Legende König Artus und Ritter der Tafelrunde?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Darüber hielt ich mehrere Vorträge.

Ich habe einmal einen Vortrag gehalten zu dem Mythos des Heiligen Grals (aus archäologisch-historischer Sicht) und einen Spannungsbogen aufzubauen versucht, indem ich vom "Theoretisieren" über Chretien de Troyes und Wolfram von Eschenbach (Parzeval) überging zu historisch halbwegs gesicherten Erkenntnissen über King Arthur und den Round Table / Lancelot, bevor ich "abbog" zu Merlin, Camelot, Avalon, Excalibur, Tintagle - stets unter Bezugnahme auf die Suche nach dem Holy Grail - aber nie verhehlte, dass ich mich hier im Nebel tiefster, geheimnisvollster, rätselhafter Vergangenheit befinde.

Von meinen ca. 20 King Arthur-/Holy Grail-/Merlin-Sachbüchern empfehle ich mal diese hier zuerst:

  1. Keith Laidler, "Das Haupt Gottes (Der Stamm Davids, die Templer und die wahre Natur des Heilgen Gral)", Bern, München, Wien 1999
  2. Lincoln / Baigent / Leigh, "Der Heilige Gral und seine Erben", Bergisch-Gladbach 1988
  3. John Matthews, "KING ARTHUR (König Artus - Krieger eines dunklen Zeitalters)", o.O. 2005
  4. Geoffrey Ashe, "Kelten, Druiden und König Arthur", Düsseldorf, Zürich 2000

...und die DVDs "König Arthur - Auf den Spuren der Legende", "Arthur - Myth and Reality"

...nicht zu vergessen mein eigener Vortrag zu dem Thema, veröffentlicht im ...-Verlag im Jahre 20.. :

"Artus, Merlin und der Heilige Gral - eine Legende zwischen Mythos und Wahrheit"

Wie um King Arthur ranken sich auch um den Heiligen Gral im wahren Wortsinn zahllose Legenden, Erzählungen jeglicher Art, wobei die mittelalterlichen Autoren nicht minder zahlreich sind als die späteren selbst ernannten Gralsforscher, besonders die des 19. und 20. Jahrhunderts. Ich habe -zig Bücher zu der, über die Grals-Sage gelesen – und es ist wie bei dem Phänomen Artus: Je mehr ich las, desto verwirrender wurde das Knäuel, das in undurchsichtiger Weise „Märchen“ mit Realität (?) in nahezu konträrer Weise kombinierte.

Nimmt man die klugen oder auch nicht klugen Werke von Grals-Forschern hinzu, so kapituliere zumindest ich vor der Vielzahl unterschiedlichster „Wahrheiten“.

Was war der Gral ? Ein Kelch, ein Becher, ein (laut irischer Sage) sich mit Nahrung füllender Wunderkessel ? Wusch Jesus seine Hände darin beim letzten Abendmahl, oder fing Joseph von Arimathia, ein heimlicher Jünger Jesu, dessen Blut darin auf, nachdem er am Kreuze befestigt war ? Ist der Gral überhaupt ein Gefäß oder etwas völlig anderes ? Ein Stein, wie vielfach behauptet ?Welche Wunderwirkungen bewirkt er, falls er dies überhaupt tut ?

Was bedeutet eigentlich „Gral“ ? Was steckt etymologisch hinter dem Begriff ? Eindeutig ? Nein – überhaupt nicht ! Ich biete aus entsprechenden Wörterbüchern (deutsch wie französisch wie altromanisch wie altspanisch) die unterschiedlichsten Schreibweisen an (von Bedeutungen / Übersetzungen gar nicht zu reden): Gral (W.v. Eschenbach) / „Conte de Graal“ (Chretien de Troyes) / greal / grasal / grazal / gresal / grazau / grail / grassalo / garalis / gradalis... ich hätte noch mehr zu bieten !

Nochmals: Was war der Gral ?

„...daz was ein dinc, daz hiez der Gral,

erden wunsches überwal...“

„...er heißet lapsit exillis

der stein ist ouch genannt der gral...“

(aus Eschenbachs „Parzival“)

Wer waren die ersten Autoren mit und nach Chretien de Troyes und Eschenbach, die sich mit dem ominösen Heiligtum (?) befassten ? Warum schrieben sie – allen Berühmtheiten voran Robert de Boron, Gautier de Dourdan, Manessier und Herbert von Mostreeuil – so Unterschiedliches ?

Man sehe mir meine Gedankenfetzen nach. Dies ist keine chronolgische Abhandlung, sondern ein spontanes brainstorming, ein Komplex an Fragen, auf die ich gern Antworten hätte. Wer waren die Gralsritter (tatsächlich) ? Welche bedeutende (?) Rolle spielte speziell Gauwein / Gawain, King Arthur's Neffe ? Wo ist der Gral, was immer er darstellt ? Im Angebot sind Glastonbury / Rosslyn Church (Edinburgh) / Schottland generell / der Wildenberg (Wildenburg / Odenwald) / die Stadt Troyes – logo ! - / der Montsegur (Südfrankreich) / die Gesamtheit der Pyrenäen / der Templerberg Montrial de Sos / der Berg Zion / der Berg Sinai / Jerusalem und und und und....

Apropos Templer: Welche KONKRETE Kausalität besteht zwischen ihnen und dem Gral, von dem NIEMAND weiß, was er ist ?

Welcher Zusammenhang besteht zwischen all' dem oben Genannten und den Kartharern ???

Fragen über Fragen.......

Ein weiterer- kompletter - Vortrag von mir würde dieses Forum sprengen !!

Woher ich das weiß:Hobby
paulklaus  13.04.2021, 15:42

Verwendete Literatur:

Nachschlag“ zu King Arthur: Literatur-Auswahl

Verwendete / empfohlene / weiterführende Literatur:

1. Autoren-Kollektiv, „Mythologie – Götter, Helden, Mythen“, München 2004

  1. Jennifer Westwood, „The Atlas of Mysterous Places“, London 1987
  1. Arthur Cotterell, „The illustrated encyclopedia of myths & legends“, London 1989
  1. Autoren-Kollektiv, „Myths and Legends“, London 1985
  1. Neil Philip, „The illustrated book of myths, tales and legends of the world“, London 1997
  1. E. van Zandt / R. Stemman, „Mystery of the Lost Lands“, London 1976
  1. James Dyer, „Archeology in England and Wales“, Alesbury 1985
  1. Jaquetta Hawkes, „The Shell Guide to British Archeoology“, London 1996
  1. Klaus Richter, „Mit dem Wohnmobil durch Schottland“, Stuttgart 1996
  1. Pete Williams, „The Rosslyn Church and the Holy Grail“, Edinborourgh 2003
  1. Geoffrey Ashe, „Kelten, Druiden und King Arthur“, Düsseldorf / Zürich 2000
  1. Norma Lorre Goodrich, „King Arthur“, London 1989
  2. Norma Lorre Goodrich, Guinivere“, London 1994
  1. Elisabeth Jenkins, „The Mystery of King Arthur“, London 1975
  2. M. Baigent u.a., „The Holy Blood and The Holy Grail“, London 1982
  3. Keithh Leidler, „Das Haupt Gottes – der Stamm Davids, die Templer und die wahre Natur des Heiligen Grals“, Bern / München / Wien 1999
  4. Frank Teichmann, „Der Mensch und sein Tempel – Megalithkultur in Irland, England und der Bretagne“, Darmstadt 1999
  1. „Die Abtei von Glastonbury / The Isle of Avalon“, Cambridge 2006
  1. John Mattews, „King Arthur – Krieger eines dunklen Zeitalters und mythischer Held“, Uhlstätt 2005
  1. Johannes und Peter Fiebag, „Die Entdeckung des Grals“, München 1989
  1. Manfred Dimde, „Die Gralsverschwörung“, Niedernhausen 1997
  1. I. Wunn, P. Urban, C. Klein, „Götter, Gene, Genesis – Die Biologie der Religionsentstehung“, Berlin / Heidelberg 2015
  1. Joachim Bumke, „Wolfram von Eschenbach“, Stuttgart 2004
  1. Dieter Kühn, „Der 'Parzeval' des Wolfram von Eschenbach“, Frankfurt / Main 2006
  1. C. Güterbock, „Eschenbachs 'Pazival' – Geschichte der Burg Wildenberg / Amorbach“, Breuberg-Neustadt 2005
  2. Frenzel, „Daten deutscher Dichtung, Bd. 1“, München 2007
  3. DVD (!!): „König Arthur – Auf den Spuren einer Legende (König Arthur, Camelot, Merlin“),
  4. Warner Brothers, o.J., 144 min, Bestell-Nr.: 9710995
  1. DVD (!!): „Arthur – Myth and Reality – An Insight into the Legend of King Arthur“, Pegasus Entertainement 2005

SORRY FÜR DIE VERRÜCKTE NUMERIERUNG !

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Troubleshoot25 
Fragesteller
 13.04.2021, 15:49

Oha vielen Dank das ist sehr hilfreich!

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paulklaus  13.04.2021, 15:53
@Troubleshoot25

Du trafest VOLL mein HAUPT-Hobby (außer Sport und Rockmusik).

Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung !!

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Troubleshoot25 
Fragesteller
 13.04.2021, 15:53
@paulklaus

Danke :) man merkt an deiner Antwort, dass du sehr gut darüber informiert bist

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paulklaus  13.04.2021, 17:34
@Troubleshoot25

Grundlage waren meine ureigenen Forschungen: Drei Wochen lang besuchte ich sämtliche (?) Stätten, an denen King Arthur gewirkt haben soll - sogar zwei südwalisische Klöster, in denen Mönche (6. / 7. Jhdt.) - angeblich - die Urschriften über das Leben von Arthur verfasst haben sollen. DIE wurden von dem ebenfalls südwalischen Mönch Monmouth übernommen, völlig verfälscht, eben seinem Zeitgeist (11. Jhdt.) angepasst...

Und dann kam das Fatale: Der Mittelalter-Schriftsteller Me/allory übernahm alles unkritisch von Monmouth, romantisierte das Ganze und schuf mit seinem MÄRCHEN ein Opus von Ritter-Erzählung, die nichts mehr mit Arthur zu tun hat.

Warum FATAL ?! Auf Mallory's Fantasy-Story basiert die heutige Arthur-Forschung (von wenigen rühmlichen Ausnahmen (Norma Goodrich) abgesehen).

Man kann sich nur noch an den Kopf fassen - gemäß Eugen Roth:

"Die Wissenschaft, sie ist und bleibt,

was C von B von A abschreibt !"

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paulklaus  13.04.2021, 18:14
@Troubleshoot25

Das WAR der Nachschlag. Könnte bis Mitternacht fortfahren, muss aber dringend weg !

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Troubleshoot25 
Fragesteller
 13.04.2021, 18:35
@paulklaus

Echt vielen Dank, deine Infos haben mich ziemlich überrascht! Danke, das ist ein Kompliment

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paulklaus  13.04.2021, 19:55
@Troubleshoot25

Dank für Dank ! War zwar 42 Jahre lang nur Deutsch- und kein Geschichts-Lehrer, aber weltweite Mythologien / Archäologie / Geschichte sind seit meiner Kindheit mein Hobby.

Und entsprechende Vorträge halte ich alljährlich.

Zu vertiefenden Reflexionen jederzeit bereit - ab MORGEN !

Danke für die Anerkennung !

Solltest du eine Referat halten müssen: zwangsläufig meine Spezialität, auch Facharbeiten und Vergleichbares... Brauchst dir nur mein GF-Profil anzusehen...!

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