Muss ein Therapeut bei svv die Schweigepflicht brechen?

6 Antworten

Hallo Lololol316,

ich selber hab damals auch sehr lange überlegt, ob ich meinem von Svv und dem Sv (was aber genauso wie bei Dir nie wirklich „schlimm“ war) erzähl.
Das mit den S.gedanken hab ich ihm nie erzählt, da ich das damals durch Hilfe vom Schulpsychologen ganz gut unter Kontrolle hatte.
Beim Svv hab ich es ihm damals dann doch erzählt -ich wollte es nie, weil mir dabei eig. nie wohl war (jedoch hat mich dann eine Person die mir geholfen hatte, „überzeugt“, dass ich es zumindest mal versuchen soll). Das hatte ich dann damals auch getan. Ich bereu es getan zu haben, weil er total komisch reagiert hatte und irgendwie nicht wie man es „erwartet hätte“ -kp, wie ich das beschreiben soll.
ABER: er hat nie was zu meinen Eltern gesagt und das fand ich gut von ihm (weiß gar nicht mal, ob sie es damals schon wussten.

Das einzigste, wo man sich eigentlich recht sicher sein kannst, das sie es weiter sagen müssen, ist, wenn Du’s zum Beispiel eine Vertrauenslehrkraft sagst, dass sie es weiter sagen muss. Weil sie die „Aufsichtspflicht“ Dir gegenüber hat.

Vlt. kannst Du ja Deiner Psychologin sagen, dass Du erst mal nicht willst, dass sie es Deinen Eltern sagt.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey du,

die Schweigepflicht würde in deinem Fall grundsätzlich trotzdem noch greifen.

Denn erst wenn ein Patient sich selbst oder andere gefährdet und der Therapeut Maßnahmen zum Schutz des Patienten oder anderer Menschen als notwendig ansieht, wird er von der Schweigepflicht befreit.

Du solltest ihr von deiner Verletzung erzählen, da das ein wichtiger Punkt für deine Heilung ist.

Ich wünsche dir alles Gute❤️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein. Darf er gar nicht. Woher ich das weiß? In der Bahnhofsmission sehe ich ständig solche Menschen, die Erfahrungen mit Ärzten haben.

wenn du in Therapie bist...

dann könntest du das Thema Schweigepflicht ansprechen...

wenn du zum Ausdruck bringst, dass du noch nicht vertrauen kannst und deshalb nicht offen bist, das wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ein vertrauensbildendes Gespräch sozusagen. Du fühlst dich nicht Ernst genommen... möglicherweise spürt dein Therapeut, dass du "unehrlich/verschlossen bist...

wundere dich nicht, wenn du nicht Ernst genommen wirst, wenn du deine Probleme selber nicht Ernst genug nimmst.

Warum bist Du in therapeutischer Behandlung, wenn Du nicht bereit bist, offen und ehrlich über Deine Probleme zu reden?

Was ist wichtiger? Das selbstverletzende Verhalten zu verheimlichen oder die Probleme zu lösen, die zu diesem Verhalten führen?

Vielleicht merkt die Therapeutin auch, dass Du ihr nicht alles erzählst und viele Dinge verheimlichst. Wie würdest Du dann an ihrer Stelle reagieren? Würdest Du diese Person dann ernst nehmen? Wärst Du dann davon überzeugt, dass diese Person ernsthaft an einer Lösung ihrer Probleme interessiert ist? Dass sie gesund werden will?

Du kannst auch nicht zum Arzt gehen, ohne zu sagen, wo es Dir weh tut. Wie soll er Dir dann helfen?

Lololol316 
Fragesteller
 18.03.2023, 10:45

Ich bin nicht wegen meinem svv in therapeutischer Behandlung sondern aus anderen Gründen, außerdem bin ich auch noch nicht sooo lange bei ihr in Behandlung

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alterbaer74  18.03.2023, 11:07
@Lololol316

Aus welchem Grund Du letztendlich in therapeutischer Behandlung bist, ist vollkommen egal. Aber das selbstverletzende Verhalten ist ein Symptom und ein klares Anzeichen dafür, dass Du noch mehr Probleme hast, als nur das eine, weswegen Du nun in Therapie bist.

Bei psychischen Erkrankungen, kannst Du nicht nur eine Erkrankung herauspicken und behandeln. Alle psychischen Erkrankungen hängen immer irgendwie zusammen und bilden ein Gesamtkonstrukt, dass man auch dementsprechend bearbeiten und behandeln muss. Und die Summe all Deiner Probleme und Erkrankungen führen letztendlich auch zu Deinem selbstverletzendem Verhalten.

Es ist nicht so wie eine Erkältung und ein Beinbruch, wo man sagt, dass man sich zuerst um das gebrochene Bein kümmert und die Erkältung geht von selbst wieder weg.

Also, wenn Du Deine Probleme lösen willst, wenn Du gesund werden willst, dann musst Du auch alles offen aussprechen! Nur Ehrlichkeit und Offenheit bringen Dich da weiter. Wenn Du nicht offen und ehrlich bist und Dinge verschweigst, dann kannst Du die Therapie auch gleich abbrechen. Denn dann kann Dir die Therapeutin nicht die Hilfe anbieten, die Du wirklich brauchst.

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