Mein Uropa in Russischer Gefangenschaft?

7 Antworten

Während des Zweiten Weltkriegs waren Millionen von Soldaten und Zivilisten in Kriegsgefangenschaft, sowohl auf der Seite der Axis-Mächte als auch der Alliierten. Viele Soldaten der Wehrmacht wurden während der Schlachten an der Ostfront von der Roten Armee gefangen genommen. Es ist auch möglich, dass Ihr Uropa während einer der Kriegsgefangenschaftslager interniert war, die von den Deutschen im besetzten Europa eingerichtet wurden.

Es war üblich, dass Kriegsgefangene unter schlechten Bedingungen inhaftiert waren und oft nur unzureichend ernährt wurden, insbesondere in Lager in der Sowjetunion. Es ist daher gut möglich, dass Ihr Uropa, wenn er in sowjetischen Gefangenschaft war, nur Möhren als Teil seiner Ernährung bekommen hat.Es ist auch möglich, dass er aufgrund dieser Erfahrungen psychologische Probleme hatte, deshalb sprach er nicht darüber.

Mein Vater war auch in russischer Gefangenschaft. In der Nähe vom Kaukasus wurde er festgenommen. Dort lebte er mit vielen anderen Gefangenen in einer Baracke. Er sagte, dass die Russen alle Gefangenen fair und korrekt behandelt haben. Es gab die Möglichkeit, sich für Schulungen in Bezug auf Marx, Engels, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht anzumelden. Die erhielten dafür eine bessere Sonderbehandlung und eine separate Unterkunft. Mein Vater machte da zunächst mit. Aber weil er so hungrig war, stibitzte er sich in der Küche zusätzliches Essen. Das wurde gesehen, und dann musste er wieder zurück in die Baracke. Weil er sich aber immer stets gut aufgeführt hat, entließ man ihn bereits 1947, und einige Zeit später war er wieder daheim bei Mutter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mein Uropa war auch in Kriegsgefangenschaft.

Meines Wissens war er kein richtiger Soldat, sondern ein Hundeführer oder so.

Sein Hund wurde mit gefangen genommen vermutlich und aufgrund von fehlendem Essen von den russischen Soldaten gegessen.

Das weiß man aber nicht.

Als er das mit seinem Hund erzählen wollte hat immer seine Stimme versagt.

Bei Kriegsende wurden alle deutschen Soldaten gefangengenommen!

Die in russische Gefangenschaft geratenen hatten kein gutes Los erwischt. Sie mussten oft schwer arbeiten, auch in Bergwerken, wurden schlecht ernährt und viele starben an Krankheiten oder bei Unfällen.

Der größte Teil wurde bis 1950 entlassen, aber etliche tausend erst 1955.

Die in amerikanische oder britische Gefangenschaft befindlichen Soldaten waren besser dran. Sie mussten zwar auch arbeiten, wurden aber ausreichend versorgt.

Und wurden meist schon bis 1947 in ihre Heimat entlassen.....

Jeder Soldat, der sich bei Kriegsende im sowjetisch besetzten Bereich befand oder bereits vorher von den Sowjets gefangen genommen worden war. Wer clever war, hat sich kurz vor der Kapitulation noch zu den Amis geflüchtet.