Regieplan für den Lehrer in Andorra von Max Frisch| wie schreibt man einen Regieplan?

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Hallo Maria,

Regie (frz. régie „verantwortliche Leitung“; lat. regere „regieren“) bezeichnete ursprünglich eine indirekte Steuer im Wirtschaftssystem des Feudalismus. Im künstlerischen Bereich wurde der Begriff vermutlich erstmals in den Mannheimer Theaterprotokollen von 1785 benutzt, bezeichnete dort aber eher die Tätigkeit des Inspizienten.[1] Im heutigen Sprachgebrauch bedeutet Regie die verantwortliche künstlerische Leitung einer Aufführung oder Sendung durch einen Regisseur in der Darstellenden Kunst, also bei Theater, Oper, Film, Hörfunk und Fernsehen. Dies umfasst die Werkdeutung (Interpretation) sowie die künstlerische, organisatorische und administrative Leitung der Einstudierung und Darstellung eines Werks durch die ausführenden Künstler (Inszenierung, Film oder Sendung). „Regieanweisungen“ sind jedoch nicht die Anweisungen des Regisseurs, sondern die des Autors im vorliegenden Text oder Drehbuch.

Ein Filmregisseur ist ein Regisseur (veraltet Spielleiter), der eine komplette Filmproduktion kreativ leitet. Im Gegensatz dazu leitet der Produzent (englisch: Producer) die Filmproduktion administrativ.

Bei kleinen Produktionen erstreckt sich diese Tätigkeit von der Stoffentwicklung über die Erarbeitung von Drehbüchern, die Planung des Ablaufs der Produktion einschließlich der Kosten bis zur Postproduction. In professionellen Produktionszusammenhängen ist die Kernaufgabe des Regisseurs die Inszenierung, das heißt, die Auflösung der Szenen eines Drehbuches in einzelne Kameraeinstellungen und die Anleitung der Darsteller.

Der Begriff „Regie“ ist beim Kino-Spielfilm klar definiert. Beim Fernsehen kann er vielerlei bedeuten: von der Studio-Regie, der Ablauf-Regie über die Bild-Regie (Kamera) bis hin zur Spielfilm-Regie gleichen Regie, vor allem im fiktionalen Bereich (Fernsehspiel, auch in Form von Reihen und Serien, TV-Movie etc.).

Der Filmregisseur ist der Haupturheber eines Filmwerks, der dieses persönlich und eigenschöpferisch prägt unter Verwendung und Bearbeitung vorbestehender Werke (z. B. vom Drehbuchautor und vom Filmkomponisten) und im Zusammenwirken mit weiteren Mit-Urhebern (z. B. Bildgestalter und Filmeditor).

Drehbücher wurden zu Beginn der Filmgeschichte noch nicht gebraucht. Das Interesse an einer inszenierten bzw. dramaturgisch gestalteten Handlung wie im Theaterstück kam erst langsam auf. Filme entstanden ohne schriftliche Planung oder nach rudimentären Aufzeichnungen.[12] Außerdem wurden mitunter Texte anderer Medien verwendet, etwa Zeitungsberichte für die Nachstellungen berühmter Boxkämpfe.[13]

Der Filmpionier Georges Méliès erkannte als erstes das erzählerische Potential des jungen Mediums und drehte ab 1896 ausschließlich inszenierte Filme. Für die Verfilmung von Theaterstücken wurden damals die entsprechenden Theaterstücke selbst verwendet, und auch die ersten Drehbücher – die frühesten erhaltenen stammen von 1904 – unterscheiden sich formal nicht vom Drama.[13] Diese ersten Drehbücher heißen Scenario, der Begriff stammt vermutlich aus der Commedia dell’arte.[14]

Seit 1905 werden Autoren sporadisch im Film genannt,[12] seit 1912 regelmäßig.[13] Damals wurden Filme sogar den Autoren zugeordnet,[13] wie im Drama. Um 1909 wurden die Drehbücher detaillierter; das erste voll entwickelte amerikanische Drehbuch schreibt die Schauspielerin Gene Gauntier: From the Manger to the Cross (USA 1912).[13] Amerikanische, aber auch französische Passionsspiele spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung langer Filmformen und damit für die Entwicklung des Drehbuchs.[15] Zu dieser Zeit gewann das Drehbuch an Bedeutung, auch dank Produzent Thomas Ince,[7] der in Zusammenarbeit mit Autoren ein sogenanntes Continuity Script als Vorlage für den Film entwickelte.[13] In Filmzeitschriften fanden sich erstmals Hinweise, wie Drehbücher zu verfassen seien.[12] In den USA entstand zudem das Scenario Fever, mit dem Drehbuchschreiben zum Volkssport wurde, zahlreiche Preise wurden ausgeschrieben. Das Fever endet mit der Etablierung des amerikanischen Studio-Systems und der Festanstellung von Autoren.[13]

Inzwischen konnten anerkannte Schriftsteller und Dramatiker für das Verfassen von Drehbüchern gewonnen werden. Ihr Renommee verhalf dem Film zu künstlerischer Anerkennung und einem größeren Kreis an Zuschauern. Ein erstes deutsches Beispiel ist Paul Lindau, der das Drehbuch zu Der Andere (Deutschland 1913) verfasste.[12] Der italienische Schriftsteller und Dichter Gabriele D’Annunzio konzipierte Schrifttafeln für Cabiria (Italien 1914).[12] Und auch in den USA gibt es Versuche, zum Beispiel von Samuel Goldwyn, namhafte Autoren für die Studioproduktion zu gewinnen, doch die Drehbücher und Filme fallen „zu literarisch“ aus[12].

Im Verlauf der 1920er Jahre, spätestens jedoch mit dem Aufkommen des Tonfilms, wird der Drehbuchautor zu einem Stamm-Mitarbeiter in der Filmproduktion. Mit dem Tonfilm findet das Drehbuch auch seine (beinahe) endgültige Form, das Master Scene Script.[13]

Die Drehbuchentwicklung gründet ein Vertragsverhältnis: Der Autor verpflichtet sich zur Entwicklung des Erzählstoffs, dafür stehen ihm Leistungen des Produzenten zu.[16] Die Arbeit an einem Drehbuch verläuft in mehreren Entwicklungsphasen[17] und entlang verschiedener Textformen, zum Beispiel für die Einreichung bei Produktionsfirmen, Fernsehsendern oder zur Filmförderung.[5] Nicht alle diese Phasen werden immer; manche von ihnen hingegen mehrfach durchlaufen.[18]

Das Exposé stellt ähnlich wie beim Exposé in der Literatur die grundlegende Stoffidee dar, den Spannungsaufbau, die Figuren und ihre Handlungen. Im Treatment werden die Handlung und ihre Hintergründe ausformuliert und erzählchronologisch gegliedert.[4][5] Eine Aufteilung in Szenen erfolgt meist noch nicht.[18] Über die Länge, Detailtiefe und die Unterscheidung zwischen den einzelnen Textformen gibt es unterschiedliche Auffassungen. So kann ein Exposé zwei bis vier[5] aber auch 15 bis 20 Seiten lang sein,[4] was an anderer Stelle wiederum als Treatment verstanden werden kann.[19] Zudem kann zwischen Treatment und Szenarium (auch Bildertreatment, wobei Bild hier synonym für Szene ist, vgl. das Bild im Theater) unterschieden werden, einer detailliert szenischen Form.[5] Es ist in der Zusammenarbeit also oft eine Verständigung über die Vorstellungen und Erwartungen über den zu verfertigenden Text nötig.

Die Drehbuchentwicklung wird während dieser Schritte von Sitzungen mit den Produktionspartnern begleitet. Dabei werden auch Regisseure und gegebenenfalls Dramaturgen oder Script Doctors in den Prozess einbezogen.[20] Mit dem Einverständnis von Autor und Produzent (und oft Sender) beginnt der Autor schließlich, das Drehbuch zu schreiben.[4] Drehbücher werden in mehreren Fassungen überarbeitet und dabei Eingebungen des Regisseurs, des Produzenten oder anderen in die Drehbuchentwicklung involvierten Filmschaffenden berücksichtigt.[6] Frühe Fassungen mögen nur kurze Anregungen für konkrete Einstellungen und andere Entscheidungen anderer Gewerke enthalten, bis zu den Dreharbeiten entsteht jedoch eine detaillierte Drehfassung[6] (auch Shooting Script[21]). Bis die Drehfassung steht, vergehen mehrere Monate und viele Besprechungen. Oft arbeiten mehrere Autoren an einem Buch, und es kann vorkommen, dass der ursprüngliche Autor nicht mehr an der Entstehung der Drehfassung beteiligt ist.[22]

Liebe Grüße Anton