Mündliche Prüfung (Abitur) mit Soziophobie
Hallo,
ich leide an sozialer Phobie, also Angst vor sozialen Kontakten und ich muss bald die mündliche Abiturprüfung über mich ergehen lassen. Wie soll ich das abstellen? Die Lehrer kenne ich vielleicht seit 6 Jahren schon aber trotzdem hat dies keinen wirklich dämpfenden Effekt. Sollte ich starke Beruhigungsmittel schlucken, falls ja, welche? Ich befinde mich schon in therapeutischer Behandlung, aber die Prüfung ist in 6 Wochen ca. und bis dahin kann man das nicht wegtherapieren. So schnell geht das nicht. Kann mir jemand Tipps geben?
4 Antworten
Ich nehme an, dass du mit deinem Therapeuten schon an dem Problem arbeitest. Was kurzfristig helfen kann, ist das sogenannte "Klopfen". Frag sie mal, ob sie dir die sogenannte "Klopfakupressur EFT" beibringen kann. Das kann wirklich helfen.
Aber auch ein leichtes Beruhigungsmittel ist durchaus legitim. Hast du einen Psychiater? Dann frage den mal nach einem "Bedarfsmedikament". Am besten testet man das in der Zeit vor der Prüfung ein paar mal, damit man zur Prüfung die bestmögliche Dosis hat (also so, dass man nicht zu panisch aber auch nicht zu müde ist). Wenn du keinen Psychiater hast, dann kannst du einen Hausarzt das selbe fragen.
Ganz hilfreich ist auch die Prüfer VORHER (also nicht direkt davor, sondern ein oder zwei Wochen vorher) über deine Angst zu informieren. Die sollten wissen was sie erwarten könnte und sollten sich auch darauf einstellen können. Das hat auch nichts mit nach Mitleid-betteln zu tun.
Dein Therapeut ist der einzige, der dir dabei helfen kann; hier wirst du keine wirklich kompetente Hilfe finden!
Ich drück auf jeden Fall die Daumen!
Ich weiß ja nicht, ob du das schon getan hast, aber ich würde deine Lehrer zunächst mal über deine Situation informieren - und zwar möglichst jetzt und nicht erst zwei Tage vor der Prüfung.
Dann können sie sich darauf einstellen und es lässt vielleicht besprechen, was du "brauchst" bzw. was für Probleme für dich in der Prüfung auftreten können und wie sie die möglichst abmildern. Was sie z.B. nicht tun sollten, um dich nicht weiter zu beunruhigen usw. Je nach dem, wie sich deine Phobie äußert kann dir ja vielleicht auch mehr Zeit eingeräumt werden. Falls du Tabletten schlucken willst oder wirst, würde ich das den Lehrern vorher vielleicht auch mitteilen, damit sie auch darauf Rücksicht nehmen können....
Wenn sie sich selber lächerlich machen, damit ich sie nicht mehr ernst nehme, das würde meine soziale Phobie für einige Momente da zum Stillstand bringen, jedoch ist es eine unzumutbare Aufforderung, die ich auch nicht bereit wäre zu äußern, denn dies kann man von keiner Person verlangen, vor allem nicht von Autoritätspersonen wie Lehrer. Nur weil ein Schüler an psychischen Problemen leidet, kann man ja nicht seine eigene Ausstrahlung, sei es nur für 20 Minuten, verstellen und sich zum Affen machen. Dies meinte ich mit dem Adjektiv "affig".
Danke für den Tipp!
Rede am besten mal mit deinem Therapeut, der kann dir vielleicht Tipps geben.
Darf ich mal fragen wie du das mit der Schule gemacht hast? Ich hab die gleichen Probleme und muss jetzt alles über ein Fernstudium machen weil ich nicht zur Schule kann..
Lg und viel Glück.
Naja mit Ach und Krach eben, aufzeigen ist jedes Mal wie eine Qual, mir wird dabei heiß und es ist wirklich fast nicht erträglich. Ich kann auch niemanden grüßen, wie jetzt gerade, schaue immer auf mein Smartphone um Augenkontakt zu vermeiden.
Wow, echt stark! Respekt!
Das kenn ich, ich guck entweder auf den Boden oder auf mein Handy (manchmal mach ich auch tausendmal hintereinander die Tastensperre rein und wieder raus :D).
Die Leute denken, ich bin sehr unhöflich, weil ich sie ja vermeide und dadurch auch arrogant wirke.
Selbst das kenn ich, man ist immer eingebildet, denkt man wäre was besseres, ist zu gut zum Grüßen, und und und.. dabei hat man einfach nur Angst und ist verunsichert :/.
Ich bin auch recht alleine, jeden Tag zu Hause und spiele zum Beispiel Klavier. Keine Freunde & so. Und wie ist es bei dir? Wie finde ich denn so Gleichgesinnte? Obwohl, jeder würde mich komisch finden. Also Freunde eigentlich = 0
Soziale Kontakte sind bei mir auch eher Themen für sich, ich zieh mich gern zurück. Ich hab über stationäre Therapien viele Leute kennengelernt.
Was macht man denn in diesen stationären Therapien genau?
Verhaltenstherapie, quatschen und Konfrontation, ich musste zum Beispiel am Bahnhof mehrere Leute nach einem Weg fragen -.-
Hat es denn geholfen? Ich konfrontiere mich ja selbst manchmal mit dieser Art von Situationen. Es hilft mir persönlich aber nichts, es macht es nur noch schlimmer, so meine Empfindungen.
Die Lehrer können doch nichts machen. Sie müssten sich schon während der Prüfung irgendwie affig anstellen, damit meine krankhafte Angst vermindert wird. Also überfreundlich zu mir zu sein nützt nicht sehr viel, da bin ich nur peinlich berührt.