Möchte unbedingt Fernfahrer werden! Wie läuft alles ab?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi Bdjeejdievduw

bitte geh an dieser Stelle mal sehr gut in dich - ich schreibe gleich, warum.

Du bist in einer Ausbildung - sehr gut. Das ist ein Beruf, der immer gebraucht wird - sehr gut. Er gefällt dir aber anscheinend nicht - nicht gut.

Ich gebe mal kurz ein paar Stichpunkte zum Fernfahrer

  • Fernfahrer werden: du musst eben den Führerschein für LKW haben / machen, evtl. was für Tank-LKW oder andere - habe ich gemacht. ist anspruchsvoll, aber machbar.
  • was sonst gebraucht wird, solltest du vom Arbeitgeber gleich am Anfang erfahren können - kein Problem.
  • Verdienst und Aufstiegsmöglichkeiten halten sich in engen Grenzen.

Jetzt kommt das ABER

  • Klar - du kommst evtl weit rum und siehst die Welt - so wie die Trucker im Film "Convoy". Bisschen Fahren, bisschen Funken alles klar. Lass dich davon nicht blenden - das ist ein Film.

Wenn du das aber bis zur Rente machst (!)

  • du bist den ganzen Tag auf dem Bock - nur Autobahnen (rede vom Fernverkehr) , Essen an Raststätten (du kannst ja nicht mal eben mit einem 40tonner in die Stadt zum Essen fahren).
  • Wenn du am Freitag irgendwo bist, und die Ladung noch nicht los bist, kannst du entweder den Bock stehen lassen, mit dem Zug nach Hause fahren und am Montag früh wieder per Zug zum Fahrzeug. ODER: Du quartierst dich in einem Motel ein (Kosten!) und bist eben am Wochenende irgendwo. Familie geht anders. Ob du dabei im Ausland oder Inland bist, ist erstmal egal.
  • Kommst du bei der Abladestation an, machst du keinen Spaziergang oder Kurzurlaub am Meer, sondern du siehst zu, dass der Bock leer wird, weil du zur nächsten Aufladestelle musst.
  • einfach mal auf Landstraßen den Hauptverkehr umgehen ist ein Problem wenn du über Grenzen musst. da hast du evtl. kilometerlange Warteschlangen und kannst nicht raus.
  • "international" - ja, natürlich. Aber in aller Regel nur beim Abladen irgendwo. Urlaubsbekanntschaften ist nicht. Du musst dich halt durchwursteln.

Nicht vergessen: heutzutage fährst du oft alleine - nicht wie früher mit Beifahrer zum Ablösen. Keine Unterhaltung außer dem Autoradio. Vorsichtig sein.

Würde ich mir sehr gut überlegen.

Bdjeejdievduw 
Fragesteller
 12.01.2023, 16:39

Verstehe ich, ist halt sehr viel mit verantwortung verbunden und anspruchsvoll. Aber wie läuft es da erstmal rein zu kommen ? Kannst du mir das erklären wie das läuft ? Ausbildung & Führerschein etc…? Danke dir sehr für deine Antworten.

0
norbertk62  12.01.2023, 16:48
@Bdjeejdievduw

Da kann ich wenig sagen - das sollte ein aktueller Fernfahrer machen.

LKW-Führerschein ist so wie bei Auto, nur eben aufwändiger, umfangreicher. Sehr teuer (es sei denn, der Arbeitgeber zahlt). Habe keine aktuellen Zahlen.

Zusatzscheine je nach Bedarf. Zahlt meist der AG.

Dazu kommt oft (ich glaube inzwischen immer) der Berufskraftfahrerschein (zusätzlich zum Führerschein). Hat bei mir früher 3 Monate gedauert, viel Theorie, aber auch Praxis.

Das Beste ist wirklich, du holst dir aktuelle Daten aus der Praxis.

Mein Vorschlag wäre: mach ein Praktikum in einer Spedition als Fahrer (nicht als Speditionskaufmann!). Du wirst natürlich nicht selbst fahren, aber du kannst dich mit den alten Hasen unterhalten und die richtig ausquetschen.

Dann nochmal überlegen, ob das das Richtige ist.

PS: nochmal "Ausbildungsberuf": natürlich ist der Berufskraftfahrer ein Ausbildungsberuf (soweit ich mich erinnere). Du kannst später auch Fuhrparkmeister (oder so) werden - wenn du einen Job findest.

1
wmsieger  12.01.2023, 16:55

Er kann ja die Ausbildung zum Berufskraftfahrer machen und dann am Ende der Ausbildung sehen wie es ihm gefällt. Vorteil der Ausbildung ist, dass er sich die Kosten für den Führerschein unter Umständen gespart hat. Und sich definitiv die Kosten für die Berufskraftfahrerqualifikation gespart hat. LKW - Fahrer werden immer gesucht. Wenn man auf Fernverkehr keine Lust hat, gibt es genügend andere Bereiche in denen man fahren kann.

1

Hallo

Das würde ich mir überlegen, am besten am Anfang wenn Du Single bist.

Führerschein / Fortbildungen / ist in der Ausbildung enthalten (Berufskraftfahrer) sonnst musst alles alleine zahlen. 8-10k.

Wenn nur im Fernverkehr, sonnst fährst hier nur im Kreis und machst jeden Tag 1-? die Plane auf, Option Container (hier bist Du Fahrer).

Die Situation / Verantwortung auf den Straßen ist alles andere als schön!

Ich würde es lassen wenn ich eine Wahl hätte, der Job wurde richtig runter gemacht!

Viel Erfolg

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
wmsieger  13.01.2023, 09:45

Aber so günstig kommt er nie wieder an den LKW - Schein und an die benötigte Qualifikation.

0
Sandofix  13.01.2023, 10:00
@wmsieger

Das ist richtig, in einer Beziehung würde ich den Job nicht machen mehr!

Als Single ein WE in Stockholm, Mungia, Larvik, Madrid, Paris immer!

0
wmsieger  13.01.2023, 14:56
@Sandofix

Selbst in einer Beziehung kann man den Job Berufskraftfahrer noch machen. Denn LKW's werden ja nicht nur im Fernverkehr eingesetzt. Und auch die kleinen (7,5t 12t, 15t, 18t usw.) machen Spaß. Und stressiger oder nervenaufreibender als manch andere Berufe ist dieser auch nicht.

0

Es gibt inzwischen Speditionen die nicht nur die Kosten für den LKW - Schein übernehmen, sondern dir auch den PKW - Schein zahlen würden. Aber das nur am Rande.

Schau im Internet oder in der Zeitung welche Speditionen in deiner Umgebung ausbilden. In der Regel übernehmen die Speditionen inzwischen die Kosten für den LKW - Schein. Ganz einfach deswegen, weil er übelst teuer ist. Bis du dann den Schein hast, wirst du in der firmeneigenen Werkstatt mithelfen (sofern es eine gibt), LKW' s mit be- und entladen und als Beifahrer bei Touren mit dabei sein. Die Ausbildung ist eine duale.

Aber sei nicht naiv und denke, Fernverkehr ist wie Urlaub. Von außen sieht das geil aus, wenn die in ihren Trucks sitzen und durch die Gegend fahren. Aber es ist schon auch ein Knochenjob.

Falls dir der Job dann doch nicht gefallen sollte, kannst du natürlich auch noch Weiterbildungen machen und dann leichter mehr Geld verdienen.

Good luck. ;-)

Moin,

Mir selber hat die Ausbildung auch Spaß „gemacht“… Mir selber macht die Ausbildung keinen Spaß mehr

Was denn nun ? Ich kann dir nur Raten: Lerne einen richtigen Industrieberuf! Nach deinen erfolgreichen Abschluss, kannst du Fernfahrer werden! Dann hast du einen "Rückweg" auch noch in 10 Jahren! Fernfahrer sein hat viele Nachteile! Wenig Geld und immer Unterwegs/wenig Zuhause sind die Gravierendsten!

Vielleicht ändern sich mal deine Interessen und dann brauchst du diese Möglichkeit. Jenseits der 30 eine Ausbildung zu finden und zu machen kann schwierig werden! Aber eine Familie jenseitz der 30 zu haben, die deinen Anwesenheit verlangt, ist schon oftmals der Fall!

Wie wird man Fernfahrer: LKW-Führerschein machen und dich bei einem Unternehmen bewerben! Oder bewerben und die organisieren gewisse Sachen. Bei "meinem" Unternehmen müssen die Fernfahrer Ihren Führerschein auch selbst finanzieren! ...

Grüße

Woher ich das weiß:Recherche
wmsieger  13.01.2023, 09:48

Wie wird man Fernfahrer: LKW-Führerschein machen und dich bei einem Unternehmen bewerben! 

Das zeigt, dass du null Ahnung hast.

0
Bdjeejdievduw 
Fragesteller
 13.01.2023, 16:31

Der Beruf ist nicht leicht ich weiß ich würde aber reinschauen bevor ich was entscheide da habt ihr recht das es eine Lebenseinstellung ist und kein Job. Aber mir gehts nur noch darum wie viel der Einstieg kostet zum Bkf ich möchte gerne unbedingt wenigstens mal reinschauen doch wenn es so ist das ich Geld für eine Ausbildung ausgegeben muss das ist natürlich schade. Dabei meinten viele dies würde über die Ausbildung übernommen und der Azubi trägt keine Kosten. Danke euch wenn ihr mir weiter hilft.

0

Der einfachste Weg wäre der über die Ausbildung zum berufskraftfahrer. Denn der Führerschein und die benötigte Qualifikation sind ansonsten nicht ganz billig. Bei der Ausbildung solltest du wiederum nicht damit rechnen direkt im Fernverkehr zu fahren (sofern eine Firma überhaupt Fernverkehr fährt). Ichbhabe damals mit Nahverkehr in der Nachtschicht auf einer klassischen Baustellenstrecke angefangen....wunderschön....nicht. (meins war es halt nicht, andere mochten es). Nicht unterschätzen sollte man den Druck, det leider auch die ein oder andere Firma und/oder den ein oder anderen Kollegen dazu verleitet etwas zu machen, was nicht ganz so legal ist.

Es hat def. nichts von der Truckerromantik, die man aus amerikanischen Filmen vielleicht kennt.

Ja, der Beruf kann schön sein. Er kann aber auch brutal sein. Hierzulande war gerade auf Autobahnen die Pausensituation eine echte Katastrophe. Zumal ich als Frau halt nicht unbedingt auf einem einsamen Platz bei Nacht stehen wollte.