Rahmenhöhe bei Fahrrad wirklich so wichtig?

3 Antworten

Zu groß geht gar nicht - etwas zu klein kann man mit Sattelhöhe bedingt ausgleichen.

Das Rad muss ergonomisch zur eigenen Größe passen, sonst gibt es Knieprobleme und die Kraft kommt erst gar nicht richtig aufs Pedal.

Es geht also nicht nur ums Absteigen. Alle Gliedmaße müssen berücksichtigt werden. Erst recht, wenn Du sportlich (MTB) unterwegs bist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Radsport - Rennrad Marathon - MTB für Schmuddelwetter

Die erste Frage wäre: Wozu soll das Fahrrad genutzt werden? Wenn du sportlich mountainbiken, d.h. Stunden auf dem Bike verbringen möchtest, sind Ergonomie und Fahrverhalten deutlich wichtiger als wenn du einfach nur stressfrei die 2-3 km von A nach B eiern willst. Und damit sind eben auch die Maße des Rahmens unterschiedlich wichtig.

Aber generell ist es ziemlich normal, bei korrekter Sattelhöhe (überm Pedal!) im Sitzen nicht mit den Füßen auf den Boden zu kommen. Gerade bei Mountainbikes, deren Tretlager generell höher liegen.

Aber der Rahmen ist definitiv zu groß, wenn das Oberrohr des Rahmens Kontakt zum Genital hat, wenn du vor dem Sattel auf dem Boden stehst. Da sollte sogar ein Stück Luft sein. Man steigt ja nicht immer sorgfältig geplant und anmutig vom Fahrrad ab, sondern stolpert manchmal auch eher beim Bremsen von den Pedalen.

Ebenfalls solltest du, wenn du auf dem Rad sitzt, dich nicht "gestreckt" fühlen. Also dass der Lenker weit vorne ist. Denn Fahrradrahmen sind von Größe zu Größe nicht nur höher, sondern auch länger. Man kann zwar durch einen anderen Vorbau nochmal nachkorrigieren, aber das wirkt sich aufs Fahrverhalten aus und sollte deshalb eher nicht von vornherein der Plan sein.

Diese beiden Punkte lassen sich aber im Grunde nur bei einer Probefahrt herausfinden.

Ich find ist schon wichtig aber jeder wie er meint

Woher ich das weiß:Hobby – Eiskunstlauf auf Leistungssportbasis
Hayns  27.02.2024, 00:41

Mit Sicherheit nicht wie frau / man meint.

Mein Nachbar klagte über Knieschmerzen. Ich setzte ihn aufs Rad und schaute, wo sein Knie über dem Pedal stand, wenn das Pedal auf 15 Minuten nach 12 Uhr lag. Es war viel zu weit vorn!

"Aber der Radhändler hatte mir das doch so eingestellt" meinte er. Wer sich so Radhändler schimpft...^^

Mein Nachbar war zwei Tage später glücklich, ich hatte ihn richtig "aufs Rad gesetzt".

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RedPanther  27.02.2024, 09:51
@Hayns

Lass' mich raten: Du spielst aufs Knielot an?

Die ganzen Leute, die dem Knielot so viel Bedeutung zumessen, wollen mir irgendwie nie darauf antworten, ob man dann erstmal die Sattelposition ändern muss, wenn man eine Steigung oder ein Gefälle fährt und das Lot deshalb nicht mehr stimmt und die Sitzposition dann anscheinend falsch ist.

Und besonders lustig wirds dann, wenn man über Liegeräder spricht...

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Hayns  27.02.2024, 11:28
@RedPanther

In meinem Fall des Nachbarn war es ein E-Bike - Tourenrad für einfache, flache Strecken. Ich habe ihm den Sattel richtig eingestellt und sein Problem war beseitigt.

Und ja, natürlich meine ich das "Knielot".

Ich rede von langen Strecken mit 8 bis zu 10 Stunden und bei meinen Rad-Marathons bis 250 km. Wenn ich das "Knielot" nicht ordentlich berücksichtige, dann hätte ich Probleme, die ich von vielen anderen Kollegen kenne.

Ich weiß, wovon ich spreche, weil ich bis zu 150 Mal übers Jahr auf den Rädern saß - überwiegend Rennrad.

Und ja, wenn ich MTB fahre, verlagere ich mein Gewicht automatisch der Steigung entsprechend.

Davon abgesehen, muss auch beim MTB die Sitzposition in Bezug Knie - Pedalachse erst einmal grundsätzlich richtig eingerichtet sein. Niemand fährt nur rauf oder runter.

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RedPanther  27.02.2024, 11:48
@Hayns

Erstmal: Ich fahre auch >200 km Tagesetappen, allerdings oft auf Schotterwegen weil ich Landstraßen hasse.

Und ja, wenn ich MTB fahre, verlagere ich mein Gewicht automatisch der Steigung entsprechend.

Ich nicht. Es gibt die eine Position mit dem Hintern auf dem Sattel, die bequem ist. Da rutsche ich keinen halben Zentimeter von weg, erst recht nicht wenn ich weiß dass ich mit dem kommenden Anstieg 'ne Stunde beschäftigt bin (in den Bergen).

Aber du scheinst mein Argument nicht verstanden zu haben.

Wenn das Knielot so wichtig wäre, müsste die Sitzposition plötzlich falsch sein, wenn man die Lage des Fahrrades ändern. Denn wenn du das Rad vorne anhebst, fällt das Knielot ja weiter nach hinten und wenn du das Rad hinten anhebst, fällt das Knielot weitere nach vorne.

Aber Fersenwinkel, Kniewinkel und Hüftwinkel bleiben komplett identisch, wenn du die Lage des Fahrrades änderst. Sprich, du hast bergauf wie bergab die gleiche Ergonomie, obwohl das Knielot mal passt und mal nicht.

Und, was du offenbar übersehen hast, war die Frage wie du das denn bei Liegerädern machen willst. Wir sind uns sicher einig, dass sich dort ergonomische Fersen-, Knie- und Hüftwinkel einstellen lassen. Aber mit dem Knielot hast du dort keine Chance, da müsstest du das Liegerad am Hinterrad aufhängen.

Ich sehe also beim besten Willen nicht, warum das Knielot irgendwie relevant sein sollte. Und erst recht nicht, warum es so wichtig sein sollte, dass man ihm alles unterordnet, was leider nicht wenige Bikefitter tun.

Klar, das Knielot ist eine UCI-Vorschrift für Rennrrad-Wettkämpfe. Allerdings dienen diese UCI-Vorschriften (die ja z.B. auch ein Triathlon-Aufsatz bei normalen Radrennen, Mindestgewichte der Fahrräder...) eher dem Zweck, "unfaire Vorteile" zu vermeiden. Nicht unbedingt der Ergonomie.

Ich pfeife aufs Knielot, seit ich mich darüber eingelesen habe. Ohne es zu wissen, nehme ich an dass ich deutlich weiter vorne sitze. Und meine Knie sind so ziemlich das einzige, was mir nach 10 Stunden Fahrzeit nicht wehtut (ich suche noch nach einem passenden Sattel). Also, es ist schön dass du bei deinem Nachbarn mit dem Knielot Erfolg hattest! Das kommt aber in meinen Augen daher, dass du dadurch nebenbei auch nen passenden Kniewinkel eingestellt hast.

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Hayns  27.02.2024, 13:32
@RedPanther

Ich hatte geschrieben, dass ich mein Gewicht automatisch der Steigung entsprechend verlagere - nicht, dass ich deswegen mit dem Hintern auf dem Sattel herumrutsche.

Übersehen habe ich nichts - die Frage zu Liegerädern stelle ich mir nicht.

Vielleicht hast Du aber übersehen, dass ich zu 90 % mit dem Rennrad unterwegs bin.

Beim Nachbarn hatte ich selbstverständlich die Vertikale und Horizontale des Sattels neu positioniert und ihm geraten, weder mit dem Hacken, noch mit dem Mittelfuß auf die Pedalen zu treten - es hat gewirkt - er ist glücklich und zornig zugleich auf den "Fachverkäufer".

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RedPanther  27.02.2024, 13:56
@Hayns
die Frage zu Liegerädern stelle ich mir nicht

Okay, akzeptiere ich. Solange dir bewusst ist, dass das Offenlassen dieser Frage auch die Frage offen lässt, ob das Knielot sinnvoll ist.

Vielleicht hast Du aber übersehen, dass ich zu 90 % mit dem Rennrad unterwegs bin.

Nein. Aber ein Mensch ändert sich nicht und was fürs Treten ergonomisch ist, ändert sich nicht ob man nun nach vorn gebeugt auf dem Rennrad sitzt oder zurückgelehnt auf dem Liegerad.

Sprich: Was auf dem Rennrad richtig ist, ist auch auf dem Liegerad richtig.

Beim Nachbarn hatte ich selbstverständlich die Vertikale und Horizontale des Sattels neu positioniert und ihm geraten, weder mit dem Hacken, noch mit dem Mittelfuß auf die Pedalen zu treten - es hat gewirkt - er ist glücklich und zornig zugleich auf den "Fachverkäufer".

Das glaube ich dir, dass das gut war! Ich glaube nur nicht, dass es am Knielot liegt ;)

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Hayns  27.02.2024, 17:28
@ArmanisQuestion

Es handelt sich um einen sachlichen, fachlichen Austausch.

Ich hoffe, Du hast dazu gelernt, dass bestimmte Probleme nicht (nur) mittels persönlicher Meinung gelöst werden können.

Meine persönliche Meinung zu Deinem Sport-BH zum Eislaufen würde Dir vermutlich auch nichts nutzen, außer, dass Du Dir einen nahtlosen Sport-BH zulegst, der den ganzen Oberkörper mit langen Ärmeln umfasst. Manchmal hilft lange genug suchen oder sich an Fachleute wenden.

BTTT

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