Politik CDU Rede gegen Wahlrecht ab 16?

3 Antworten

Ich (m, 32) bin der Meinung, dass ein Herabsetzen des Wahlalters ziemlicher Quatsch ist. Die wenigsten Sechzehnjährigen sind so "reif", dass man ihnen solche wegweisenden Entscheidungen überlassen kann; am Ende wählen sie aus Jux irgendwelche Spaßparteien oder lassen sich von Parteien und Gruppierungen missionieren und manipulieren - egal aus welcher Richtung - und das könnte fatale Folgen haben.

Das Herabsetzen des Wahlalters fordern linksgerichtete Parteien und Grüne seit Jahren immer wieder, weil sie bei ganz jungen Wählern - die noch keine exorbitanten Kosten für einen grünen Lebensstil tragen müssen und von den Eltern finanziert werden - einen Stein im Brett haben; auch die SPD scheint sich bereits Hoffnungen gemacht zu haben um sich auf diese Weise etwas "sanieren" zu können.

Man muss dabei aber auch eines ganz klar und deutlich sagen: Der 65-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete mit Anzug und Krawatte, der bei einem Hearing in der Schulaula seine Stammtischparolen ins Mikro brüllt wie ein röhrender Hirsch, schafft es halt nicht, die Jugend für sich und die Union zu mobilisieren ... die Jugend wird eher von einer lässigen 30-Jährigen Jungabgeordneten in Jeans und Kurzarm-Bluse über weißem Longsleeve "abgeholt" als von einem steif wirkenden 65-jährigen CDU-MdB, der die Schule mit dem politischen Frühschoppen verwechselt, in dem er sonst irgendwelchen Rentnern und Weintrinkern nach dem Mund und damit an der Jugend vorbei redet. Es wäre also wichtig, geeignete Kandidaten bereit zu stellen, mit denen sich die Kiddies identifizieren können - und auch daran wird es scheitern. Meist sind "junge" Kandidaten Nachwuchskräfte aus CDU-Familien und entsprechend elitär oder aber so links-grün-tiefdunkelrot verblendet, dass sie einfach nicht ziehen - und der normale Jugendliche gibt sich für "so'n Kram" halt nicht her.

Außerdem ist das nächste Kapitel, dass der durchschnittliche 16-Jährige zwar sehr gern behauptet "reif" zu sein und auf erwachsen macht, aber in der Regel selbst mit 18 meist noch nicht "reif" genug ist, um die Demokratie zu erkennen, verantwortungsvoll damit umzugehen und zu wissen, was realistisch ist und was nicht - und bei aller Liebe (ich bin ein linksgerichteter Konservativer leicht links der Mitte) sind es Grüne oder Linke ganz sicher nicht. Auch ist die Gefahr ähnlich wie bei der direkten Demokratie hoch, dass Spaßparteien oder irgendwelche Larrys Stimmen bekommen, weil die Kinder noch nicht wissen, wie ernst es ist und dass Politik halt kein Kindergarten, kein Wunschkonzert und keine Stufenfeier und kein Speed-Dating ist, sondern bittere Wahrheit. So weit sind die meisten aber leider nicht und denken, das ist cool, man wählt die Grünen oder Linken oder irgendwelche "Nein"-Idee-Spaßkandidaten, die noch nicht mal gewählt werden wollen usw., oder von mir aus Dauerbewerber wie den legendären Werner Tereba bei den Bürgermeisterwahlen, die es gar nicht ernst meinen. Egal wo in Baden-Württemberg ein Rathauschef zu wählen war, stand der Mannheimer Tereba jahrzehntelang auf dem Wahlzettel und hatte immer ein paar Stimmen, bis er mit 65 Jahren aufhörte ... den wählte fast keiner, aber Jugendliche würden's aus meiner Sicht locker fertig kriegen, so einen zu wählen und dann säße hinterher jeder in der Tinte. Daher - nein, bei aller Liebe nicht!

Der politisch gebildete Filius, der mit 14 der JU oder den Jusos beitritt, aus einer politisch interessierten Akademikerfamilie stammt und schon früh Gemeinderäte usw. kennen lernte, alle deutschen Minister kennt und die Funktionsweise von Land- und Bundestag, NATO und der EU in eigenen Worten verständlich beschreiben sowie den Werdegang der EU von EGKS über EG bis zur heutigen EU soweit fehlerfrei nacherzählen kann, ist zwar ein zum Stützen dieser Argumentation von wegen "Wählen für 16-Jährige" gern präsentiertes Thema, aber eine absolute Ausnahme.

Ich hatte mich auch erst mit 16-17 für Politik interessiert, bin mit meinem Großonkel zu SPD-Veranstaltungen gegangen, habe mir Kandidatenvorstellungen angesehen, befasste mich mit Kommunalpolitik (in der ich später als Gemeinderat eine Periode lang tätig war, seit ich ca. 23 war) und Weltpolitik. In der Ausbildung hatte ich immer mehr Interesse dran, kannte die bekannteren Politiker der Welt und die jeweils aktuellen Brennpunkt-Themen. War damals leider nur einer von zehn Jugendlichen, die so etwas wussten und unsere lokalen Gemeinderatsmitglieder sowie die Parteiprogramme kannten. Als 16-Jähriger hätte ich dennoch wohl nicht die Reife gehabt, Politik "gestalten" zu können indem ich seriös, nach bestem Wissen und Gewissen wähle und mich informiere. Hätte man daheim gesagt, wähl' die CDU oder die SPD oder die FDP, ich hätte es "halt gemacht" ohne zu hinterfragen oder wäre ggf. den Republikanern ins Netz gegangen, die in meiner Heimatstadt recht aggressiv auftraten, sich volksnah gaben, immer gute Ergebnisse hatten, bei den Bürgern zündeten und für die einer meiner Lehrer jahrelang im Rat saß.

Aber ich muss sagen -----> in der Schule kriegst du halt verdammt wenig mit über Politik, Wirtschaft, Wissenschaft oder die große weite Welt und wenn doch, ist es sehr oberflächlich oder ist das zu unserer Zeit (Mittlere Reife 2007) gern gereichte Material der "Bundeszentrale für politische Bildung" in der Regel so CDU-nah, dass es schon beim Ansehen wie ein Werbeprospekt für die Union wirkt, dem eher zufällig kein Mitgliedsantrag beiliegt. Wenn man so etwas fordern sollte, müsste die politische Bildung in den Schulen viel neutraler und besser sein, als dass sie ist - und das ist nicht zu erwarten bzw. ein absoluter Wunschtraum.

Bei meiner jüngsten Cousine (20), mit der ich einen sehr intensiven Kontakt habe, ist es genauso - sie interessiert sich erst jetzt so allmählich für Politik und Wirtschaft und hat selber mal gesagt, mit 16 Jahren wäre sie gar nicht in der Lage gewesen, politisch Stellung zu beziehen.

Für manche Themen braucht man eine gewisse Reife und schlicht ein gewisses Alter.. mein Lehrer sagte z.B. auch man müsse ein gewisses "Alter" erlangen um klassische Musik und Literatur kapieren und wertschätzen zu können: Da ist ebenfalls was dran.

So ähnlich (nicht wortgetreu, aber in dem Sinne) habe ich mal bei einer Vorstandssitzung des CDU-Ortsverbands zu dem Thema argumentiert, es gab durchaus Zuspruch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

politischLynx  25.11.2022, 15:13

keine sorge ich werde nicht auf den ganzen text eingehen :D

ie wenigsten Sechzehnjährigen sind so "reif", dass man ihnen solche wegweisenden Entscheidungen überlassen kann

aber hier denk ich mir einfach ... aber 18 kährige schon???

oder warum will niemand das wahlalter auf 21 heben? Wieso ist 18 die magische zahl und alles darunter sind naive kinder, absolut unreif und dumm, die nichts selbst entscheiden können?

Aber ab 18 sofort gibt es die Gefahr nicht mehr? das ist so eine absurde Argumentation finde ich

Und bei über 90 jährigen? Die dürfen wählen egal ob sie noch die Partei von vor 60 Jahren im kopf haben wenn sie zb an "cdu" denken? Da ist "reife" egal weil sie ja alt sind?

Das macht alles überhaupt keinen Sinn

Ich war mit 16 unreif, mit 18 aber genauso. Ganz ehrlich, wenn es darum ginge dann Wahlalter ab mitte 20 irgendwo. Aber das will ja komischerweise niemand ...

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  • Jugendlichen fehlt die nötige Reife und Erfahrung. Deshalb gilt für sie bei Straftaten auch das Jugendstrafrecht. Man kann von ihnen noch nicht das volle Verantwortungsgefühl erwarten. Sie dürfen auch keinen Kaufvertrag schließen. Warum sollen sie dann reif sein, die politische Verantwortung zu übernehmen?
  • Jugendliche sind in der Pubertät. Das ist eine Zeit der Emotionen und Stimmungsschwankungen. Jugendliche lassen sich leichter als Erwachsene für Parolen begeistern.
  • Jugendliche haben zu wenig politisches Interesse und zu wenig politisches Wissen. Über Parteipolitik sind sie wenig informiert.
  • Sehr viele Jugendliche wollen das Wahlrecht gar nicht. Sie sind so klug zu wissen, dass es mit 16 zu früh wäre.
  • Wahlrecht ab 16 ist eine Idee der Grünen und Linken, um an die Stimmen der Jugendlichen zu kommen, die mit idealistischen, aber unrealistischen Parolen gewonnen werden sollen.

politischLynx  25.11.2022, 15:16
Jugendlichen fehlt die nötige Reife und Erfahrung.

ab 18 ist dann jeder auf magische weise reif und erfahren oder?

 Deshalb gilt für sie bei Straftaten auch das Jugendstrafrecht.

und genau deshalb können sowohl unter 18 jährige unter dem erwachsenenstrafrecht als auch anfang 20 jährige für Jugendstrafrecht verurteilt werden, wenn ihre Reife eben jeweils von dem grenzpunkt 18 abweicht ...

kein gutes argument bro, bei der justiz weiß man eben dass es diese grenze nicht gibt die sich bei wahlen immer ausgedacht wird

Jugendliche lassen sich leichter als Erwachsene für Parolen begeistern.

sorry da hab ich gerade laut gelacht alleine vor meinem PC

sorry ich bin raus, das ist ja absoluter unsinn

das ist der größte nonsens den ich je gehört habe. Alter hast du da nicht die ganzen 2020 schwurbler vor augen? Die tausenden die jetzt meinen Russland sei der Gute auf der Welt? Junge junge

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also ganz wichtig zu wissen ist dass CDU und CSUler immer Unsinn labern und nicht rational argumentieren, seit sie in der Opposition sind noch viel mehr. Also schreib ganz viel irrationales gepöbel auf!!

Also irgendwie sowas sagen wie "die grünen wollen mit dem neuen gesetz KINDER die geschicke des landes bestimmen lassen!!! das geht nicht!!!!! wo kommen wir denn da hin!! 18 ist die magische, gottgegebene grenze des Alters, ab dem 18. geburtstag ist man durch zauberei auf einmal erwachsen, rational und trifft gute entscheidungen!!!!"

ne keine ahnung, ich find das eine absolut wacke schulaufgabe. Ich hab noch nie verstanden wieso man bei diskussionen für seiten argumentieren soll deren meinung man gar nicht vertritt ... als "übung". Aber dann hier auch noch eine Partei impersonaten sollen ist ja absurd, wieso euch nicht EURE MEINUNG verargumentieren lassen?