Reaktionsgleichung: Verbrennung von Ethin

4 Antworten

Die zweite Reaktion kann schon deshalb nicht ablaufen, weil dabei freier Wasserstoff entsteht, des sofort verbrennen würde. Dass mit Sauerstoffunterschuss CO entstehen kann, ist ohne Zweifel möglich, dann muss es aber lauten:

2 C2H2 +2 O2 ---> 4 CO + 2 H2O

Bei der Verbrennung von Ethin ist es aber eine andere Reaktion, die viel häufiger auftritt. Als es noch keine Elektrizitätslampen gab, oder wie im letzten Krieg, die Elektrizitätsversorgung gefährdet war, gab es in vielen Haushalten die Carbidlampe als eiserne Reserve:

CaC2 + 2 H2O ---> Ca(OH)2 + C2H2

Wenn dieses gebildete Ethin (Acetylen), dann verbrannt wurde, dab es ein besonders helles Licht durch die glühenden Kohlenstoffpartikel, die sich aber auch in Form eines schwarzen Staubs in den Nadenlöchern wiederfanden. Es gab also auch die folgende Nebenreaktion:

2 C2H2 ---> 2 H2O + 4 C

Diese Produkte treten nur auf, wenn zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht. CO und Wasserstoff brennen schließlich auch. Da kannst du ein wenig googeln: Vermutlich können auch andere Moleküle entstehen, z.B. Formaldehyd. Es kommt auf die Reaktionsbedingungen an. Ethin ist ein beliebter Ausgangsstoff in der chemischen Industrie.

rallex 
Fragesteller
 10.02.2012, 23:01

Das hilft mir schon einmal weiter, die untere Reaktion gibt es also. Man kann also sagen, dass wenn genug Sauerstoff vorhanden ist, die zweite Reaktion eben sehr unwahrscheinlich ist, während die erste sehr wahrscheinlich ist? Abgeleitet davon könnte man auch sagen, dass unter bestimmten Bedingungen beide Reaktionen mit gleicher Wahrscheinlichkeit ablaufen? (Also mit Wahrscheinlichkeit meine ich die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Kombination aus Produkten pro "Zusammentreffen" der Edukte entsteht)

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jobul  11.02.2012, 00:17
@rallex

Natürlich können bei unzureichender Sauerstoffzufuhr und schlechter Durchmischung alle möglichen Produkte entstehen. Das ist eigentlich grundsätzlich so bei chemischen Reaktionen.

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Kajjo  11.02.2012, 11:19
@rallex

Ja, das ist richtig. In Abhängigkeit von Temperatur, Konzentration und Partialdruck der beteiligten Stoffe kann man die Reaktion so einstellen, dass beide Titelreaktionen in einem bestimmten Verhältnis ablaufen.

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Beachte unbedingt die Antwort von jobul.

Welche Reaktion in welchem Umfang abläuft, kannst du mit dem Massenwirkungsgesetz abschätzen.

Für die zweite Reaktion müsstest du Energie reinstecken, da Wasserstoffgas (H²) sehr energiereich ist (Wasserstoff+Sauerstoff=Knallgas=großer Knall, siehe Fukushima)