Spiegeltrinker-Sein bekämpfen?

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Also ich war einst Spiegeltrinker.

Der Spiegeltrinker ist neben der (bei jeder Sucht vorhandenen) psychischen Abhängigkeit, vor allem erst einmal körperlich abhängig. Deshalb ist hier der stationäre Entzug dringend anzuraten. In der Regel gibt es da den 0815-Entzug auf der Entgiftungsstation einer psychiatrischen Klinik. D.h. von jetzt auf nachher einfach mal keinen Alkohol mehr. Und gegen die nicht ungefährlichen Entzugssymptome gibt es Distraneurin.

Das Ganze dauert denn auch nicht 6-8 Wochen, sondern mal knapp 5 Tage.

Eine anschließende klinische oder tagesklinische Betreuung um die Zeit bis zur Langzeittherapie zu überbrücken ist natürlich anzuraten und oftmal auch im "Entgiftungspaket" mit enthalten.

Ich persönlich habe damals zwar den Weg des kalten Entzugs gewählt, aber nach 3 Wochen mit Panikattacken, Kreislaufstörungen und Herzbeschwerden, hab ich mich dann dann doch in die nächste psychiatrische Klinik gerettet.

ginatilan  17.02.2012, 21:31

endlich hat einmal die beste Antwort auch den Stern bekommen die es auch verdient hat!!!!

Klasse!!

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Einfach hingehen und sagen, dass man Spiegeltrinker ist, kann ja nicht die Lösung sein.

Doch - genau so (und nur so) funktioniert es! Doch dafür muss sich derjenige aber erst einmal selber eingestehen, dass er Alkoholiker (schietegal, ob Spiegel- oder Quartalstrinker oder ...) ist. Und dann kommt dazu, dass er etwas dagegen tun > will und Hilfe annimmt! Und danach kommt der Alkoholentzug - abedr bitte, bitte in einer Klinik!! Der sogenannte "kalte Entzug", also ohne ärztliche Aufsicht, kann tödlich sein! Denn je nach Dauer und Schwere der Abhängigkeit kann es ziuemlich heftige Entzugserscheinungen geben - das reicht von relativ harmlosen Schweissausbrüchen bis hin zu heftigen Krampfanfällen! Tja, und nach diesem "körperlichen " Entzug/Entgiftung kommt die Schwerstarbeit - die mentale Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Alkohol und dem zukünftigen Umgang damit... Aber das ist schon wieder ein anderes Thema, mit dem sich ganze Bücher(eien) mit beschäftigen. Aber bei Interesse kann man u.a. ja mal hier gucken: http://www.a-connect.de/ oder eben bei Google ;)

PS: Ich kriege KEINE Tantiemen von den Betreibern dieser Seite, ich finde sie einfach nur sehr gut und informativ...

( Gibts dafür eine Bezeichnung? Mir fällt grad kein Wort ein. )

Ja, und zwar die DELTA – Alkoholiker

Wie schafft man es denn dann, diese Art von Alkoholismus in den Griff zu bekommen?

nur über einen stationären Entzug!!!

der Delta-Trinker bekommt im Entzug täglich immer weniger Alkohol, natürlich unter Kontrolle, dieser Entzug dauert ca. 6-8 Wochen.

während des Entzuges werden täglich Gesprächsrunden durchgeführt. es werden dabei die Gefühle, die Ängste, die Schwierigkeiten usw.. des Entzuges durchgesprochen.

in den ersten 2 Wochen werden keine Besuche genehmigt

Frage beantwortet?

Queerschlaeger  16.02.2012, 05:50

Tja Gina,

da muß ich Dir aber vehement widersprechen :-)

Ich war nämlich (unter Anderem) Spiegeltrinker. Und Das Ausschleichen ist auf Entgiftungsstationen jetzt eher nicht verbreitet. Statt dessen gilt: Jetzt auf Nachher einfach mal keinen Alkohol mehr. Und gegen den bösen Entzug gibts Distraneurin.

Das Ganze dauert denn auch nicht 6-8 Wochen, sondern mal knapp 5 Tage.

Eine anschließende klinische oder tagesklinische Betreuung um die Zeit bis zur Langzeittherapie zu überbrücken ist natürlich anzuraten und oftmal auch im "Entgiftungspaket" mit enthalten.

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Wie bei jeder Abhängigkeit gibt es auch bezüglich Alkoholismus eine Menge vollkommen unterschiedlicher Ausprägungen. Spiegeltrinker werden als "nicht abstinenzfähig" eingestuft, sollten also nur unter ärztlicher Aufsicht entwöhnt werden, eine Langzeittherapie ist meist notwendig.

Sind gesundheitliche Schäden bei sofortigem Entzug zu befürchten (das ist im Übrigen nicht bei jedem Spiegeltrinker der Fall), ist zuerst eine stationäre "Entgiftung" angesagt.

Normalerweise wird in Deutschland der Alk mit "Distraneurin" oder Benzodiazepinen ersetzt. Der Patient wird damit ruhig gestellt, die Entzugserscheinungen sind erträglich oder verschwinden ganz, die Dosen werden - je nach Ausprägung der Abhängigkeit - reduziert.

Die Dauer der notwendigen Entgiftung hängt ebenfalls von der Ausprägung der Sucht ab. Mit Glück kann direkt im Anschluss eine stationäre Langzeittherapie angetreten werden - das muss der Patient allerdings selbst wollen und möglichst sofort in die Wege leiten.

Mir ist weder eine Suchtklinik, noch eine Entgiftungsstation bekannt, bei der Alkohol gegeben und die Menge täglich reduziert würde, die Gefahr des Handels und Missbrauchs unterstützen die Kostenträger meines Wissens nicht.

Auch Spiegeltrinker sind Alkoholiker und zwar über einen längeren Zeitraum. Hier hilft nur eine Entziehungshur, am besten unter ärztlicher Aufsicht. Aus Erfahrung weiß ich, wie schön das Leben ohne Alk erst ist.

Greenfox1  16.02.2012, 13:02

Aus Erfahrung weiß ich, wie schön das Leben ohne Alk erst ist.

... bzw wieder werden kann :)

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