Muss eim Blitzer ökonomisch sein?
Hallo,
ich stelle mir diese Frage schon sehr lange.
Meiner Erfahrung nach sind Blitzer oft tückisch aufgestellt. Ob getarnt, unter Brücken, hinter zwei direkt aufeinander folgenden unterschiedlichen Temposchildern, Bergab, bei Landstraßen die sehr an Autobahnen erinnern und noch unzählige weitere Ortschaften, in denen man als Autofahrer leicht verunsichert sein kann und zu Fehlern z.B. neigen kann. Als die Blitzer eingeführt worden sind, gab es mal einen Bericht über die Verteilung der Blitzer. Dabei wurde festgestellt, dass diese tendenziell eher an Straßen aufgebaut werden, die sich zum "Rasen" eignen aber Verkehrsunfälle eher ausbleiben als auf Straßen, in denen Verkehrsunfälle sehr häufig frequentiert sind. Ich kann aber jetzt keine Quellenangabe tätigen.
Warum die ganzen Tarnversuche, wenn ein Blitzer die Fahrer lediglich dazu bewegen soll, sich nach den vorgegebenen Geschwindigkeiten zu halten?
Ich habe noch genug andere Beispiele, die ungefähr dieses Bild abgeben, wie z.B. bei Straßen, wo das Tempolimit ohne glaubwürdiger oder zureichender Begründung stark reduziert wurde, nachdem die Blitzer, die dort standen, allen bekannt waren und diese praktisch niemanden mehr blitzen konnten.
Ob ich die Dinge richtig interpretiere sei zweitranging. Mir geht es sehr um die Frage, ob ein Blitzer ökonomisch sein muss, um zu überleben? Die ganzen Aufwandskosten dafür sind ja auch nicht ohne.
Und wenn dem so, kann ein Blitzer, der in einem ländlichen Raum aufgestellt wird, überleben, wenn dieser auf einer Straße, in der es zu regelmäßigen Ordnungswidrigkeiten durch Überschreitung des Tempolimits kommt, aufgestellt wird und er sich dort herumspricht?
Ich hoffe meine Frage ist verständlich.
Danke über jede Antwort.
Liebe Grüße
3 Antworten
Ich kann das tatsächlich nicht vollends entkräften. Aber man muss das auch mal so sehen.
Gerade wo es berg ab geht, und man laufen lässt und nicht so aufs Tempo achtet, kann es doch duchaus sein, dass das zu schnelle fahren ein gewisses Gefahrenpotenzial birgt, dem entgegen gewirkt werden muss.
und mal ganz offen gesagt: Ist dir schon mal aufgefallen, dass es da, wo man einen Blitzer verstecken kann, auch besonders unübersichtlich ist. Ich meine was wäre denn wenn in der Tempo 30 Zone hinter der Hecke nicht der Blitzer steht, sondern ein kleiner Bub mit sienem Bobbycar hervorgeschossen kommt?
Wie gesagt, ich gehe auch davon aus, dass "wirtschaftliche Intressen" einen Einfluss auf den Standort haben. aber nicht nur - glaube mir.
lg, Anna
Hallo,
danke für deine Antwort.
Das ist ein guter Einwand. Ich wünsche mir nur, dass die Standorte der Blitzer mit mehr Acht für die Sicherheit der Straßen gewählt werden und einige Blitzer, die ich kennengelernt habe, überzeugen mich nicht davon. Theoretisch kann man jeden Standort mit Sicherheitsgründen begründen. Ob diese Begründungen auch die Praxis wiedergeben ist nicht immer der Fall.
Dennoch spielen Präventivmaßnahmen eine wichtige Rolle, wie gewisse Hindernisse, wie Straßenerhebungen z.B., die den Autofahrer zum abbremsen zwingen. Gerade in diesen von dir aufgezählten Fällen.
Ich frage, weil ich an einer Ortschaft lebe, in der genau vor meinem Haus eine sehr stark befahrene Straße ist und der Schall aufgrund der dichten Bebauung kaum Ausweichmöglichkeiten hat. Bei der Zeit wo hier alles gebaut wurde und das Dorf beplant wurde, waren viele Gegebenheiten einfach anders, wie zum Beispiel gab es keinen Industriestandpunkt oder die Autos waren kleiner und nicht wie die ganzen SUV's von heute. Die Bewohner der Straße sind die leidtragenden und haben nach unzähligen Bemühungen zu Kontaktaufnahmen zum Ordnungsamt oder Bürgermeister, die sich teilweise über Jahrzente erstreckt haben, die Hoffnung so langsam aufgegeben.
Daher will ich einen Vorschlag ausarbeiten für den Bürgermeister für Tempolimit 30 mit ggfs. einem Blitzer, muss jedoch vorher wissen, ob der Blitzer für ihn in gewisser Weise auch ökonomisch sein muss. Andernfalls hätten die einen vermutlich schon längst gebaut.
Danke nochmal und liebe Grüße
Ave!
Ich denke schon, dass es einen großen Einfluss hat, wenn der Blitzer mehr Geld einspielt, da dies der Gemeinde zugute kommt, die dadurch eventuell ihren kleinen Etat aufstocken kann.
Aber abgesehen davon, bin ich absolut für solch eine Planung und besonders für eine Erhöhung der Strafen.
Geschwindigkeitsbegrenzungen sind keine Empfehlung und gelten ab Schild und nicht erst danach. Wer sich nicht daran hält, hat die Strafen zu zahlen und fertig.
Hier gibt es einfach keinen Ermessensspielraum. Ich kann auch keine Bank ausrauben und sagen: "Es waren doch nur 5€".
Ich wurde in 20 Jahren nicht ein einziges Mal geblitzt oder habe sonst gegen die StVO verstoßen - bis auf ein Knöllchen weil ich die Parkdauer 10 Minuten überschritten habe. Und es war völlig legitim!
Und ich habe wahrlich keine langsamen Autos...
Hallo,
danke für die Antwort.
Ich bewundere deine Achtsamkeit und dein Verantwortungsbewusstsein.
Ich bin tatsächlich schon geblitzt worden in letzter Zeit, da ich irritiert war und die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht ganz herauslesen konnte. Das lag aber vermutlich daran, dass ich als Fahrzeugüberführer gearbeitet habe und oftmals mehr als 10 Stunden am Tag auf den Straßen unterwegs war und die Konzentration nicht vollständig da war.
Ich weiß bei einigen wenigen Fällen immer noch nicht genau, was da gilt. Wie z.B. bei einer Bundestraße mit einem Autobahn Schild und Tempolimit unbegrenzt.
Vielleicht kannst du mir da Helfen?
Vielen Dank und liebe Grüße
Zuerst einmal ist es nicht von der Hand zu weisen, dass sich ein Blitzer immer rentiert. Warum? Weil es genug Menschen gibt, die meinen, dass die Straße ein Territorialjagdgebiet sei.
Ich komme vom Land und hier gibt es bspw den BoP (Blitzer ohne Personal). Schwarzer (Recht wuchtiger) Kasten, der wird aufgestellt, zumeist auf Bundesstraßen (durch Ortschaften, in 70er Zonen) und wartet geduldig auf den nächsten, der nicht regelmäßig das Lokalradio verfolgt.
Aber es ist nicht Geldmacherei, sondern auch eine Präventivmaßnahme.
Ich habe einen Bekannten bei der FF. Der durfte schon an inneren Organen auf der Straße verteilt zum Opfer laufen und kann bis heute nicht unter reifen Kischbäumen entlanggehen. Da hat ein Motorradfahrer eine Radfahrerin wortwörtlich zerrissen, da die Sportmaschinen zumeist spitz zusammenlaufen.
Von solchen Unfällen weiß eben nicht jeder. Von daher ist es für Dich als ungeschulter Unfallanalytiker verdammt schwer Unfallschwer- oder gefahrenpunkte zu erkennen.
Arbeitet dieser Blitzer zu 100% autonom?
Es sitzt nur niemand im Auto oder winkt dich raus. Und arbeitet 24/7/4/12 oder bis der Film voll ist.
Die Auswertung MUSS manuell erfolgen. Ebenso das automatisierte Schreiben in Gang bringen.
schwere Lärmbelästigung
Dazu Bedarf es einer Lärmpegelmessung
Hallo nochmal,
das habe ich befürchtet. Aber diese Arbeit wird es definitv wert sein. Ich schaue mir meine Möglichkeiten nochmal an und überlege mir dann was.
Weißt du, wie ich am besten so eine Bemessung ausarbeite? Wenn nicht, nicht schlimm. Entschuldige, wenn ich von meiner ursprünglichen Frage entgleite.
Vielen Dank nochmal und liebe Grüße
Es gibt bei Mietbeschwerden wegen Lautstärke ein sogenanntes Lärmprotokoll. Da ist es aber subjektiv (wie aktuell auch). Dazu müsste sowas in Auftrag gegeben werden.
Hallo,
danke für die Antwort.
Das tut mir leid für deinen Bekannten. Ich wünsche alles Gute an dieser Stelle.
Ich bin auch der Überzeugung, dass Verkehrsschilder ernster genommen werden sollten. Ich kann es auch nicht leiden, wenn ich in einer 30er Zone 30 fahre und mir jemand dicht aufdrängt. Manche Blitzer machen für mich aber aus verkehrssicherheitstechnischen Gründen keinen Sinn, aber das gehört dann wohl auch dazu.
Arbeitet dieser Blitzer zu 100% autonom? Also nimmt er dem Amt jede Arbeit ab bis hin zu Briefe versenden über Mittel der KI (Ist ja nicht ganz unmöglich). Oder leitet er lediglich seine Funde an das Amt weiter?
Ich frage, weil ich in meiner Kommune auch gerne dem Bürgermeister einen Vorschlag für einen Blitzer machen würde. Bei dem aktuellen Verkehr würde er meine Kommune gefühlt reich machen. Aber langfristig ist eine andere Frage. Meine Hauptargumentation wird schwere Lärmbelästigung sein, nicht aus Sicherheitsgründen. Daher überlege ich, wie ich den Vorschlag ausarbeiten kann.
Vielen Dank und liebe Grüße