Mein Hund bellt draußen immer?

5 Antworten

Hallo!

Der Grund für dieses Verhalten wird viel grundsätzlicher sein, als Du es für Dich interpretieren kannst.

Du kannst Deinen Hund einfach zu schlecht "lesen".

Schau Dir regelmäßig die verschiedenen Hunde-Sendungen im TV an.

Speziell meine ich damit "Martin Rütter" und "Cesar Millan". Es gibt aber auch andere, die hier einen "sehr guten Job" machen.

Aber alle sind auf ihre eigene Weise für ihr Vorgehen und ihre Methoden "gelegentlich umstritten".

Ich halte aber beide für sehr kompetent. Und alleine durch das zusehen und zuhören, kann man viel für sich selbst heraus filtern. Und man sieht den eigenen Hund und sich selber mit anderen Augen.

Mit der Zeit lernt man die Eine, oder Andere dort vorgestellte Verhaltensweise auch beim eigenen Hund zu erkennen.

Man lernt dabei "schlicht" das Verhalten des eigenen Hundes besser zu deuten und zu verstehen.

Manche Hunde sind zu der Überzeugung gelangt, daß ihre "Rudelführer" nicht in der Lage sind, ihn, aber auch sich selbst vor der "Bedrohung" durch andere (meist fremde) Hunde ausreichend zu schützen.

Also sieht sich der Hund gezwungen selbst diese Beschützer-Rolle zu übernehmen. Somit kann aus Angst, die der Hund empfindet, in eine gewisse Aggression umschlagen.

Oder anders gesagt:

Dein Hund traut Dir nicht zu "die Welt da draußen" zu bewältigen, die Gefahren zu erkennen und den Schutz des Rudels zu gewährleisten.

Aber "zu Hause" sieht dieser sich und sein Rudel in Sicherheit.

Darum verhält sich Dein Hund dort auch völlig anders.

Jedoch können "gewisse Störungen des häuslichen Friedens" den Hund dazu zu veranlassen, auch gegen diese "Störungen" vorzugehen.

Damit meine ich z.B. alle Arten von Besuchern (Erwachsene, Kinder, andere Hunde, ...), aber auch Postboten, Lieferanten und Handwerker, usw.

Manches Verhalten des Hundes scheint anfangs vielleicht sogar noch irgendwie lustig zu sein. Das ist es aber bei Leibe nicht!

Hier muss möglichst frühzeitig helfend eingegriffen werden, damit das Verhalten des Hundes nicht eskaliert. Denn es handelt sich dabei auch um eine psychische Belastung für den Hund, die man nicht unterschätzen darf.

Dieser kann in solchen Situationen mit der Zeit dann auch immer verzweifelter und aggressiver reagieren.

Mein eher vereinfachter Vorschlag:

Beobachte den Hund genauer. Und wenn dieser etwas "entdeckt", positioniere Dich zwischen Deinem Hund und der vermeintlichen "Bedrohung".

Der Hund muss erkennen, daß Du in der Lage bist, die "Aussenwelt" zu sondieren und das Rudel zu schützen. Dann wächst auch "draußen" sein Vertrauen in Dich und der Hund kann sich besser entspannen und den gemeinsamen Spaziergang "genießen".

Und bitte nicht laut und hektisch werden. Das versetzt den Hund möglicherweise in eine weiter fortgeschrittene Alarmbereitschaft.

Das ist aber nur eine mögliche Interpretation des Hunde-Verhaltens auf Basis der sehr geringen Informationen Deinerseits.

Du kannst aber auch mit Deinem Hund versuchen, bei einer Hundeschule vorstellig zu werden.

Die können das Verhalten des Hundes, aber auch euer Miteinander, direkt beobachten und aufgrund von mehr Erfahrung die Situation besser beurteilen.

Wie dann eine adäquate Lösung, bzw. ein angemessenes Training aussehen könnte, kann ich von hier aus nicht beurteilen, oder gar in irgendeiner Form planen.

Das wäre mehr als vermessen und unseriös.

Gruß

Martin

Glocke1  16.12.2023, 03:20

Danke, endlich mal ein vernünftiger Mensch. DANKE.
Die meisten Menschen die Hunde halten sind so dermaßen KEINE Hundemenschen, sie würden es nie ahnen.
Einen Hund lesen bedeutet erstmal empathisch zu sein. Das sind schon mal über 50% der Hundebesitzer nicht.
Dann muss man auch noch extrem aufmerksam sein und biologisch den Hund insgesamt verstehen.
Hunde in der Stadt sind meist total krank und spiegeln ihre Besitzer wieder.
Man kann es einem NICHT HUNDEmenschen eigentlich nicht erklären.
Er würde es nie verstehen. Auch im Menschen Hundetraining wird nur nachgeahmt, aber nicht verstanden.
Die meisten Hunde sind gequälte Geschöpfe ihrer Besitzer.

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NoLies  16.12.2023, 08:26
@Glocke1

Vernünftig? Der empfiehlt Cesar Millan. Genau eigentlich das Gegenteil von dem „Hundemenschen“ den du beschreibst.

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NoLies  16.12.2023, 08:24

Cesar Millan macht absolut keinen guten Job, sondern nutzt absolut veraltete und Tierfeindliche Methoden.

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ohne wenigstens ein paar information zu alter, rasse, geschlecht (einmal schreibst du „er“, im nächsten satz „sie“), seit wann du den hund hast, wie es mit der generellen sozialisation aussieht etc. und vor allem wie sich der hund genau in welcher situation verhält wird dir da niemand wirklich weiterhelfen können.

ich hab selbst zwei „schwierige“ rassen (rassen mit besonderen achtsamkeitsanforderungen triffts besser).

meine erwachsene staffordshire bullterrier hündin hat dieses verhalten nie gezeigt, war dafür als junghündin auf andere arten schwierig.

meiner cane corso junghündin trainiere ich ähnliches verhalten aktuell ab, bei ihr liegts an überschwänglicher freude und kennenlerndrang, sobald die leine weg ist hört das bellen auf und es wird sich vor dem fremden hund auf den boden geworfen.

wenn du mir also mehr infos gibst kann ich dir evtl mehr sagen. aber scheint ja schon problematische züge zu haben sonst würdest du nicht um rat fragen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

vielleicht ist er unterbeschäftigt und sehr sensibel, braucht mehr sich austoben, dann hält er aus Müdigkeit die Klappe .

Nein, aber doch besser so als anders rum. Jeder hat seine Macken.

AtomarerAlf  16.12.2023, 01:05

das ist überhaupt nicht „besser als andersrum“, weil es nicht nur unerwünschtes verhalten ist sondern darauf hindeuten kann dass der hund entweder stark gestresst ist oder es als seine aufgabe ansieht herrchen/frauchen vor fremden artgenossen zu beschützen.

  1. ist ne furchtbare psychische situation für den hund und macht sein vertrauen in den rudelführer als beschützer kaputt
  2. ist absolut gefährlich weil hunde die ohne not den rudelschutz übernehmen halt auch irgendwann mal wirklich aggressiv werden und beißen. da nicht von anfang an gegenzusteuern ist für den hund wie ein „richtig so, weiter so“

es gibt aber auch noch ne vielzahl weiterer gründe, zb „normales“ pöbelverhalten von jungen rüden. aber auch da MUSS man eingreifen weil der hund ja auch kontrollierbar bleiben muss. stell dir vor du sitzt mit hund in der bahn und es steigt ein weiterer hund zu. engster raum, evtl viele menschen und stress für die vierbeiner und jetzt fängt einer an zu pöbeln. dann hast du innerhalb einer sekunde die wildeste beißerei. weil hunde nunmal immer noch hunde sind. und da nützt dir auch kein „das hat er vorher noch nie gemacht“ was. wenns dolle genug war und vielleicht auch noch ne hand von nem unbeteiligten dazwischen war wird der hund eingeschläfert.

jo. „besser so als andersrum“.

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AtomarerAlf  16.12.2023, 02:00
@Elocin2910

aus hundesicht ist der mensch nunmal der rudelführer. der hund hat nämlich überhaupt kein verständnis von menschlichen sozialen konstrukten. der hund übernimmt auch ganz schnell mal in seinem verständnis die führung des rudels wenn ihm die hierarchie nicht klar ist. und dann wirst du dich umkucken wie dein hund sich dir gegenüber verhält wenn du plötzlich beschließt heute doch mal wieder das sagen zu haben.

ich lebe mit zwei rassen zusammen, die jederzeit ihren festen platz in der rudelordnung haben müssen. 1 staffordshire bullterrier und 1 cane corso. wenn die mich nicht als alpha anerkennen würden, zb weil ich ihnen ihre natürliche art der sozialisation verweigere, dann wäre hier der teufel los.

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Prinzessle  16.12.2023, 03:21
@AtomarerAlf

Ich kann da nicht wirklich mitreden, denn wir haben Katzen und Hühner. Ja auch jedes Huhn ist anders und auch jede Katze...Mozart ist lieb, nur niemand mag mit ihm spielen, auch wir nicht...denn er kann es nicht, ohne dass du verletzt bist...schmusen geht und das will er auch...spielen mögen auch unsere anderen Katzen nicht mit ihm...obwohl er ein lieber ist und Balduin Mäuse bringt.

Und die Hühner, da ist eben auch jede anders, allerdings laufen sie besser Fuss, als so manch ein Hund....und doch hat jedes von den Hühnern und Katzen ihren Charakter, der sie doch auch so einzigartig macht und wir auch wissen, warum unsere uralte Kunigunde noch lebt...während alle Anderen vom Fuchs gefressen wurden... sie ist eine die sehr spät aus dem Stall kommt....

Unsere Schlafmütze mit inzwischen ergrautem Gefieder überlebte jeden Angriff vom Fuchs und Milan...wo eben Esmeralda beim vierten Mal über die Klinge sprang....sie war ein vorwitziges Huhn.. die wir oft als verloren sahen...nur an einem Tag, da überlebte es sie nicht...ja, ja Esmeralda oder Brunhilde...

Weisst du, jede hat ihr Flausen und ist anders....das muss ich nicht korrigieren, sondern hat Platz.. so wie Mozart der kommt, dir die Pfote an die Stirne hält, sanft ist und kurz einen Nasenkuss geben will...macht er aber nur bei uns und kann man ihm auch nicht abschlagen.

Man kann nur warnen...denn wir kennen Mozart und jeder ist selbst Schuld....denn er ist wirklich eine Raubkatze mit scharfen Krallen und Zähnen---

Wir haben ihn vom Tierheim und die waren froh, nahmen wir ihn und er ist wunderbar und liebevoll, nur eben auch da, niemand wollte ihn...denn man stellt sich eine Katze anders vor ..dafür sind Mäuse auch sofort hin, weg, tot und er frisst sie selbst oder bringt sie Balduin, dem Sohn seiner Freundin...die mit ihm im Tierheim war.

Man muss die Charaktere eines Wesens erkennen und respektieren...du bist nicht Gott und Mozart ist ein Raubtier mit dem man nicht spielen kann...weder wir noch sonst wer...wenn er in diesen Modus kommt, dann setzt er Krallen und Zähne ein. nur er meint es nicht böse...und ist auch etwas traurig, denn niemand, auch andere Katzen spielen mit ihm...dabei ist er unheimlich lieb und ausgesprochen sozial...

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AtomarerAlf  16.12.2023, 04:14
@Prinzessle

das mag ja alles sein und ich denke eure tiere sind bei euch gut aufgehoben. aber es gibt gravierende unterschiede zwischen hund und katze in der stressbewältigung und im verhalten bei bedrohungssituationen. eine katze greift zb beim menschen den körperteil an von dem sie sich bedroht oder bedrängt fühlt. beißt also in die hand, oder kratzt so lange bis sie sich befreit hat und ergreift in der regel sofort danach die flucht. und raubkatze hin oder her, revierbrecher kriegen lediglich den frack voll bis sie fliehen, damit ist der frieden wiederhergestellt. und mit 10kg stellt die katze auch keine wirklich ernstzunehmende gefahr für einen menschen dar, bis auf ein paar entzündete kratzer und tackerspuren.

ein hund der sich bedroht fühlt, stark unter stress steht und glaubt dass es jetzt um sein leben geht, interessiert sich nur noch für kopf und halsregion des (vermeintlichen) angreifers. und der hund wird in der verteidigung keine risiken eingehen, wenn da niemand eingreift wird so lange zugebissen bis der angreifer zweifelsfrei tot ist und keine gefahr mehr für das eigene leben darstellt.

es gibt so viel lesestoff in den medien, hier ein pitbull der aus dem nichts ne fahrradfahrerin totbeißt, die woche drauf ein labrador der einem kind das halbe gesicht wegbeißt, paar tage später ein schäferhund der beim gassi mit nem kleineren hund aneinandergerät und dem einfach das genick bricht.

und schon ein stabiler 20kg hund, der sich in einer akuten schweren stresssituation befindet in der es (vermeintlich) darum geht sein eigenes oder das leben seines menschen zu beschützen, ist für einen menschen ohne abwehrmittel schon eine kaum zu neutralisierende nemesis.

und genau aus all diesen gründen ist bei hunden die ohne not alles verbellen immer zuerst mal rauszufinden woher dieses verhalten kommt, ob es lediglich freudiger übermut oder übersprungshandlung in situationen ist in denen der hund nur leicht überfordert ist und sich luft machen will oder ob tatsächlich eine stresssituation vorliegt und wenn das der fall ist muss der mensch seinem hund helfen diese situationen zu verstehen und souverän zu handlen ohne in die offene konfrontation zu gehen.

alles andere wäre grob fahrlässig.

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NoLies  16.12.2023, 08:28
@AtomarerAlf

Äh nein. Dieses ganze „Rudelführer“ gedöns ist absolut veraltet. Der Mensch ist und kann kein Rudelführer sein. Und das weiß ein Hund auch. Bitte informiere dich mal und verbreite nicht so einen Unsinn, der längst durch Experten widerlegt ist.

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AtomarerAlf  16.12.2023, 09:03
@NoLies

jop da wurde eine repräsentative gruppe von hunden befragt wie sie das soziale gefüge zwischen sich und ihrem menschen beschreiben würden und dann wurden die antworten ausgewertet.

fakt ist, dass der mensch die ressourcen kontrolliert nach denen der hund zur erfüllung seiner bedürfnisse strebt. fortpflanzung, nahrungsbeschaffung, soziale interaktion mit artgenossen und artfremden, über all das entscheidet nicht der hund sondern der mensch, sonst müsstest du deinen hund nämlich exakt das tun lassen was ihm gerade notwendig erscheint. mach das doch ruhig mal.

dass der mensch kein hund ist und deswegen ganz anders mit seinem hund kommunizieren muss ist doch völlig klar, aber willst du sagen dass das keine klare hierarchische struktur ist die dazu nötig ist?

halt du dich mal bei deiner klugscheißerei zu expertenmeinungen nicht daran auf was du GLAUBST das ich meine. dass da viel mehr dran hängt als „ich bin stärker als du also mach was ich will“ und sollte jedem klar sein der seinen hund aufmerksam beobachtet.

aber wenn du schon mal da bist gib mir doch mal die „richtige“ bezeichnung für den sozialen verbund den hunde mit ihren menschen bilden und welche stellung der mensch in diesem verbund innehat, damit ich dummes ahnungsloses schwein das seit 30 jahren seine ausnahmslos glücklichen und gesunden hunde komplett versaut hat weil er nicht das richtige wort kannte um seine funktion im verbund unkompliziert zu benennen.

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NoLies  16.12.2023, 09:08
@AtomarerAlf

Du solltest dich echt mal einlesen, in diesem Artikel wird so ziemlich alles (inkl. auch das mit Resourcen usw) erklärt und der veraltete Unsinn widerlegt: https://www.cumcane-familiari.ch/blog-von-unikaten-unik%C3%B6tern/dominanzbeziehung-zwischen-mensch-und-hund-irrtum-oder-tatsache/

Vor 30 Jahren, ja da gab es noch ganz andere Theorien. Die eben mittlerweile widerlegt sind. Und woher hast du denn deine Theorien? Hast du damals Hunde befragt, oder wie? 😂 Deswegen ist es ja so wichtig, sich immer weiter zu entwickeln.

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AtomarerAlf  16.12.2023, 09:27
@NoLies

nochmal: es geht hier nicht darum dass ich an irgendwelchen „erkenntnissen“ von vor 30 jahren festhalten will oder mit „rudelführer“ meine dass man den eigenen willen seines hundes brechen soll indem man ihm zwang auferlegt, unterwirft und für seine ressourcen „brav sein“ lässt.

sondern darum dass ich mein leben seit über 30 jahren mit hunden teile, gelernt habe meine hunde zu lesen, ihre fähigkeit erkannt habe auch mich zu lesen, weiß zu welchen kognitiven leistungen diese tiere im stande sind und ich respektiere ihren charakter der sich wie beim menschen von hund zu hund unterscheidet.

es ist aber trotzdem keine beziehung auf augenhöhe, weil ich dafür verantwortlich bin dass mein hund keine gefährlichen eigenen entscheidungen trifft. und wenn mein hund seine impulse nicht selbst kontrollieren kann, dann muss ich sie für ihn kontrollieren bis ich ihn gelehrt habe sie selbst zu kontrollieren.

mir ist durchaus bewusst dass es der falsche weg ist wenn der hund die katze nur deswegen nicht jagt weil er angst vor den konsequenzen durch mich hat.

deswegen frage ich nochmal: wie benennst du diese meine funktion als regelmacher damit ich nicht mehr das böse wort verwenden muss das für mich etwas ganz anderes bedeutet als für dich?

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Elocin2910  16.12.2023, 15:28
@AtomarerAlf

Damit machst Du Dir das Verhältnis komplett kaputt und diese Hunde zeigen deutlich mehr an Impulskontrolle als viele andere Rassen. Schade, das gerade Halter von solchen Hunden so schlecht ausgebildet sind, die Beissvorfälle sprechen da für sich, denn die bräuchte es mit einer geeigneten Ausbildung und den nötigen Kenntnissen über Verhaltensforschung, Verhaltensbiologie und der Lerntheorie von Hunden nicht zu geben!

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Prinzessle  16.12.2023, 15:56
@Elocin2910

Da stimme ich dir zu. Ich kenne Listenhunde die sich wie Babys benehmen. Gerne schmusen, ohne wirkliche Kommandos perfekt agieren.

Eben wir haben Katzen und Hühner....diese Hunde kommen mit ihrem Herrchen zu besuch, legen sich hin und sind ruhig. Keine Leine nichts, kein Kommando, von wegen Platz. Geht automatisch.

Ich liebe Hunde auch und da kommen diese Hunde zu mir schmusen und etwas spielen. Wird es mir zu viel...dann gibt es für den Hund ein Handzeichen und er legt sich zu seinem Herrchen.

Nur diese Hunde, die so sind, die sind nie alleine...sie können mit zur Arbeit und müssen höchstens mal eine Stunde alleine zu Hause sein, wenn der Wocheneinkauf gemacht wird....Coiffeur oder Arztbesuch ansteht.

Und eben, er sagt nie etwas zu seinem Hund....es ist, als ob sie sich blind verstehen. Das ist natürlich sehr angenehm und beeindruckend.

Das geht vermutlich nur so, weil einfach alles stimmt. Leider ist dies bei sehr wenigen Hundebesitzern der Fall ist.

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Elocin2910  16.12.2023, 16:29
@Prinzessle

Da stimme ich Dir zu, wobei es ja trotzdessen grosse Unterschiede in den Erziehungsrichtungen von Hunden gibt und vieles was früher anders hiess, heute eben umbenannt worden ist.

Das aber auch mit einem guten Grund, denn nenne ich ein Verhalten z. B. Ressourcenverteidigung und erkläre das dass ein komplett natürliches Verhalten ist, welches aber natürlich verändert werden sollte, so hört es sich anders an, als wenn ich sage der Hund verteidigt diese Dinge weil er sich als Rudelführer fühlt und alles für sich beansprucht, d.h. er nimmt mir als Mensch alles weg.

Demnach sehen dann oftmals auch die Erziehungsmethodiken aus. Selten sieht man bei diesen Leuten die diese antiquierten Ausdrucksweisen nutzen, wirklich nach lerntheoretischen Vorgaben arbeitende Halter.

Da geht es dann immer nur um die Degradierung des Hundes. Der darf nicht zuerst aus der Tür, der darf nicht auf die Couch, das Bett, der darf nicht vor mir laufen, der darf erst fressen wenn ich ihm es erlaube usw. usf.

Damalig in der ersten Hundeschule in der ich war, gab es Theoriestunden, in denen wir ein feines, sanftes „Fein“ und ein lautes, aggressives „Pfui ist das“ oder auch „Nein“ stimmlich erlernen mussten. Es wurden extra Flaschen verkauft um die Urinstellen die der Hund draussen hinterlässt zu übersprühen, damit wir dem Hund zeigen, das wir der Rudelführer sind. So ein Schwachsinn, dachte ich mir damalig schon.

Als dann mein 1. Hund ein Golden Retriever eine Seele von Hund, den Trainer gebissen hat, sagte der mir, das liegt daran, weil Du eine Frau bist, die können sich Hunden gegenüber nicht durchsetzen. Auf die Frage warum der Hund ihn, noch nie mich oder meine beiden Kinder oder unsere Hasen oder unseren Kater gebissen hat, bleibt er mir bis heute die Antwort schuldig.

Nach dieser Trainingsstunde wurde ich zu einer Frau gepackt als Trainerin, die mich freundlich mit einem:“Na, zu viele Fragen gestellt!?“ begrüsste, „ dann mal Willkommen bei den Lernresistenten“… 😂

Diese Dame hat nie geschrien, geschlagen oder mit etwas nach ihren Tieren geworfen, sie hat alle mit Würde, Empathie und Ruhe erzogen immer unter dem Aspekt das der Hund kein Mensch ist, 6 weisse Schäferhunde sind ohne Leine mit ihr Fahrrad gefahren, haben aufs Wort gehört und waren in keiner Weise aggressiv.

Das hat mich immens beeindruckt, wo doch mein Golden Retriever alles andere als gut erzogen war, zog an der Leine wie ein Bulle, buddelte im Garten fast Löcher bis zur Erdmitte, zerlegte alles was nicht niet- uns nagelfest war, frass sogar Löcher in meine Wände und auch in 2 Türen, war dabei aber nie aggressiv, einfach nur eine Seele von Hund, er liebte Kinder, hat nie gejagt, nur hörte er eben auch nie. 🙈😂

Als er dann 10 Jahre alt war, bin ich mit einer Freundin zu einer Hundeschule etwas weiter weg. Damalig dachte ich, hat eh keinen Sinn mehr, so hat man mir ja beigebracht, Hunde lernen nichts mehr, wenn sie erwachsen sind.
Der dortige Trainer gehörte auch zu den Wattewerfern, so nennen wir in Fachkreisen uns selbst, weil die Rudelführervertreter uns immer so benennen, 😏

Man siehe da, mein Goldie hat gelernt nicht mehr an der Leine zu ziehen, er hat da aber schon lange nichts mehr zerlegt, aber auch den Rückruf hat er noch gelernt.

Er ist 15 Jahre alt geworden und war mein bester Lehrmeister den man sich wünschen kann, auch wenn es viele Tränen, Stress und Nerven gekostet hat, aber ab da hab ich mir geschworen viel mehr über Hunde zu lernen und bis heute hab ich nicht ausgelernt, aber klappt es heute ohne Zweifel mit allen Hunden erziehungstechnisch ausnahmslos sehr gut.

Aber alles wissen kann man eben nie und sollte auch immer wieder sein Wissen auf den neusten Stand bringen, denn gerade in den letzten 10-20 Jahren hat sich ungemein viel in den Erkenntnissen über Hunde getan.

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AtomarerAlf  16.12.2023, 16:36
@Elocin2910

ich versteh grade nicht was du meinst. ist es jetzt ein problem dass ich sage „ich lese meinen hund und korrigiere unerwünschtes verhalten“? oder liest du das mit der katze jagen so als wäre meine methode „mein hund kennt die konsequenzen“? weil ich nämlich genau das gegenteil davon sage. nämlich dass das eben der falsche weg ist.

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AtomarerAlf  16.12.2023, 16:55
@AtomarerAlf

ich glaube dass unser größtes hindernis in der diskussion ist, dass euch das wort „rudelführer“ direkt in die richtung gebracht das „ah, jemand der die hunde durch unterwerfung gefügig machen will“. obwohl ich das damit absolut nicht gemeint hatte.

wie gerade auch schon per pn geschrieben: mir ist erst während der daraufhin entstandenen hitzigen debatte überhaupt klar geworden dass diese bezeichnung tatsächlich wohl diese negative konnotation hat, ich es aber lediglich verwendet hab um meiner funktion als verantwortungsträger eine bezeichnung zu geben.

es tut mir leid dass das zu so einem missverständnis geführt hat, ich wusste es tatsächlich nicht besser.

meine erziehung sieht nämlich ganz und gar nicht so aus dass „mein hund ja die konsequenzen kennt“

meine hunde sollen mir aus ihrem vertrauen heraus gehorchen wenn es nötig wird eine grenze zu setzen, nicht aus furcht. dass mein weg bis zu diesem punkt nicht fehlerfrei gewesen sein kann ist ja klar aber ich wage zu behaupten dass in 30 jahren nie ein hund für den ich verantwortlich war von mir unterworfen wurde um „die kontrolle zu behalten“.

würde mich freuen wenn wir dieses missverständnis bereinigen.

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Elocin2910  16.12.2023, 18:24
@AtomarerAlf

Das Du vom Rudelführer sprichst ist eine Sache, aber ich z.B. korrigiere niemals unerwünschtes Verhalten, meine Funktion als Verantwortungsträger sehe ich so, das ich niemals natürliches Verhalten unterdrücke oder gar korrigiere.

Hunde verhalten sich immer hündisch und somit würde ich dem Hund Unrecht tun, ihn bei einem Verhalten welches ich nicht wünsche aber es natürlich ist korrigiere, ich lenke um.

Auch biete ich dem Hund die Möglichkeit mir Alternativen anzubieten, ich fördere selbständiges denken und handeln, das erzeugt Vertrauen und Sicherheit und fördert zudem die Zusammenarbeit mit mir.

Wie sieht denn eine Korrektur aus?

Der Hund zieht an der Leine oder der Hund bellt, was soll ich da korrigieren und wie sollte ich das überhaupt können, es ist nicht natürlich, das ein Hund an der Leine läuft somit ergibt sich im Umkehrschluss das der Hund zieht, dabei gibt es nichts zu korrigieren, aber ich kann dem Hund beibringen nicht an der Leine zu ziehen, ohne zu korrigieren und ohne Anwendung der pos. Bestrafung, die immer in einer belebten Umwelt Risiken und „Nebenwirkungen“ birgt, wir arbeiten ja nicht unter Laborbedingungen, ich habe nur auf mein tun und handeln Einfluss nicht auf die Umwelt.

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Prinzessle  16.12.2023, 18:26
@Elocin2910

Ich fand die Aussage schön. Mein Hund war mein bester Lehrmeister. Respektive, nehme ich an, eine Lebensschule auch in anderen Belangen.

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Elocin2910  16.12.2023, 18:29
@AtomarerAlf

Das Missverständnis beruht also nicht nur auf der Anwendung von der Begrifflichkeit Rudelführer, sondern ist sie vermutlich auch darin begründet, das mein Training ein ganz anderes darstellt, als das Deinige.

Ohne das nun böse zu meinen, aber wie ich Prinzessle schon geantwortet hatte, so würde es mich wirklich wundern, wenn das Training welches von Personen mit solch Begrifflichkeiten den wissenschaftlich fundierten aktuellen Stand der Lerntheorie standhalten würde.

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Elocin2910  16.12.2023, 18:35
@Prinzessle

Ja, er war wenn man so will der Ersatzpapa für meine Kinder, gleichzeitig der beste Freund und die Wärmeflasche für die Nacht.

Immer gut gelaunt, zuverlässig, treu eben das was man Goldies nachsagt, ein Clown.

Zwar hat jedes Tier für mich einen einzigartigen Charakter, aber er war da doch sehr speziell, er hat mir durch manche dunklen Täler geholfen, manchmal war der Aufstieg schwer aber wenn man nen Bullen an der Leine hat, geht es direkt wieder einfacher 🙈😂

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AtomarerAlf  16.12.2023, 18:51
@Elocin2910

vielleicht drück ich mich hier auch einfach wieder anders/mit der falschen begrifflichkeit aus und wir meinen am ende das selbe?

der klassiker: man ist mit dem hund auf dem bürgersteig unterwegs, es kommt eine frau mit kinderwagen. hund zeigt an dass der kinderwagen ihn irritiert, wird leicht ängstlich wegen dem geräusch der räder, drückt sich an das bein des halters.

beste voraussetzungen für eine angsteskalation.

also muss der hund lernen dass ein kinderwagen keine bedrohung darstellt.

mein ansatz: ich nehme den hund zur anderen, vom kinderwagen abgewandten seite. ich zeige meinem hund also „ich habe dein signal verstanden und stelle mich schützend zwischen dich und dem was dir angst macht“. dabei auch kurzen blickkontakt zur frau, damit sie merkt dass das was ich hier tue einem konzept folgt.

ich bleibe mit meinem hund seitlich stehen um die frau mit kinderwagen vorbeizulassen und rede dabei ganz ruhig mit meinem hund nur damit er meine stimme hört und strahle völlige gelassenheit in anbetracht des kinderwagens aus, der interessiert mich ja gar nicht, das geräusch tut mir auch nichts.

weil ich erreichen möchte, dass mein hund diesen umgang mit der situation von mir für sich kopiert. wie du geschrieben hast: hunde ahmen nach.

für mich bedeutet korrektur in dem fall, dass der hund statt in ängstlichkeit zu verfallen, das was ihm vorher angst gemacht hat souverän wegignoriert. vielleicht ists halt auch eher umlenkung statt korrektur. lass mal nicht über begrifflichkeiten streiten.

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AtomarerAlf  16.12.2023, 19:28
@Elocin2910

natürlich kann man meine herangehensweise einen sogenannten wald-und-wiesen-hund „gesellschaftsfähig“ zu machen (die ja nur darauf beruht dass ich bei einer handvoll hunde auf eine handvoll schwierigkeiten gestoßen bin, mir gedanken gemacht und bei erfolglosigkeit meines ansatzes um rat und hilfe ersucht hab) nicht mit einem wissenschaftlichen ansatz vergleichen.

und ich behaupte auch nicht dass ich die bisher gemeisterten schwierigkeiten auch bei jedem anderen hund mit der gleichen methode lösen kann. aber wenn ich keinen erfolg erziele, dann such ich halt nach weiteren ansätzen und wenn mir selbst keiner mehr einfällt dann hol ich mir auch wieder hilfestellung beim profi. weil ja dem hund nicht damit gedient ist dass ich achselzuckend sage „ja dann weiß ich auch nimmer“

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Prinzessle  16.12.2023, 20:05
@AtomarerAlf

Hört doch bitte einfach beide auf...ihr seid verbissen und das bringt niemanden weiter...tauscht die Adressen aus und diskutierte da weiter darüber...dann muss ich mich da nicht weiter einlesen...

Euer Disput geht mir langsam aber sicher auf den Wecker...wuff, da kläffe ich dann auch mal..

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Prinzessle  16.12.2023, 20:18
@Elocin2910

Es ist schön so geliebt zu werden....und es ist so, kein Tier kann lügen, darum sind sie die besseren Begleiter in deinem eigenen Leben...

Von daher gefiel mir dein Satz...er war mein bester Lehrer...

Nur nun, bitte, ich mag kein Gefecht mehr zwischen dir und AtomarerAlf, weil das kommt alles zu mir und ich mag das nicht...von daher, gebt bitte Ruhe oder sucht euch ein Separee wo ihr weiter kläfft....ist doch wahr, grummel

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Elocin2910  16.12.2023, 22:13
@AtomarerAlf

Umlenkung ist oder wäre in dem Fall mit dem Kinderwagen, das der Hund langsam und kleinschrittig lernt, das der Kinderwagen ihm keine Angst macht, dabei arbeite ich unter der Reaktionsschwelle aber über der Reizschwelle.

Zwar finde ich den Ansatz erst einmal gur, mich dazwischen zu positionieren, aber der Hund hat immer noch das Problem, das das was da auf ihn zukommt ihm Angst macht, wenn es, und da sollte man unterscheiden, „nur“ eine leichte Verunsicherung ist ok, aber handelt es sich um Angst hab ich irgendwann einen Hund der nach vorne schiesst und das gilt es zu vermeiden.

Da müsste man also erst einmal schauen ob es echte Angst oder „nur“ Verunsicherung ist, denn der Hund nimmt immer noch wahr, das das unheimliche Ding weiter die Distanz zu ihm verringert.

Das könnte schlimmstenfalls zu einem Selbstläufer werden, da der Hund bemerkt, das der Halter nicht in der Lage ist, ihn davor zu schützen und für den Schutz ist eben deer Halter zuständig, insofern man das leisten kann.

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Der Sigma Mode aktiviert sich nach dem rausgehen.