Psychisch komplett am Ende
Hallo,
erstmal bitte ich das Gutefrage.net Team diese Frage NICHT zu löschen. Ich weiß nicht gegen welche Regeln ich hier verstoße. Dies dachte ich mir bei meinen letzten 3 Fragen auch. Trotzdem wurden sie gelöscht.
Naja jetzt zum Thema:
Ich bin 17 Jahre alt und besuche das Gymnasium (11. Klasse) und weiß nicht mehr weiter. Selbsmordgefährdet bin ich nicht, da mir meine Familie zu wichtig ist und ich ihnen so etwas nicht antun möchte. Genau kann ich mein Problem nicht schildern. Aber ich versuch's:
Ich leide seit Monaten an Stimmungsschwankungen. Im einen Moment geht es mir gut, im anderen plötzlich nicht mehr. Warum ich an dieser Krankheit leide weiß ich leider nicht. Nun kommt es noch dass ich Zukunftsängste habe. Ich bin "nur" ein Durchschnittsschüler und wollte nach dem Abitur studieren. Aber was ist heute noch ein durchschnittliches Abitur wert? Mit einem 3,0 Abitur werde ich wohl nach der Meinung der Lehrer BWL nicht studieren können ( außer ich warte 3 Jahre--> Wartesemester). Deshalb denke ich nach ob ich dieses Jahr wiederholen soll um meine Noten zu verbessern. Aber was, wenn ich mich verschlechtere? Dann wäre ich komplett am Ende. Also doch lieber weitermachen? Ich bin einfach nur verwirrt und mit der Lage komplett überfordert.
Ich bin auch sehr oft sehr müde, habe Schwindelgefühle und manchmal auch Kopfschmerzen. Aber ich verstehe meinen Körper nicht ! Ich habe viele Freunde, mit denen ich am Wochenende was unternehme. Ich werde auch nicht gemobbt oder sonst was. Eigentlich muss es mir doch gut gehen? Ich habe einfach keine Ahnung was ich jetzt tun soll ! Zum Psychologen kann ich nicht gehen, sonst würde meine Familie das mitbekommen und die haben ihre eigenen Probleme. Ich will sie nicht mit reinschieben.
Bitte beachtet nicht meine Rechtschreib/ Grammatikfehler. Deutsch war noch nie meine Stärke
Liebe/r Gaudium,
auch wenn es hier um einen guten Rat geht, ist es schwierig Dir einen zu geben, ohne Deine tatsächliche Situation genauer zu kennen. Sprich bitte mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust. Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder auch eine Vertrauensperson aus der Schule oder dem Beruf sein. Oder schau mal hier: http://www.nummergegenkummer.de
Herzliche Grüsse
Renee vom gutefrage.net-Support
8 Antworten
Hi, erstmal.
(bin KEIN ARZT aber hatte ähnliche probleme)
Ich würde dir empfhelen zu einem Psychologen zu gehen( ja ich weiß, der erste gang ist manchmal etwas unangenehm). Der kann dir meistens weiterhelfen.
Da du noch nicht erwachsen bist kannst du sogar noch zum Kinder und Jugendpsychologen ( ich empfehle dir zu einer größeren klinik zu gehen, die haben einfach in allem mehr möglichkeiten und erfahrung.)
Deine Eltern müssen auch nicht bescheid wissen, oder wissen die, 24/7 wo du bist und was du treibst? :P (die ärzt werden- und dürfen nix sagen ärztliche schweigepflicht und so)
es können ganz simple gründe sein, dass du so stimmungsschwankungen hast z.b. hormonumstellung etc. allerdings ist es leichter sich hilfe zu holen und anzunehmen als sich allein versuchen durchzuschlagen ( habs allein versucht- nicht zu empfehlen, nur kam bei mir ads dazu) Wegem dem schwindel etc. werden die dich auch durchchecken oder duchchecken lassen.
lass dir von denen helfen- dazu sind die da
LG
Hallo Gaudium, Ich selbst (19) habe sehr, sehr ähnliche Erfahrungen gemacht. Im Endeffekt ging es mir psychisch so schlecht, wegen dieser Symptome die du beschreibst, dass ich beinahe mein Leben vollkommen weggeworfen hätte. Warte nicht so lange bis du ein psychisches Wrack bist und such dir Hilfe, oftmals reichen sozialarbeiter bei Caritas o.ä. und deinen Eltern kannst du sagen du seist Joggen oder etwas anderes. Warum sollten sie es mitbekommen wenn du eine richtige Therapie machst? Bist du noch in der EP? Oder ist 11 bei dir schon die frühere 12? Also Q1? Wenn ja, dann würde ich dir raten, falls du mehr als 3 Defizite hast zu wiederholen. Falls du noch in der EP bist, sollte sich dein Schnitt evtl verbessern. Wenn nicht ist es trotzdem nützlicher die Q1 zu wiederholen. Denk daran in der Oberstufe darfst du nur einmal wiederholen !!!!
Ich will sie nicht mit reinschieben.
Du würdest sie nur negativ rein ziehen, wenn du nichts machst. Denn solange deine Probleme nicht gelöst sind belasten sie die ganze Lebenssituation. Bilde dir also keinen solchen Unsinn ein.
Zukunftsängste
Es gibt keinen sinnvollen Grund destruktive Gefühle an ein nicht reales Konstrukt zu verschwenden. Es gibt keine Zukunft die irgendeine Relevanz für uns hat. Das einzige was für den Menschen eine Bedeutung hat ist die Gegenwart.
Wovor hast du denn genau Angst? Vor dem sozialen Abstieg? Davor dass du zu wenig Geld hast? Oder hast du Angst, dass du in Zukunft nichts machen wirst, was dir richtig Freude bereitet und worin du einen Sinn siehst? Beschäftige dich mit deinen Vorstellungen. Sie sind ja der Grund deiner Angst.
Ich kann dir zumindest versichern, dass die Angst unbegründet ist. Die Armut ist nichts Schlimmes. Schlimm ist ein angst-getriebenes Leben. Mach dir das immer wieder bewusst. Wenn du diesen Weg gehst kannst du gar nichts verlieren. Deine Probleme lösen sich mit der Erkenntnis, dass da unten keine Hölle ist und du deinen Frieden nicht in beruflich sozialer Absicherung findest.
Du bist in einem Alter, bei dem deine Eltern gar nicht mitbekommen müssen, was du mit einem Psychologen beredest. Wie du aber am Anfang sagtest, deine Familie ist dir wichtig und du deiner Familie auch. Also ist es am allerbesten wenn du zuerst mit nahestehenden Personen sprichst. Du wirst dich danach besser fühlen, weil du endlich Hilfe kriegen kannst. Einen Psychologen könntest du auch aufsuchen, aber durch guten Rat und Hilfe der Famile muss das nicht unbedingt sein.
Hallo, gegen die Stimmungsschwankungen gibt es mittlerweile sehr sehr gute Medikamente, z.B. Citalopram, aber so etwas muss Dir ein/e Psychiater/in verschreiben. Diese Tabletten haben kaum Nebenwirkungen und man kann seinen Tag ganz normal gestalten mit Lernen, Essen, Sport machen, Schlafen usw. Tabletten lösen zwar keine Probleme, aber mit Tabletten kommst Du in eine "ausgeglichenere" Stimmung, in der Du besser in der Lage sein wirst, Deine anderen Fragen anzugehen. Ruf doch Deine Krankenkasse an und bitte sie, einen Termin für Dich bei einem Psychiater in Deiner Nähe zu machen.
Zukunftsängste: In Deinem Alter ist es ganz normal, dass man nicht nur begeistert in die Zukunft rennt, sondern sich auch Sorgen macht. Dafür solltest Du Dir einen Therapeuten suchen, bei dem Patiententelefon der Kassenärztlichen Vereinigung bekommst Du Namen und Adressen, wer gerade Plätze frei hat. Mit dem Therapeuten/in kannst Du dann auch besprechen, warum Du meinst, dass Du Deine Eltern mit Deinen Problemen "verschonen" musst: Haben sie nicht unter anderem den Job, für Dich da zu sein? Du machst Dir ja schließlich auch einen Kopf über ihre Probleme! Deine Zukunftsängste und die Situation Deiner Familie haben möglicherweise viel mehr mit einander zu tun, als Dir klar ist. Ein Therapeut hilft Dir, solche Zusammenhänge zu sehen, Deine Stärken zu erkennen und dadurch wieder zuversichtlicher durchs Leben zu gehen. Gute Besserung!