(Musik) Hintergrund Musik Haram?

4 Antworten

Das ist nicht so schlimm. Schau auch mal hier.

Historisch gesehen ist die Musik jedoch schon immer wichtige Kunstform und ein wichtiger Bestandteil muslimischen Lebens in der ganzen Welt gewesen. Die wichtigste musikalische Form im Islam ist die Koranrezitation - eine Kunstform, bei der es auch alljährliche Wettbewerbe gibt. Tonaufnahmen von Koranrezitationen werden in der gesamten muslimischen Welt verkauft, und einige der berühmtesten islamischen Sänger waren selbst Koranrezitatoren oder imitieren Koranrezitationen in ihrer Musik, wie der ägyptische Sänger Umm Kulthum. Auch der muslimische Gebetsruf (adhan) hat eher die Form eines Gesangs oder einer Litanei, weniger die Form gesprochener Texte. Musik hat bei religiösen Feiertagen und Lebensabschnittsfesten wie Geburt, Hochzeit oder Beschneidung stets eine wichtige Rolle gespielt. (...)
Auch Volksmusik ist bis heute eine wichtige kulturelle Ausdrucksform in der ganzen muslimischen Welt, oft als Ort, an dem es um Heroisches oder um Liebesdichtung im weitesten Sinne geht. Moral und Gottesverehrung zählen ebenfalls zum üblichen Themenkreis der Musik. Die von Muslimen in Andalusien geschaffene Musik hatte wie die dort entstandene Dichtung enormen Einfluss auf die Entwicklung der klassischen Musik in Europa. Einige moderne Musiker, etwa Cheb Mami, der "Vater" der algerischen Rai-Musik, der gemeinsam mit dem britischen Rockstar Sting "Desert Rose" sang, haben westliche Instrumente und Techniken in ihre Folk-Musiktraditionen inkorporiert.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von John L. Esposito, Seite 142-143

Es ist die salafistische Interpretation des Islam die besagt, dass Musik generell haram ist.

Soweit ich weiß ist nur echte Musik haram.Auch ist Musik nicht komplett haram,schlimm wäre Musik mit Beleidigungen oder so denn die machen das Fasten weniger Wert,aber Filme sind soweit ich weiß erlaubt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe mich viel damit auseinandergesetzt☪️

Hallo King,

es gibt keinerlei Musikverbot im Koran.

Im sunnitischen Mainstram-Islam wird alles mögliche aus der Sure 31:6 abgeleitet:

„Unter den Menschen gibt es manchen, der zerstreuende Unterhaltung erkauft, um die Menschen von Allahs Weg ohne richtiges Wissen in die Irre zu führen.“

Die Sunnah missversteht hier etwas - wie so oft im Koran: Nicht jede zerstreuende Unterhaltung ist verwerflich/haram, sonder nur diejenige, die die Menschen in die Irre führt. Aber für die Sunniten ist mit dieser Sure jede zerstreuende Unterhaltung schlechthin haram.

Genauso wie vorehelicher Sex, Masturbation, Homosexualität, voreheliche Liebe, Freundschaft und jeglicher Kontakt unter den Geschlechtern, Alkohol, Rauchen, Tanz ist somit auch jede Musik haram. Denn sie ist für die Sunnah egoistisch, dient nur dem eigenen Vergnügen, ist unproduktiv im Sinne des Fortschritts der Dorfgemeinschaft und ist somit kein Dienst an Allah. Der Muslim ist aber auf der Welt, um den ganzen Tag Allah zu dienen und nicht sich selbst.

Und so gibt es seitenlange Beschimpfungen der Musik als „Gesang, der in die Irre führt, satanische Trommeln und Flöten, Berauschung des Verstandes, Beschwörung der Unzucht, Heuchelei und mehr. Nach einem Hadith werden die Menschen danach in Affen und Schweine verwandelt.

Ja, es geht immer derbe zu im Islam. Den braven und einfältigen Dorfbewohnern wurde vor 1400 Jahren immer kräftig Angst eingejagt, wenn abends der religiöse Märchenerzähler ins Dorf kam.

Im Islam darf nun auf ewig nichts verändert werden, sonst hätte der ALLwissende sich geirrt, und das darf nicht sein, Er wäre dann ja kein Allwissender mehr.

So wird uns allen also auch heute noch Angst vor den „teuflischen Trommeln und Flöten“ eingejagt. Das Problem dabei ist nur: Das mag vor 1400 Jahren ja tendenziell gegolten haben, dass die Dorfbewohner bei der (Live-)Musik mitunter leicht ausgerastet sind und der folgende Schlaf zu kurz war für den folgenden harten Arbeitstag. Aber heute gibt es so Teufelszeug wie elektrische Lautsprecher. Und nicht nur, dass im Auto das Radio bisschen nebenbei säuselt, nein, die Leute haben auch mitunter abends noch Freizeit und hören ein Klassikkonzert oder bisschen Jazz. Oder Popsongs von der Liebe. Hui, HARAM, weil Unzucht! Wenn man nun den Sunniten fragt, was an Instrumentalmusik haram sein soll, kommt betretenes Schweigen. Oder ein weiterer Sermon von 100 religiösen Heißdüsen, die alle sagen, dass man während des Musikhörens nicht Allahs gedenkt. Stimmt, das ist dann zeitweise der Fall. Aber von solchen Zerstreuungen gibt es auch noch 50 andere.

Aber der Islam behandelt seine Gläubigen nun mal wie Kleinkinder, die nicht abzuwägen in der Lage sind, ob eine Zerstreuung sie von ihren Pflichten abhält oder nicht. Muslim sein heißt Verzicht, Verzicht, Verzicht, sich zusammenreißen, Popo zusammenkneifen. Dienst an Allah. So wird ihm auch die Musik in seiner Freizeit verboten.

Nachsatz: Dass die frauenverachtenden Rapper verwerflich sind, ist unbenommen. Fragt sich übrigens, warum gerade diese recht gern von muslimischen Jungs auf den städtischen Schulhöfen gehört werden. Liegt das womöglich am Islam?

Es gibt also kein Musikverbot im Koran. Der Koran ist bekanntermaßen vollständig.

Der Muslim darf Musik hören, wie er lustig ist. Nur diese Rapper …..

WisperndesGras  16.04.2022, 23:04

Ist es nicht, siehe meine Antwort. Das hast du hier auch schon oft genug gelernt. Deshalb noch mal grundsätzlich:

Dein Allah hat nach Sure 88:20 und vielen weiteren Suren die Erdscheibe flach ausgebreitet. Nach 30:25 steht sie auf seinen Befehl hin still und unbeweglich. Nach 16:15 hat er die Berge auf der Erdscheibe befestigt, damit sie nicht wankt und in Schieflage kommt, auf dass wir nicht alle hinunterkullern wie auf der Titanic. Nach 13:2 hat Allah eine feste Himmelskuppel über der Erde ohne sichtbare Stützpfeilern gespannt (toll!). Aber übrigens Einsturzgefahr durch Allah: 17:92. Der Ort, an dem die „große Leuchte“ (die Sonne, 25:61) abends IN der Erdscheibe versinkt, ist Allah bekannt, nämlich IN einer sumpfigen Quelle (18:86). Auch wo sie nächsten Morgen wieder aus der Erdscheibe auftaucht: Bei einem unbekleideten Volk (18:90). Sonne und Mond bewegen sich über der festen Erdscheibe am festen Himmel entlang (?) und treffen nie zusammen (36:38-40) – eine Sonnenfinsternis ist Allah leider nicht geläufig. Nach 67:5 hat er die Himmelskuppel nachts mit unzähligen Lämpchen behängt, mit denen auch böse Geister beschossen werden. Wie schön, dass uns Allah hier die Sternschnuppen „wissenschaftlich“ erklärt. Die Blitze hat uns unser schlauer Allah auch erklärt: Er hat den Himmel mit Türmen geschmückt (?), von denen aus dieser vor Jinns geschützt wird. Wenn aber einer heimlich lauscht, verfolgt ihn eine helle Flamme. (15:16-18). (Die „Erklärung“ der Erdbeben kriegen wir übrigens ein andermal, steht in der Sunnah.) Der Himmel und die Erde haben auch mal mit Allah gesprochen: „Wir folgen dir willig“ (41:11). Allah findet sich halt einfach unwiderstehlich.

Kein Allwissender Gott denkt sich solch einen Blödsinn aus. Es gibt deinen Allwissenden Allah also nicht, und mithin ist alles hinfällig und belanglos, was du hier als gläubiger Muslim von dir gibst.

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