Stationärer Aufenthalt meines 15 Jährigen Kindes , Kinder und Jugenpsychatrie?


17.03.2024, 01:17

Meine Tochter ist 15 Jahre alt .

6 Antworten

Ave!

mich habe das Gefühl ihr Zustand verschlechtert sich , statt sich zu verbessern .

Das kann durchaus normal sein. Eine Depression ist kein Knochenbruch, der sich stetig verbessert und nach 6 Wochen ausgeheilt ist.

Eine Depression hat keine gerade "Genesungskurve" und ist schon gar nicht nach wenigen Wochen oder gar Monaten vollständig ausgeheilt. Unter Umständen ist eine Depression nie vollkommen heilbar und tritt Phasenweise immer wieder auf.

Ich mache mir große Sorgen und überlege, ob es besser ist sie nach Hause zu holen…

In der Psychiatrie wird sie rund um die Uhr überwacht und hat die Möglichkeit Medikamente zur Beruhigung zu erhalten und jederzeit mit einem Arzt zu sprechen. Zudem sind die Betreuer vom Fach und Wissen am Besten wie man ihr helfen kann.

Sie ist gerade nirgendwo besser aufgehoben als in einer Psychiatrie.

Stell dir vor du holst sie zu dir, kannst sie selbstverständlich nicht rund um die Uhr bewachen und sie tut sich etwas.

Könntest du selbst damit umgehen oder Leben?

MKt6808 
Fragesteller
 17.03.2024, 01:21

Danke und ja das sind auch meine Überlegungen, trotzdem fühle ich mich so hilflos in dieser Situation und bin voller Zweifel ….

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MagisterSamael  17.03.2024, 01:33
@MKt6808

Das ist verständlich und leicht ist es natürlich nicht das eigene Kind so leiden zu sehen.

Es ist ja auch nicht für immer. Es geht jetzt erstmal um die Stabilisierung und wenn die Ärzte sie für Stabil genug einschätzen, dann wird sie auch wieder entlassen und sollte eine ambulante Therapie suchen.

Wenn es ihr in der Einrichtung selbst nicht gefällt und das das grundlegende Problem - und nicht der Aufenthalt in einer Psychiatrie an sich - ist, dann kann man mit den Ärzten unter Umständen auch eine Verlegung in eine andere Einrichtung absprechen.

Wichtig: Sollten die Ärzte eine akute Eigen- oder Fremdgefährdung feststellen oder festgestellt haben, solltest du eine Entlassung gegen ärztlichen Rat weder ansprechen noch versuchen. In diesem Fall würde für den nächsten Tag ein Richter bestellt, der nahezu immer eine Verfügung ausstellt. Dann ist eine frühzeitige Entlassung und ein Wechsel der Einrichtung ausgeschlossen.

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MagisterSamael  17.03.2024, 01:38
@MagisterSamael

Ich hab mich vielleicht etwas extrem ausgedrückt und möchte keine Angst machen: Bei der Verfügung geht es um die eindeutig festgestellte Absicht, dass sich der Patient suizidieren würde, wenn er entlassen würde.

Wenn sie sich "nur" selbst verletzt und depressiv ist, aber nicht die Absicht hat sich das Leben zu nehmen, dann kann auch kein Richter dieser Welt eine Verfügung ausstellen.

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Guten Morgen und herzlichen Dank für Deine nette Antwort 🙏

ja , so haben wir es am vergangenen Wochenende auch gemacht und es lief alles ganz gut , zumindest bis zu dem Moment, als sie zurück musste , bzw. die Zeit kam sich zu verabschieden… da wurde sie wieder ganz still und traurig 😞 ich hoffe so sehr das dies wirklich der richtige Weg für sie ist und es vielleicht bald ein bisschen Berg auf geht ….ich Trau mich nicht sie zu fragen , ob sie vielleicht lieber nach Hause möchte, weil ich sie nicht verunsichern und in ihrer Meinung beeinflussen möchte… Aber ist es richtig nicht zu fragen..? Ich finde es so unglaublich schwierig abzuschätzen was richtig und was falsch ist..

Einen Rat zu geben wäre fahrlässig . Selbst wenn man die Erfahrung mit einem eigenen Kind hat und der Familie gute Infos hatte , darf man diese doch nicht auf einen individuellen Fall beziehen.

Hoffentlich gibt es Angehörigengespräche mit den Ärzten . Deine Sorge solltest du da ansprechen.

was sie auch wollte .

würdest du sie denn gegen ihren Willen entlassen wollen ?

Und du willst die Verantwortung übernehmen ? Wer sagt dir , dass es zu Hause ( oder wo auch immer ) nicht noch schlimmer wird ( oder wenigsten auch nicht besser )

.

wirklich keine schöne Situation

Viel Kraft Euch !

MKt6808 
Fragesteller
 17.03.2024, 01:26

Es gab in dieser Zeit bisher drei Gespräche, eins mit beiden Elternteilen, dann noch mit jedem alleine . Wie es nun weitergeht weiß ich noch nicht ..

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weisst du denn ob sie dort Medikamente bekommt oder sonstiges geschieht..? lg und alles Gute

MKt6808 
Fragesteller
 17.03.2024, 01:23

Die Medikation mit sogenannten Stimmungsaufhellern in zunächst niedriger Dosierung soll ab Montag beginnen .

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Kliniken sind ein schwieriger Bereich.

In dem Alter kann es schwer sein, ich war auch schon sehr früh in solchen Einrichtungen.

Frag sie, aber generell kann es nicht so schlecht sein. Manchmal, wenn es so viel auf einmal ist, kann es temporär "schlimmer werden", aber stell es dir anders vor. Du kannst das vielleicht mit arbeiten vergleichen. Du arbeitest um Geld zu bekommen, das kriegst du aber erst am Ende. Genau so kriegt deine Tochter auch nicht direkt alles, weil sie sich ja auch ein wenig einfinden muss.

Vor allem in dem Alter ist man ja sehr beiinflussbar durch deratige Stimulante.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit mehreren (psychischen-) Krankheiten