Schule vermissen nach dem Abi?
Hallo zusammen,
ich hatte vorgestern meine letzte Abiturprüfung. Jeder andere ist glücklich, dass es vorbei ist und freut sich, endlich frei zu sein. Nur ich nicht.
Ich fühle mich einfach nur schrecklich. Ich vermisse die Schule und meine Lehrer. Ich habe riesige Zukunftsangst und im Moment habe ich einfach nur Langeweile und weiß nichts mit mir anzufangen.
Ich mochte viele Dinge an der Schule, die ich nun so nicht mehr haben kann. Die Möglichkeit, ganz verschiedene Fächer mit verschiedenen Themengebieten zu haben, einen (durch die Schule mehr oder weniger automatisch) strukturierten Tagesablauf zu haben, generell etwas zu tun zu haben...
Ich weiß, dass es auch zum Leben und Erwachsenwerden dazugehört, dass man nun selbst Verantwortung für sich übernimmt und Entscheidungen trifft. Früher habe ich sehnsüchtig auf diese Zeit gewartet, aber nun, wo es soweit ist, habe ich einfach nur noch Angst und fühle mich verloren.
Dabei habe ich einen Plan für die Zukunft, aber egal, wie gut ich mich darüber informiere, im Endeffekt weiß ich nicht im Ansatz, wie es wirklich wird.
Dann kommt noch hinzu, dass ich leider nicht so viele richtige Freunde habe. In der Schule hatte man ja immer seine Klassenkameraden um sich, aber so sehe ich meine paar Freunde nicht mehr jeden Tag, sondern nur noch einmal in zwei Wochen oder so. Dadurch fühle ich mich zusätzlich noch total einsam.
Und dann funkt auch noch Corona dazwischen: man kann kaum etwas unternehmen und mit mehreren Leuten treffen kann man sich auch nicht. Alle coolen Dinge, wie Abiball usw. fallen einfach aus.
Ich würde diese Zeit so gerne genießen und mich freuen, aber ich weiß einfach nicht wie angesichts der Punkte, die ich oben genannt habe.
3 Antworten
Ich versteh Dich gut! Und auch wenn es für mich lange her ist, habe ich ganz ähnlich empfunden.
Die Schule ist so eine Art "geschütze Blase", es kann eigentlich nicht viel passieren, solange man die jeweiligen Klassenziele irgendwie schafft, wenn man betuchte Eltern oder einen coolen Nebenjob hat (wie ich), dann geht es einem sogar wirtschaftlich ganz gut und man kann sich was leisten: Ausgehen, Urlaub und was dergleichen mehr ist.
Und auf einmal drückt einem der Herr Direktor den Wisch in die Hand und sagt Tschüs.
Das ist wie ein Loch. Ich hatte damals noch nicht einmal Pläne, was ich machen wollte. Dafür hatte ich eine Verabredung, die ich kaum absagen konnte, nämlich den wehrdienst, den Ihr heute nicht mehr habt. Alle Kumpels irgendwo verstreut, man muss erst mal über die Eltern erfragen, wohin.
Und auf einmal ist man dann seines Glückes Schmied und hat vom Schmieden keinen Schimmer! Studium? Eigene Bude? Geld verdienen? Konten und Versicherungen? Davon hatten wir doch gar keine Ahnung!
Ja, ich versteh Dich verdammt gut!
Wenn Du Pläne hast - geh sie an! Mit der Zielstrebigkeit, wie Du das Abi auch geschafft hast. Eine Uni? Du lernst jede Menge Leute kennen, denen es genauso geht. Vielleicht in einer WG, vielleicht in einer Lerngruppe oder einem Verein. Jeder hat ähnliche Probleme, da versteht man sich schnell und dann ist das Loch auch nur noch halb so tief!
Alles Gute und viel Glück!
Vielleicht solltest du Lehramt studieren
Finde eine Alternative. Du hattest ja Menschen in der Schule kennengelernt, kannst also zum Beispiel auch im Fitnessstudio oder anderen Plätzen neue Menschen kennenlernen
Das habe ich tatsächlich schon einmal überlegt, aber ich denke, dass ich leider aufgrund meiner Persönlichkeit nicht dazu geeignet bin. Ich bin ein eher schüchterner Mensch und kann leider nicht so gut vor größeren Gruppen an Menschen sprechen:(