Sollte eine Ausbildung Spaß machen?

1 Antwort

Ich halte es für einen großen Fehler, im Zusammenhang mit Arbeit das Wort "Spaß" zu verwenden. Spaß ist in meinem Wortschatz ein Ausdruck für etwas, was ausschließlich und anhaltend Glücksgefühle hervorruft. Und das ist kein Beruf und kein Job der Welt! Es gibt bei der Arbeit immer Aspekte, die nerven, stressen, über- oder unterfordern, langweilen oder einen sogar richtig doll belasten.

Wichtig ist, dass man unterm Strich mehr Positives als Negatives bei der Arbeit empfindet. Und wie gesagt - positiv nicht im Sinne überbordender, dauerhafter Glücksgefühle wie bei der Achterbahnfahrt oder wenn man verliebt ist, sondern auf einer gemäßigteren Ebene :).

Das stellt sich in der Regel dann ein, wenn man Anerkennung und Wertschätzung erfährt, von anderen, aber auch von sich selbst. Und das kommt durch Erfolgserlebnisse. Dabei ist die Ausbildung oft noch ein spezieller Abschnitt. Da man ja erst mal lernen muss, wie das alles geht, sind Erfolgserlebnisse eher klein oder lassen auf sich warten. Aber das wird mit der Zeit immer besser, eben weil man mehr kann!

Ich würde dir aber auf jeden Fall dazu raten, diese Ausbildung durchzuziehen. Egal was danach kommt - ein paar kaufmännische Grundlagen schaden NIE! Und wenn du nach der Ausbildung dich doch noch entscheiden solltest, noch mal was ganz anderes zu lernen, ist das auch wesentlich leichter mit einer abgeschlossenen als mit einer abgebrochenen Ausbildung.

Also, such nach den positiven Aspekten, schau nicht nur auf die negativen, arbeite auf den Moment hin, wo du Erfolgserlebnisse hast, nehme diese bewusst wahr und denk nicht in so großen Worten wie "Spaß" - dann ist vielleicht alles schon nur noch halb so schlimm :).