Mein 15 Jähriger Sohn hat keine Lust zum Lernen
Erst war er auf dem Gymnasium,nun ist er auf der Realschule.An seinen Noten hat sich seither nicht viel verändert.Fast nur vieren.Er tut immer nur das Nötigste und ist nicht zu motivieren. Ich habe es schon mit Belohnungen und Lernvereinbarungen versucht auch mit Strafpredigten.Nichts hat geholfen. Ich fürchte, dass er sich seine berufliche Zukunft verdirbt. Wenn ich ihn frage, kann er mir auch keinen Grund nennen.Was soll ich tun?
14 Antworten
Naja, worin ich keinen Sinn erkenne mache ich nur unlustig. So einfach ist die Geschichte unter dem Strich. Da kannst Du predigen, strafen und sonst machen Was Du willst. So lange nicht der Sinn vermittelt wird läuft da Nix.
Ich kann mich da an einen Urlaub erinnern in den Bergen. Die Bauern holten Heu aus steiler Lage. Da kam und kommt kein Fahrzeug hin. Was also tun? Heu ist schwer. Gebraucht wird es für den Winter. Die Bauern haben ein Stahlseil gespannt und ließen daran dass Heu herunter nachdem es am Rand der Wiese befestigt worden war. Nun ergab sich aber ein Problem. Wenn das Heu ungebremst am Stahlseil ins Tal rutschte zerriss der Aufprall jede Befestigung. Tja, da war es doch gut dass sie Kenntnis von einem gewissen Hebel hatten. Schon waren sie fähig das Problem zu lösen. Seither ist dieser Mensch für mich Onkel Hebel.
Was ich damit ausdrücken will: Der Bezug zum Leben macht Lernen leicht.
Wir haben heute andere Möglichkeiten einen Bezug zum Leben zu vermitteln. Auf youtube gibt es staatlich anerkannten Unterricht feinster Art. Drum herum werden verschiedenste Videos angeboten die vermitteln Was so mit dem vermittelten Wissen in der Praxis angefangen werden kann. Da sind ganz neckische und manche lustigen Sachen dabei. Schon ist Wissen längst nicht mehr so trocken wie in der Schule. Dann gibt es heute sehr gute Online-Spiele die Wissen vermitteln.
Ganz allgemein törnt jeder Druck ab. Das mag ein menschliches Gehirn nicht sonderlich. Es tritt dann gerne in den Streik. Der betroffene Mensch wundert sich und versteht sich einfach nicht. Es sind Lachen und Lächeln die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen lassen. Es stellt sich also die Frage wie seine Freizeit aussieht. Was wird ihm da angeboten? Nur käufliches technisches Zeug das so in Mode ist? Oder gibt es bei Euch Spielzeiten? Bastelt und werkelt sein Vater regelmäßig mit ihm? Geht er in einen Verein? Macht er Musik? Ein Zusammenhang zu dem aktuellen Stoff lässt sich oft herstellen wird von uns Erwachsenen der Stoff beherrscht. Mathematische Grundlagen sind im Haushalt ständig gefragt sonst funktioniert er nicht. Wird er da einbezogen? Alt genug ist er ja schließlich. In seinem Alter konnten meine Brüder einen Haushalt komplett schmeißen.
Schaue mal im Internet nach "Schulpreis". Da findest Du manche interessante Anregung die seine Lernfähigkeit massiv steigern kann. Was Sprachen anbelangt ist Schule eh so ein Ding. Durchschnittlich 30% der SchülerInnen in unserem Land beherrschen mindestens eine andere Sprache außer Deutsch. Regelmäßiger Umgang mit solchen Menschen erweitert den Sprachschatz ganz nebenbei.
Davon abgesehen ist die Lernfähigkeit natürlich auch von der Ernährung abhängig gerade während der größten Umbauphase die wir Menschen nach der Geburt erleben. Wir Menschen brauchen keine Nährstoffe, keine Schablonen, keine Moden. Wir brauchen Nährstoffe. Sowohl für unseren Körper als auch für unsere Seele, unsere Gefühlswelt.
Wenn ich als heranwachsender Mensch in eine Schablone gepresst werden soll oder auch nur den Eindruck entsprechend habe wird sich mein ganzes Sein dagegen stellen denn das ist Aufgabe der Pubertät. Das muss ich als heranwachsender Mensch nicht mal bewusst wahrnehmen. Es ist schlicht ein Korrektiv der Natur.
Ich kann mich übrigens noch gut daran erinnern dass bei uns eine Bibliothek im kleinen Maßstab aufgebaut wurde. Als wir in der Trotzphase waren wurde uns jede Berührung damit verboten. Um so öfter haben wir natürlich heimlich danach gegriffen. Leseratten sind wir alle noch bis heute. Was Absicht war. Ich kann mich auch erinnern dass wir mehrere Zeitschriften abonniert hatten die von unseren Eltern gelesen und besprochen wurden. Bildung ist eben nicht nur Aufgabe der Schule.
An jene Zeit in der Grundschule als ich noch zu festen Zeiten zu lernen hatte erinnere ich mich auch noch sehr gut. Da war ich vollkommen unfähig irgendwelches Wissen aufzunehmen. Sobald ich aber meine Freiheit bekam lernte ich hier und da mal einige Minuten, spielte dann wieder - nennt sich heute Lernpause - um dann weiter Wissen aufzusaugen. Das sitzt heute noch.
Auf youtube sind auch verschiedene Lernmethoden zu finden.
Tja, und dann würde ich mal langsam anfangen mich zu fragen Was mein Kind eigentlich selbst will, Was dem Kind aus seiner Sicht heraus gut tun mag, Was diesen Menschen ausmacht. Mit 15 war ich mir meiner ausreichend bewusst um formulieren zu können woran es liegen könne. Allerdings vorausgesetzt ich hatte den Eindruck mein Gegenüber nimmt mich wahr, an, ernst. Ohne Druck.
wenn er sich stur weigert, kannst du letzendlich garnichts mehr machen. Was oftmals hilft, wenn er sich mit seinen Klasenkamerden zusammentut, vielleicht vor den Klausuren gemeinsam lernen und sich gegenseitig abfragen. Das macht auch mehr Spaß, wenn man im Freundeskreis merkt, daß man gemeinsam vorankommt.
Hallo snoopie,
es würde mich interessieren, ob DU/Ihr damals eine Lösung gefunden habt und ob Dein Sohn die Schule erfolgreich beendet hat. Nachdem mein Ex-Mann ca. 31/2 Jahre keinerlei Kontakt zu unserem Kind hatte, kam er plötzlich Ende 2008 wieder vorbei. Mein Sohn ging damals auf ein Gymnasium und war bis zu dem Tag als sein Vater zu uns kam ein sehr guter Schüler. Mittlerweile geht mein Son seit einem Jahr in ein Internat, da seine Noten grottenschlecht wurden und er in 2009 vom Gymnasium direkt auf die Hauptschule hätte gehen müssen. Leider fehlt ihm auch im Internat die Notwendige Motivation und ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann.
bitte melde dich. Liebe Grüße Manu
Hallo snoopje Ich selbst hatte das aenliche durchgemacht wie dein Sohn und das ist jetzt schon 30 Jahre her. Erst Gymi, dann Realschule, dann zurueck Hauptschule. Heute ist mir klar, warum es so war, ich damalig zu nichts zu bewegen war, ausser dem was ich selbst machen wollte. Meine Eltern waren sich in der Erziehung nie einig, mein Vater, der wichtige erzieherische Punkte setzen wollte, kam nie dazu, diese durchzusetzen, da miene Mutter immer diejenige war, die Verbote aufhob und es dann erlaubte. Z.b. ich hatte bereits mit 12 jahren ein Moped und fuhr damit ueberall herum, ob ins Dorf oder auch weiter zu Freunden etc. Mein Vater hat dies strengst untersagt, odch sobald er weg war, kurz zur Mama und es war ok und shcon ging es los. Dies war in alem so, dort wo es galt mir Grenzen zu setzen, mein Vater dies machte, wurden diese von Mutter wieder aufgehoben. Dann mit 14 Jahren die Trennung/Scheidung meiner Eltern. Natuerlich bin ich den einfachen WEg gegangen und habe bei meiner Mutter gelebt. Keine Grenzen, keine Vebote, etc. so bin ich sehr weich aufgewachsen, habe mir nichts mehr sagen lassen, mich nicht mehr leiten lassen, geschweige denn erziehen. Bitte vestehe es nicht falsch, denn vorzuwerfen habe ich meiner Mutter dies nicht, denn ich habe selbst mir diesen WEg ausgesucht und bin ihn gegangen, es hat mich nie einer dazu gezwungen. Ich liebe deshlab meiner Eltern nach wie vor. Bei deinem Sohn ist es ja so aenlich, du hast dich von dem Kindesvater getrennt, und ich denke es ist schwer fuer deinen neuen Mann den Kindern Grenzen zu geben, da die kinder dich in erster Linie als Erzieher wahrnehmen. Was haette mir damals geholfen. Geholfen haette mir eine gleiche ERziehung in der ich auch Grenzen erfahre udn bei Uebertretungen dementsprechend auch dafuer veranatwortlich gemacht werde. z.b. im Fall des Moped fahren waere es von meinem Vater toll gewesen, wenn er gesagt haette: Du hast keinen Fuehrerschein, du darfst nicht fahren, jedoch gehe ich mit dir am Samstag zu einer Motocrossstrecke, melde dich dort an und dann kannst du am Samstag mit deinem Moped auf dieser Stecke fahren ich schaue dir zu und du bist sogar versichert. Faehrst du dagegen nochmalig ohne Erlaubnis, ist das Moped sofort weg und die Vereinbarung Motocrossstrecke entfaellt. Damit haette er mir auf der einen seite klar die Grenzen aufgezeigt, auf der anderen SEite jeodch eine Moeglichkeit mir gegeben, vesichert zu fahren, und das was bei mir vorallem angekommen waere und fuer dies waere ich ihm so dankbar gewesen, waere die Leibe die er mir damit gibt, denn ER waere mit MIR dahingegangen. Und fuer mich ist Quality-time mein Liebestank, der so sehnsuechtig darauf gewartet hat gefuellt zu werden. AUCH euer Sohn hat solche Liebestanks.Welcher jedoch derjenige ist, der am allernotwendigsten aufgefuellt werden muss, weis ich nicht. Es gibt folgende Liebestanks: 1. Sprache der Liebe :Lob und Anerkennung 2. Sprache der Liebe :Zweisamkeit, Zeit nur für Dich 3. Sprache der Liebe :Geschenke, die von Herzen kommen 4. Sprache der Liebe :Helfen, Hilfsbereitschaft 5. Sprache der Liebe :Berührungen, Zärtlichkeit Jeder hat diese Tanks, und bei deinem Sohn sind so ziemlich alle leer. ich weis du liebst eueren Sohn und versuchst auch ihm zu helfen, du musst nur wissen wie. Und alle Anstrengungen deinerseits, eurerseits und auch vaeterlicherseits sind vergebens, solange ihr nicht in der Erziehung an einem Strick zieht und nciht wisst, welcher Tank und generell wie ihr die Tanks auffuellen koennt. Deshalb moechte ich Dir auch ganz dringend ans herz legen, das du, dein neuer Ehemann, und auch dein Ex das Buch lesen:Die fünf Sprachen der Liebe für Teenager (Taschenbuch) von Gary Chapman (Autor) ISBN-10: 3861224887 ISBN-13: 978-3861224884 Alles was ihr braucht, um eueren Sohn zu helfen ist in diesem Buch zu finden, incl. die Liebestanks udn wie man herausbekommt welcher der wichtigste ist. Es steht vom gemeinsamen Umgang/Erziehung in der neuen Beziehung mit dem Kinde, als auch vom Umgang des getrennt lebenden Elternteils mit dem Kind alles drinnen und ist ein dringend benoetigter WEgweiser fuer euch. Alles Liebe und Gute euch. Jona
kann es sein, dass dein sohn sich - vielleicht bewußt, vielleicht auch unbewußt - gegen das aufzwingen deines lebensstils wehrt, dass er auf keinen fall so werden will wie du, und dass er deshalb alle aufforderungen als die falsche richtung bewertet? braucht er vielleicht die möglichkeit, zu sich selber zu kommen, seinen eigenen weg zu finden? frag psychologen, und überleg, ob ein auslandsjahr oder eine andere art der räumlichen trennung ihm helfen könnten, seinen eigenen weg einzuschlagen. dass ein mensch mit 15 überhaupt nix vorhat für sich und für sein leben - das gibt es gar nicht. er muss es nur selbst finden können!