Lohnt sich ein Teleskop wenn man in münchen lebt?

4 Antworten

Über München kann ich nichts sagen, aber es wird ähnlich mit der Lichtverschmutzung sein wie in Frankfurt. Da habe ich Erfahrung. Sicher wirst du die Planeten Jupiter und Saturn samt Monden oder Mars beobachten können, auch die Mondoberfläche. Schwierig wird es, wenn du Uranus, Neptun, Nebel oder entfernte Galaxien etc anschauen willst.

Orte am Rande der Stadt mit weniger Licht sind zu bevorzugen, obwohl der "Lichtschleier" auch dort zu finden ist.

Hi Amyyy841!

Ja, die Sache lohnt sich auf jeden Fall. Man sollte nur einige Dinge beachten.

Zuerst mal zu Planeten und Mond;
Bei denen ist eine Beobachtung aus einer Großstadt heraus weitgehend problemlos möglich, denn (außer Uranus und Neptun) die sind hell genug. Der Mond sowieso :-)

Hellere Kugelsternhaufen und offene Sternhaufen gehen auch noch. Du verlierst nur schwächere Details (Sterne) in den Randzonen dieser Objekte.

Alles "nebelhafte" (Galaxien, Gasnebel, Reflexionsnebel) ist dann schlechter oder gar nicht zu sehen, wenn der lichtverschmutze Himmelhintergrund heller als die sogenannte Flächenhelligkeit dieser Objekte ist. Man kann diese Daten (Flächenhelligkeit und 1000 Sachen mehr) durch teilweise kostenlose Software herausfinden. Und natürlich gib es Webseiten, wobei sogar die hochwissenschaftlichen mit Fakten, Daten, Bildern frei zugänglich sind!

ABER: Die bekannten Paradestücke, wie Andromedagalaxie oder Orionnebel, gehen so gut wie immer. Aber natürlich nicht so toll wie unter einem dunklen Landhimmel.

Elementar wichtig sind, gute Vorbereitung und realistisches Einschätzen-Können der Möglichkeiten.

Oder (wegen Einschätzen) kurz gesagt: "Wie sieht das Objekt XY durchs Okular eines Teleskops aus?"

(je nach Öffnung [=Durchmesser der Linse vorne], oder des Spiegels eines Spiegelteleskops] und Brennweite)

Viel besser sieht man das durch Zeichnungen (==> Web). Fotos vermitteln ein vollkommen falsches Bild, denn Farben gibt es (mit ganz, ganz wenig Ausnahmen) bei Galaxien und Nebeln nicht zu sehen.

Dafür aber bei den Planeten, sehr schön sogar.

WICHTIG: Es gibt Filter für Teleskope, die die störenden Bereiche des künstlichen Licht gezielt stark abblocken. Das kann einen Riesenunterschied machen.

Das war jetzt das visuelle durchs Okular gucken. :-)

Astrofotografie ist etwas ganz anderes. Vor allem hat sie mit der allgemeinen Fotografie sehr wenig gemeinsam.

Allerdings ist heutzutage ein Einstieg in diese durchaus möglich, ohne Unsummen auszugeben. Man braucht aber Geduld, Lernbereitschaft und Durchhaltevermögen!

Beispiel: Eine gebrauchte digitale Spiegelreflexkamera (€ 150-200), ein Linsenteleskop (od. Spiegelteleskop) mit Adapter für die Kamera (ab € 300 bis 450) und eine kleine Reisemontierung mit Nachführung oder ein sogenannter Tracker (ab € 250 bis 600).

Klar, das ist kein Taschengeld, aber für lichtverschmutze Beobachtungorte gibt es in der Astrofotografie so einige Hilfsmittel. Details würden hier den Rahmen sprengen, aber Du kannst mich selbstverständlich jederzeit fragen.

Liebe Grüße!

Das Bild der Plejaden (ein offener Sternhaufen mit Reflexionsnebel) ist aus dem Fenster mit einer Straßenleuchte vor der Nase gemacht worden ... :-)

Bild zum Beitrag

 - (Astronomie, Sterne, Planeten)

Klar. Ich bin in Frankfurt unterwegs. Da ich noch Anfänger bin (und du das ja vermutlich auch sein wirst), kannst du die erste Zeit super mit Mond, Jupiter, Saturn und Andromeda Galaxie verbringen, während du übst, mit dem seitenverkehrten Sucherrohr, Auszügen, Verlängerungen, Linsen, Barlownlinsen und Okularen und natürlich dem ganzen Handling klarzukommen. Wenn Du das alles mit einem Anfängerteleskop durch hast, ist ein Jahr rum und du hast entweder die Nase voll, oder du willst / kaufst mehr und bist dann auch bereit, mal mit dem Auto weiter weg zu fahren, wo man die nächsten Objekte dann auch besser beobachten kann.

Luftverschmutzung ist nicht das Problem, aber die Lichtverschmutzung.

Wenn man Interesse hat lohnt es sich schon. Ausserdem gibt es auch hübsche Müncherinnen