MSI M.2 SSD kaputt durch Secure Erase?

1 Antwort

"Secure Erase" mache ich auch immer, um SSDs zu löschen - wobei das Kommando soweit ich weiß nur bei (S-)ATA-SSDs so heißt.

Bei NVMe-SSDs gibt es die "format"- und "sanitize"-Kommandos.

Beim "ATA Secure Erase" kann man seine SSD tatsächlich "sperren", vor allem wenn man es nicht "händisch" durchführt, weil hier zunächst ein ATA-Passwort gesetzt und erst dann die SSD gelöscht wird, was das Passwort zugleich wieder entfernt. Das Problem ist, dass, wenn man automatisierte Tools einsetzt, man gegebenenfalls nicht weiß, welches Passwort sie gesetzt haben und die SSD so gesperrt sein kann, ohne dass man sie wieder löschen kann (weil man das Passwort nicht kennt).

Bei NVMe kann das meines Wissens nach eigentlich nicht passieren, da man die SSD hier nicht mit einem Passwort versehen muss, bevor man sie löschen kann.


philllm 
Fragesteller
 11.07.2021, 01:40

Gibt es vielleicht dann einen anderen Grund warum die SSD nicht mehr angezeigt wird nach dem Secure Erase? Bin etwas hilflos momentan. Aber schonmal Danke für die Infos.

1
NoHumanBeing  12.07.2021, 16:57
@philllm

Ich kann es Dir nicht sagen, aber wenn eine SSD nicht mehr "erkannt wird", ist das leider häufig ein Zeichen, dass sich der Controller "verabschiedet" hat (also defekt ist).

Als SSDs noch neu waren, waren die Ausfallraten tatsächlich recht hoch. Inzwischen halte ich einen Ausfall für relativ unwahrscheinlich, aber ab und an kommt sicher ein Defekt vor (bei "konventionellen" Festplatten übrigens auch), weswegen man von wichtigen Daten eigentlich immer mindestens zwei Exemplare / Kopien auf unterschiedlichen Speichermedien haben sollte.

Ich würde es in einem anderen Rechner versuchen. Falls es dort ebenfalls nicht funktioniert, hoffe ich, dass Du noch eine Kopie der Daten hast. Dann musst Du Dir wohl oder übel ne neue SSD anschaffen, den Rechner neu aufsetzen und die Daten wiederherstellen.

Einschicken zu Garantiezwecken würde ich eine defekte SSD definitiv nicht (falls der Hersteller irgendwie doch noch Daten auslesen kann - obwohl ich meine SSDs ohnehin vollverschlüsselt betreibe), sondern sie zunächst mal "auf Halde legen" und mir überlegen, wie ich sie geeignet zerstören kann, aber das muss natürlich jeder selbst wissen.

Ansonsten besteht bei einem ATA-Laufwerk noch die Möglichkeit, dass der "erase"-Vorgang noch nicht abgeschlossen ist und das Laufwerk noch gesperrt ist. Dann sollte es aber zumindest "irgendwie" erkannt werden, damit es entsperrt werden kann. Aber bei NVMe ... dürfte das eher nicht der Fall sein.

0
NoHumanBeing  12.07.2021, 17:03
@NoHumanBeing

Kannst Du ein Live-Linux booten von einem USB-Stick, versuchen, "hdparm" zu installieren und dann folgenden Befehl ausführen.

sudo hdparm -I /dev/nvme0

... oder was immer Deine SSD für ein Device zugewiesen bekommt?

(Das ist ein großes "i", kein kleines "L". ;-)

Nur um auszuschließen, dass das Ding nicht doch ATA-Befehle versteht. Aber bei meiner NVMe-SSD kommt dort "inappropriate ioctl for device", d. h. er kann mit ATA-Befehlen nix anfangen. Und ein NVMe-Erase kann (im Gegensatz zum ATA-Erase) soweit ich weiß nicht "unabgeschlossen sein".

0