Mein erwachsener Bruder ist ein Rassist?

5 Antworten

Ich würde mit ihm ernsthaft diskutieren warum er so denkt. Meistens haben Rassisten kaum Argumente und es ist leicht die Diskussionen zu gewinnen, vielleicht kommt er ja dann wieder zur Vernunft. 

Wahrscheinlich aber ist er einer von der Sorte die sich nicht umstimmen lässt und immer recht hat, wenn das so ist, dann würde ich mich immer weiter von ihm distanzieren und weniger Zeit mit ihm verbringen und ihm aber auch klar sagen weshalb du dich von ihm distanzierst, nämlich weil du Rassisten verabscheust...

Puh, also wirklich was machen kannst du da nicht, außer erneut das Gespräch mit ihm zu suchen. Das ist halt die Frage, ob es dir wert ist, da weiter reinzuinvestieren oder eben einfach mit der Geschichte abzuhaken. Was zugegeben etwas schwierig ist, wenn es innerhalb der Familie ist.

Vielleicht solltest du überlegen, wie du ihn am besten erreichst. Hast du mal versucht, seine Sichtweise zu verstehen? Versteh mich nicht falsch, ich meine damit nicht dass du auf einmal seine Ansichten tolerieren oder für gut befinden sollst, sondern einfach folgendes: Wenn er glaubt, dass du ihn nicht verstehst, wird er niemals Ratschläge von dir anhören. Dann bleibst du die blöde Schwester, die irgendwas von ihm verlangt, wo er immer sagen: "Ist doch meine Sache."

Wenn du dich in seine Lage versetzt, verstehst, wie er zu solchen komischen Überzeugungen kommt (manchmal sind das ganz simple Dinge - wenn er z.B. keinen Platz in der Welt gefunden hat hat er mit der Geschichte Leute gefunden, die seine Überzeugung teilen), bist du eher in der Lage, ihn da irgendwie "aufzuwecken". Wenn er merkt: Meine Schwester sorgt sich um mich und versteht mich - dann wird er eher bereit sein, mal der einen oder anderen Kritik zuzuhören. Aber sonst nicht. Wenn du das Gefühl hast jemand versteht dich überhaupt nicht, wirst du wohl kaum glauben, dass diese Person dir helfen kann oder dass ihre Kritik irgendwas bringt - weil du dir eben sagst: Der versteht mich doch gar nicht. Und an dem Punkt würde ich anfangen zu arbeiten.

Ist bei so einem Thema nicht leicht, aber ich befürchte das ist einer der einzigen vielversprechenden Möglichkeiten, die du da hast.

Meine Eltern sind auch rassistisch. Vor allem mein Vater.
,,Die sch* Flüchtlinge sollen mal abhauen, sind eh alles Terroristen.''
Und sogar noch schlimmer Sachen gibt er von sich.
Ich persönlich habe meinen Eltern gesagt, dass ich ihr Verhalten als dämlich
und ungebildet betrachte und sie haben sich damit anscheinend auch abgefunden. Wenn sie irgendetwas abfälliges Sagen, schaffe ich es oft,
einfach nur mit den Augen zu rollen, aber wenn es zu rassistisch wird,
gebe ich auch ordentlich Senf dazu. Daraus entsteht dann meistens aber
kein Streit, sondern mein Vater schweigt nur noch.
In einigen Fällen ist es so, dass Rassisten nach einem ordentlichen
Gegenargument nichts mehr von sich geben, weil sie sich dann wie eine
beleidigte Leberwurst benehmen.
Wenn es bei deinem Bruder nicht so ist, sag ihm beim nächsten mal
doch einfach, dass du anders denkst und, dass es dir nicht gefällt, wie
er mit an den Haaren herbeigezogenen Vorurteilen um sich rum wirft,
aber dass du keinen Streit anfangen möchtest.
Ansonsten versuche einfach dich im Zorn zu halten,
viele Menschen sind rassistisch und wollen nicht einsehen,
dass sie absoluten Quatsch reden.
LG Heichou

Na ja, bei manchen Menschen kann man nichts machen, da ist das so tief verwurzelt, dass die besten Argumente nichts bringen. Da heißt es dann fleißig sein, und immer wieder drauf hinweisen. Vielleicht hilft es auch, wenn du ihm mal ein Gegenbeispiel lieferst, also das du ihm einen deiner Freunde mit einer anderen Herkunft vorstellst. Dann kann er sich selber davon überzeugen, dass alle Kulturen gut sind.
Ich wünsche dir viel Glück dabei!
Lg

Naja, auch solche Familien gibt es. Ich kenne ein Geschwisterpaar, in denen einer ein Nazi ist und seine Schwester aber einen Türken geheiratet hat. Die haben sich jetzt darauf geeinigt, wenn sie sich sehen nicht mehr über Politik zu reden, oder eben abfällig über andere Leute, egal wen. Solche Themen werden unter allen Umständen umgangen. Klar, ihr Verhältnis ist nicht das Beste und das wird es wohl auch nie werden, aber so sind Familientreffen ertragbar. Wenn sie etwas veranstaltet lädt sie ihn aber nicht ein und wenn er etwas veranstaltet lädt er ihren Mann nicht mit ein.
Du kannst nichts dafür, dass dein Bruder eine andere 'politische Orientierung' gewählt hat. Das muss dir auch nicht peinlich sein. Ich würde es jedoch auch nicht an die große Glocke hängen. Wenn jemand fragt sagst du, dass du mit deinem Bruder nicht das Beste Verhältnis hast, weil er nun mal ganz anders denkt und du das nicht in Ordnung findest. Bei sehr engen Freunden kannst du ja das genau Problem schildern. Da wird auch niemand auf dich Rückschlüsse ziehen, deine Freunde kennen dich ja schließlich.
Solche Leute zum Umdenken zu bringen ist in der Regel (leider) unmöglich. Aber jede Gesellschaft braucht auch anders denkende, leider geht das in alle Richtungen.