Nacht- und Wochenendarbeit belastet bist. Es ist kein Mo-Fr Job 9-16 und Möglichkeit für Homeoffice...

Aber anders als in der Biologie sind die Berufsaussichten sehr gut. Du wirst überall einen Job finden und kannst Arbeitgeber wechseln, wenn es nicht passt. Ich kenne das bei den Biologen nicht aktuell, habe aber eine Bekannte, die macht Unweltverträglichkeitsuntersuchungen mit Bestandsaufnahmen vor Baumaßnahmen bei einem Institut. Auf ihre Stelle hatten sich mehr als 80 Leute beworben. Nur eine Stelle war zu vergeben. Offiziell hat sie sogar nur eine halbe Feststelle (20h) sicher, alles darüber sind Mehrleistungsstunden und von der Auftragslage abhängig. Das nennt man durchaus prekäre Beschäftigung und in dem Bereich sogar mit Serienbefristungen in der Wissenschaft nicht ungewöhnlich. Ich selbst habe mehr als 35 Jahre Berufserfahrung aber erst den 2. Unbefristeten Arbeitsvertrag. Mit 5 Kindern ist das nicht immer einfach befristete Verträge zu.B. Projektbezogen zu akzeptieren.

Dagegen sind Stellen in der Pflege sicher, die Ausbildung bezahlt und sowohl Erfahrungsaufstieg als auch Weiterqualifizierung möglich.

Warte erstmal die 3 Ausbildungsjahre ab, dann kannst du über das danach entscheiden. Es geht vor allem dann auch darum, wie zufrieden du mit der Arbeit in der Pflege und nah am Menschen bist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
dudu000703 
Fragesteller
 21.11.2023, 21:02

Ich wollte jetzt schon mindestens so eine grobe Vorahnung bekommen, damit ich in die Zukunft halbwegs planen kann -> weil, wenn ich wieder Studieren will dann direkt im Anschluss zur Ausbildung - Ende der Ausbildung wäre der 30.9.2026 und Start des Wintersemesters 26/27 wäre der 1.10., daher bleibt kaum Zeit - ich muss vorher auch gewisse Termine Regeln die so gute 6 Monate (mindestens) dauern, damit ich mein Haus + Grundstück auf ein anderen Familienmitglied umschreiben kann, damit ich wieder Bafög bekomme.

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Ich empfehle mal die Ausbildung zu machen. Damit siehst du auch wie arbeiten wirklich funktioniert und hast etwas Erfahrung. Durch eine Ausbildung weiß man auch wirklich, dass dieser Bereich einen was ist. Wenn du Medizin studierst, hast kaum Praxisanteil. Es wird auch Büroanteil kommen, wenn man das nicht mag, wird es knifflig.
Wenn du dich nebenbei weiterbildest nach der Ausbildung, wäre dein Abschluss auf denselben Niveau wie ein Bachelorstudium. Das heißt in der Theorie bekommt man genauso viel Geld wie die Bachelorabsolventen + dein Unternehmen kennt dich schon und mögen, wenn ihre Sprösslinge weiteraufsteigen. So kann es dann sehr schnell gehen.

dudu000703 
Fragesteller
 21.11.2023, 20:56

Werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Berufserfahrung habe ich schon habe nach meinem Fachabi 1 Jahr lang gearbeitet, als Produktionshelfer, Laborfahrer, Lagerarbeiter…

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Vielleicht erst ein oder zwei Jahre praktisch arbeiten. Frage ist auch, was machst du nach dem Studium mit dem Fach Biologie? Da gibt es nicht direkt einen Arbeitsmarkt, außer du hast davon eine Vorstellung und entwickelst das Studium entsprechend, also Lehramt, mit weiterem Fach, oder Pharmaforschung, insbesondere in Mainz. Wie wäre es mit Medizin, wenn du in dem Bereich schon praktisch arbeitest?

dudu000703 
Fragesteller
 21.11.2023, 04:43

Also als ich noch Biologie Studiert hatte, wollte ich gerne auf einen Master in Zoologie hinarbeiten, habe mir auch als Wahlpflichtmodulle Pilzkunde, Evolutionsbiologie, Tierphysiologie und Zoologie 2 und Pflanzenanatomie 2 rausgesucht gehabt. Das habe ich nach dem Studiumstart auch gehäuft mitbekommen, das man sehr schlecht nen Job findet als Biologe und teils auf einen Master, Doktorat oder so hinarbeiten muss.

Pharmazie fällt ganz weg, da habe ich großes Desinteresse. Lehramt ist schon interessant, aber eher so ne Zweitwahl. Medizin dachte ich mir auch, aber aktuell habe ich noch etwas Angst vor, nicht wegen dem Lernstoff sondern wegen dem was auf einen zu kommt an inversiven Methoden, da bin ich nicht mehr an einem Elektrogerät am Basteln sondern an einem Menschen. Naja, eventuell legt sich das ja auch nach der Ausbildung. Medizin da würde ich vermutlich in ein Wartesemester kommen, habe nur ein 3,5 Fachabi im Bereich Gesundheit & Soziales, sowie die Ausbildung zur Pflegefachkraft dann. Das wären ein paar Jahre schlimmsten Falls, dann nochmal 7 Jahre Studium und ein paar Jahre Assisstenszeit.

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