Soll man dem Arbeitgeber gegenüber ehrlich sein?
Ich bin jetzt kurz vor meiner ersten Stelle als Assistenzarzt in Deutschland und damit kommt einige Schwierigkeiten. Es ist unglaublich schwer eine Position in der gewünschten Fachrichtung zu bekommen, gerade wenn man Berufseinstieger und ausländisch ist (wegen der Sprache zumindest). Also muss man manchmal eine vorübergehende Stelle in einem anderen Bereich nehmen, sodass man seine Schulden zurückbezahlt und vor allem kein Jahr im Sitzen verschwendet während man auf den Approbationstermin wartet.
Also und jetzt die Frage. Soll ich einfach ehrlich sein indem ich sage hey ich möchte nur ein zwei jahre bei Ihnen arbeiten oder soll man lieber vortäuschen das ihm diese Fachrichtung der Traum seit immer war?
Und auch. Könnte ein Vertrag jemanden theoretisch bis zum Ende der Weiterbildung verbindlich sein oder ist so eine Sache einfach üblich dass man den Bereich ganz einfach wechselt?
6 Antworten
Ehrlich sind die Chefs nun auch nicht und oftmals können Chefs ganz schnell eine Entscheidung treffen, wenn ein Bewerber ehrlich ist. Du musst auch vergewissern, persönliche Dinge für sich zu behalten und dich schützen. Sonst hast du in jeder Stelle verloren. Ja Ehrlichkeit ist wichtig für ein gutes Verhältnis, aber für eine Bewerbung, gerade Übergang zu sprechen, wird keiner dich beschäftigen. Welche Firmen braucht denn Leute, die erstmal bei uns nur Zeitgemäß arbeitet und später nach seine Fertigkeiten wieder woanders hingehen und dort seine Kenntnisse umsetzt…
Was glaubst du, warum viele Chefs sehr gut handeln können und trotz Lügen immer das beste Angebot zuschnappen können.
Das musst du ja nicht offen sagen. Außerdem wie schon gesagt, man muss sich persönlich schützen. Wenn man was will, muss man schon ziemlich viel nachdenken und einfach loslabern geht immer nach hinten los. Ob dich das interessiert oder nicht, spielt bei solche Szene gar keine Rolle. Du willst einen Job, dann musst du schon klug und schnell vorgehen. Ansonsten kannst du mit deinem Charakter sehr lange auf Jobsuche begeben
„Anch“ ist kein deutsch und wenn du irgendwann raus willst, steht alles im Arbeitsvertrag
Anch ist was ganz anderes. Aber grammatikalisch unpassend
Ich kenne leider sehr viele Leute, die so geschäftlich handeln und da gibt es viele Verkäufer, die nie ehrlich sind. Sonst würde Verkäufer nie die Ware mit vollen Preisen los und Ziel ist es ja, Verkaufen und danach mit den Kunden nix mehr zu tun haben. Das ist auch die Vorraussetzung, gute Verkäufer zu werden. Ehrlichkeit sein zerstört die Chance, überhaupt gute Geschäfte zu machen, obwohl Ehrlichkeit sehr positiven Charakter zeigt. Genau diese Leuten können auch sehr leicht ausgebeutet werden.
Also und jetzt die Frage. Soll ich einfach ehrlich sein indem ich sage hey ich möchte nur ein zwei jahre bei Ihnen arbeiten oder soll man lieber vortäuschen das ihm diese Fachrichtung der Traum seit immer war?
Traurig aber wahr: Ich würde hier nicht ehrlich sein. Habe schon 1-2 Mal lieber ehrlich auf Fragen geantwortet und die Gespräche waren sofort vorbei - und dabei ging es gerade mal um Minijobs. Damit kommt man leider in aller Regel einfach nicht weiter. Daher aus eigener Erfahrung mein Tipp: Du musst nicht unbedingt vollständig lügen, aber erzähl nicht aus eigener Intention heraus, dass das nur ein vorübergehender Job ist. Selbstverständlich hört ein AG das nicht gerne und wird andere bevorzugen, die das nicht erzählen, sollten andere Punkte nicht ganz klar gegen sie sprechen.
Und auch. Könnte ein Vertrag jemanden theoretisch bis zum Ende der Weiterbildung verbindlich sein oder ist so eine Sache einfach üblich dass man den Bereich ganz einfach wechselt?
Verstehe die Frage nicht ganz. Willst du wissen, ob es möglich ist, dich für eine gewisse Dauer vertraglich zu verpflichten? Oder was ist deine Frage?
Seltsam ich habe mit Ehrlichkeit ausnahmslos die besten Erfahrungen gemacht
Wirklich seltsam ist das nicht. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen und es kommt natürlich auch immer drauf an, über welche Punkte wir reden. Wie schon gesagt, das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und ich rede hier auch ausschließlich vom Thema Bewerbung.
Nicht ganz. Bisher ist mir das auch gelungen aber niemals ging es um Arbeit und Geld. Hier spielt Empathie und Verständnis keine wesentliche Rolle.
Ich meine. Falls ich auf das Angebot begeistert eingehen würde und es zum Vertrag gekommen ist, könnte ich in irgendeinem Szenario dazu verpflichtet werden, die Weiterbildung in ganze zu durchziehen?
Und genau so dachte ich mir. Ich werde Höchstwahrscheinlich versuchen, wolche Fragen zu vermeiden. Doch ich glaube ein Chefarzt an solche Spielchen total gewöhnt sein soll.
Man soll immer ehrlich sein - schlag das mal in den Regeln des "edlen achtfachen Pfades nach oder bemühe eine andere religiöse Schrift dieser Art und oder das Vertragsrecht!
Man soll immer ehrlich sein
Ja das gilt im allgemeinen und auch in meinem Lebenagenda. Aber das vernachlässigt die Tatsache, dass nicht jeder das auch vornimmt und dann gerät man in Benachteiligung und keiner will so was, gerade wenn man am Anfang ist und viel zu verlieren hat.
Gründe finden sich immer, das ist aber kein wirklicher Grund!
Ich war immer ehrlich. Mein Chef hat einmal gesagt, ich sei zu ehrlich.
Genau deswegen verliert man auch in meisten Fällen. Chefs sind auch nicht immer ehrlich, wenn man eine sehr gute Chance greifen will.
Ich hatte nie das Gefühl, ich hätte verloren. Meine Chefs waren immer sehr gut zu mir. Ich gebe zu, da hatte ich Glück.
Wer gut reden kann, hat auch nie Probleme mit Leuten und akzeptieren auch jeden Charakter. Problem fängt erst an, welches Wort man überhaupt verwendet und wie man richtig kommuniziert
Grundsätzlich würde ich hier immer JA sagen. Aber in deinem Fall würde ich die Zähne zusammenbeißen und einfach durchhalten, bis deine Approbation durch ist und dann die Fachrichtung wechseln. Auch wenn das aktuelle Fach evtl. nicht unbedingt dein Ding ist, wirst du ja dennoch Erfahrungen sammeln können. Wenn du jetzt von Anfang an sagst, dass dir das Fach stinkt, wirst du vermutlich mehr doofe Aufgaben bekommen als andere. Du musst aber auch nicht lügen indem du sagst, dass du es super findest. Sag einfach garnichts dazu!
Die Fachrichtung ist eigentlich Psychiatrie, was ganz besonderes von allen anderen Fächern sehr abgetrennt ist. Die Arbeit an sich ist mir sehr geeignet, da ich mir ein zurücklegendes Berufserlaubnis vorstelle. Jedoch fürchte ich wegen der Mehrdeutigkeit von Arbeitsverhältnisen, dass ich einen Vertrag unterschreibe, den ich in der Zukunft bereuen werde.
Kann es sein, dass du mit einem Übersetzer schreibst? Psychologie kannst du doch nebenbei machen, soweit ich weiß. Das ist ja quasi mehr eine Zusatzbezeichnung als ein richtiger Facharzt.
Mich interessiert es, warum du einen Übersetzer vermutest?
Psychiatrie ist ein Facharzt Bezeichnung was anders als Psychologie ist. 60 Monate auf verschiedenen Stationen und Stellen, welche aber auch für andere Facharztbezeichnungen wie Neurologie angerechnet werden kann.
Manche Sätze klingen so. Keine Ahnung, ist nur so ein Gefühl.
ah okay. War mir nicht mehr so sicher. Wie schon gesagt. Ich würde erst mal garnichts sagen und warten bis die Approbation durch ist.
Ich weiß schon, Chefs und alle Führungskräfte sind professionelle Lügner. Doch wen intressiert's wenn ich Arbeit 2 jahre lang leiste und dann tschüss Feierabend.
Die Folgefrage : worauf muss ich bezüglich Kündigungsbedingungen achten, sodass ich anch gewisser Zeit Schluss machen kann?